Samstag, 29. Dezember 2007
Frischer Wind:-)
Felix
Donnerstag, 27. Dezember 2007
Raus aus dem Kühlschrank...
Nun möchte ich mich aber erstmal sehr herzlich für all die Geschenke bedanken, die mich erreicht haben. Den Adventskalender konnte ich leider nicht als solchen nutzen, aber dafür könnte ich mir an 1.Weihnachtsfeiertag die volle Portion: Cds, viele leckere Plätzchen, ein Weihnachtsbaum, ein Buch, ein Armband, Süßigkeiten, Elche ;-), Bio-Würstchen mit Senf, ein Notizbüchlein, ein Goethegedicht und ganz viele Glückwünsche:-). Bestimmt habe ich jetzt was vergessen, aber es waren so viele tolle Sachen! Sobald ich Zeit habe, möchte ich mich noch bei jedem einzelnen von Euch Weihnachtsfrauen und -männern bedanken!
Leider gehts jetzt wieder in tiefere Gefilde, wo es klimatisch nicht mehr so schön wie in Mafinga ist, aber dafür gibt es das Meer und weißen Sandstrand. Das erinnert dann ja wenigstens ein bisschen an Snowboarden, aber weil es hier keine großen Wellen gibt, kann ich meinen Traum, Wellenreiten zu versuchen, leider nicht verwirklichen.
Genießt die weiße Pracht und die letzten Plätzchen,
Euer Felix
Samstag, 22. Dezember 2007
Die Wirkung von Reggae:-)
Hier ist also nicht nur das Wetter in wahrsten Sinne des Wortes cool sondern auch die Stimmung ist locker. Da kann ich doch nur hoffen, dass Ihr Euch nicht in den Weihnachtsstress mitziehen lasst! Übrigens haben wir es trotz blinkender Spritwarnung bis nach Mafinga geschafft:-), wo schon die Mwanza-men warten:-)
Felix
Stromausfall
Da ich zum Glück noch meinen privaten Geldbeutel dabei hatte, war die Fahrt nicht komplett umsonst. Jetzt vor Weihnachten ist bei den Banken die Hölle los. Einige hundert! Menschen warten in und vor den Geldhäusern geduldig auf ihr Geld. So konnte ich meine Euros leider nicht wechseln sondern war auf die Kulanz eines...
Fortsetzung
Nochmal zum Stromausfall und seinem Folgen: wäre mein Handyakku gestern nicht leer gewesen, hätte ich noch ein wirklich spektakuläres Foto schicken können. Auf dem Heimweg mit dem Fahrrad ist mir nämlich eine giftgrüne, etwa einen halben Meter lange Schlange begegnet. Das alleine wäre ja noch nicht so wirklich spektakulär, aber sie hatte sich gerade ihr Mittagessen gefangen: eine über faustgroße Kröte. Sie war scheinbar schon vom Schlangengift getötet, denn sie bewegte sich nicht mehr. Die Schlange jedoch mit ihrem Kopf der Größe eines Armbanduhrenziffernblatts versuchte angestrengt, die riesige Beute zu verschlingen. Ein ziemlich amüsanter Anblick, dem ich leider nicht lange beiwohnen konnte, da ich weiterfahren musste, ich wollte ja pünktlich kommen;-). Ein Bild würde viel mehr als meine nicht mal 1000 Worte sagen, gibt es aber leider nicht.
Ansonsten werden wir heute noch einen Weihnachtsbaum suchen und unsere ersten Gäste, Hendrik und Yannic aus Mwanza, begrüßen. Ich wünsche euch einen schönen Und gemütlichen Tag mit drei Kerzen am Adventskranz und leckeren Plätzchen auf dem Teller bzw. In Mund;-)
Felix
Donnerstag, 20. Dezember 2007
Adventskalender
Übrigens sitze ich jetzt ja wieder im Bus zurück nach Iringa. Der Ticketpreis war sehr niedrig, aber wie schon geschrieben waren wir froh über jeden Sitzplatz. Nun sitzen wir also in einem 5-Reiher und schaukeln durch die Landschaft. Das Foto zeigt die Berge rund um Morogoro, wo es gerade sehr bewölkt ist. Der Bus fährt schon ziemlich schnell, was hier aber normal ist. Zu meiner Beruhigung macht er aber keine so waghalsigen Überholmanöver. Wie schon mal geschrieben habe ich hier bei den Emails vom Handy aus ein Zeichenlimit, weshalb so mancher Beitrag zum Ende hin vielleicht etwas komisch formuliert ist. Aber ich möchte deswegen nicht immer gleich einen neuen Post aufmachen. Übrigens möchte ich mich noch für die Rückmeldungen auf meine Rundmail bedanken! Falls jemand diese Mail nicht gekommen hat und sie gerne haben möchte, schreibt mich bitte an. (Die Emailadresse habe ich aus Spamschutz so komisch geschrieben): Felix<Punkt>Radeck<at>yahoo<punkt>de . Falls das jemand doch nicht entziffern können sollte, bitte einen Kommentar hinterlassen.
Viel Spaß Euch beim Geschenke-Kaufen-Endspurt;-). Ich habe noch einen kleinen Geheimtipp als Geschenkidee: Das Buch: Imperium der Schande' des UN Sonderberichterstatters für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler. Das Buch habe ich hier vor ein paar Monaten gelesen und ich kann es nur empfehlen. Danach sieht man die Welt (der Nahrungsmittel) ein bisschen anders. Erhältlich in guten Buchladen um die
Ecke!
LG Felix
Weihnachten
Shoprite oder: eine andere Welt....
Betritt man nun das riesige Gebäude erleidet man erstmal einen kleinen Kälteschock, aber bei einen längeren Aufenthalt ist eine solche Temperatur zugegebener Maßen recht angenehm. Auch der blankpolierte Marmorboden soll meinem verwöhnten Schuhsohlen nur das Beste bieten. Aber nicht nur optisch soll hier 'der 'westliche' Standard' gelten, auch akustisch fühle ich mich hier vom 'Old Europe' in gewisser Weise verfolgt. Während es draußen über dreißig Grad im Schatten hat erklingt innerhalb des Kühlschranks Jingle Bells und andere nervtötende Weihnachtslieder. Und ich habe 2 Jahre lang in einem Supermarkt gearbeitet, weiß also wovon ich rede;-). Hier also eine Runde Mitleid an alle Supermarktmitarbeiter, die sich auch von dem Weihnachtsgedudel genervt fühlen! In der Mall gibts selbstverständlich auch Weihnachtsmänner, was mit deren schwarzer Haut ziemlich lustig aussieht. Aber die Kinder der Weißen, die hier zum Einkaufen in einem klimatisierten Auto vorfahren, freuen sich darüber. Das tun sie bestimmt auch über das 100Meter lange Cornflakesregal und das riesige Sortiment an weißhäutigen und rosa verpackten Spielpuppen... Und jetzt die Frage: in welchem Land bin ich?.....
Mittwoch, 19. Dezember 2007
Mein erster Tag an der Uni
Jetzt wo ich das Unileben auch mal so richtig live und ausserhalb eines Tages der Offenen Tür mitbekommen habe, freu ich mich schon richtig auf meine eigene Immatrikulation. Noch ein paar Zeilen zum Feierabendverkehr hier in der Stadt. Es ist mit Verlaub gesagt die Hölle los. Eine 2 mal 2-spurige Straße wird dann schon mal zur 3+1-spurigen. Aber so überholen einen die Fußgänger. Die Menschen erobern im Pulk die völlig überfüllten Kleinbusse. Ganz getreu dem Motto: der Stärkste gewinnt! Rücksicht gibt es keine und nicht einmal die Insassen können aussteigen. So entwickelt sich das 'dalla-erklettern', wie es hier im Sprachgebrauch heißt, zu einem erheb...
Fortsetzung
Sorry für mein etwas unstrukturiertes Schreiben, aber ich möchte noch kurz erwähnen, dass ich heute das frischeste abgepackte Wasser getrunken habe. Mittags habe ich nämlich eine Wasserflasche geleert, die erst gestern um kurz vor Mitternacht abgefüllt worden ist. Wenn das mal nicht der Traum eines jeden Logistikers ist... Just in time!
Übrigens gehts morgen wieder zurück ins südliche Hochland. Hoffentlich haben wir die gute Wahl getroffen, denn wir hatten nicht mehr eine große Auswahl zwischen den verschiedenen Busgesellschaften. Unsere Wunschgesellschaft war natürlich schon voll, aber Ahood womit wir jetzt fahren soll auch vernünftig sein. Wir werden mal sehen...
Schöne Grüße aus der großen Stadt, die mich zum Glück doch nicht so annervt wie befürchtet....
Felix
Sonntag, 16. Dezember 2007
Das ist doch kein Salat...
Ich konnte auch endlich mal wieder ein bisschen Beachvolleyball spielen und es hat wirklich Spaß gemacht. Das Netz wurde allerdings von Red Bull gesponsort. Das ist mal ein gutes Anlass, über die Marktpräsenz des österreichischen Getränkeherstellers zu schreiben.Es gibt seine Energydrinks nämlich fast überall in Land. Sogar in den weit abgelegenen Dörfern mitten 'in der Pampa'. Es wird scheinbar unabhängig zu den großen Sodaherstellern Pepsi und Coca Cola vertrieben. Der Preis für eine Dose liegt so weit ich weiß sogar noch über dem deutschen Niveau. Dennoch findet das Aufputschmittel Absatz. Der ist zwar nicht reisend, aber es liegen doch ziemlich viele dieser Dosen in der Landschaft herum. Ich finde diese Verbreitung ziemlich beachtlich,denn es gibt so gut wie keine Werbung dafür und auf der anderen Seite gibt es das ja noch nicht so lange wie beispielsweise die beiden anderen großen Zuckerwasserproduzenten.
Es ist schon recht langweilig,solche Sachen wie in D zu haben...
Samstag, 15. Dezember 2007
Tellet leer essen...
Das hat man aber ein wenig später wieder gut merken können als unser Bus sage und schreibe eine Viertelstunde brauchte um eine einzige Kreuzung zu überqueren. Die war natürlich nicht mit einer Ampel ausgestattet. Auch einen verkehrsregelden Polizisten gab es nicht. Und wenn keines der Fahrzeuge nachgeben möchte muss man sich halt durchboxen und das kann schon mal ein bisschen dauern. Blechschäden hat es aber nicht gegeben.
Könnt Ihr Euch eigentlich, wo Ihr Euch jetzt ja so langsam nach einem passenden Christbaum sucht, vorstellen dass man abends im Haus sitzt und einem der Schweiß herunterläuft? Und:'Nein, wir haben nicht den Kamin angeschmissen;-)'. Zum Glück gibt es ja die Deckenventilatoren, die wenigstens für ein bisschen frischen Wind sorgen.
Abendliche Grüße aus dem 'typisch afrikanischen' Klima nach Deutschland, wo es hoffentlich bald mal wieder schneit,
Felix
Heil angekommen:-)
Ganz entspannte Grüße aus der 5mio Stadt,
Felix
Freitag, 14. Dezember 2007
Nochmal aus dem Bus...
Gestern war bei uns mal wieder Backabend. Wir können mittlerweile schon Kokosnussmakronen, Spitzbuben, Vanillekipferl, Schokotaler und eine Eigenkreation mit selbstgetrockneter Ananas unser Eigen nennen. Zwar sind die Mengen nicht sehr groß weil der Ofen recht klein ist und lange zum backen braucht, aber wir wollen ja noch ein paar mehr machen. Das ist übrigens eine ziemliche Arbeit, ohne die elektrischen Helfer... Eier und Zucker schaumig rühren, Eischnee schlagen, Puderzucker in Stößel herstellen...da braucht man ganz schön Ausdauer;-). Aber dafür schmecken die Ergebnisse so richtig gut, denn man weiß, was es für eine Arbeit gewesen ist. Auch der Plätzchenduft ist richtig lecker und verbreitet sich in gesamten Haus:-). Falls ihr noch leckere und nicht zu komplizierte Rezepte habt, seid Ihr herzlich eingeladen, sie mir zu schicken oder als Kommentar zu schreiben! Ich bin ja mal gespannt welche Vorschläge kommen werden.
Wir kommen jetzt wieder in tiefere und wärmere Gefilde. Mal sehen wie lange es dauert, bis ich die angenehme Kühle Mafingas vermissen werde. Jetzt nutze ich die Chance Spiderman 3 zu sehen, denn der läuft gerade auf den Fernsehern. Also Licht aus und Film ab;-). Allerdings nah der DVDplayer die holprige Straße fast noch weniger als ich...
Das Foto zeigt übrigens die Landschaft zwischen Iringa und Morogoro. In der Hoffnung auf eine unfallfreie Fahrt,
Felix
Nobelbus
Felix
Marathontraining
Nun aber zur Überschrift: wir sind zwar heute schon um 5 Uhr aufgestanden, aber so ein Morgen geht doch schneller vorbei als man denkt. Vor allem wenn man noch Daten von Laptop auf die externe Festplatte schieben muss und das leider nicht über einen Firewireanschluss sondern über USB. So war heute morgen Joggen angesagt um noch rechtzeitig zum ersten Dalla nach Iringa zu kommen. Das ganze mit einem großen Reiserucksack auf dem Rücken und Sneakern an den Füßen. Wenigstens war uns die Sonne gnädig, denn es war sehr neblig und deshalb sehr kühl:-). Auf den Fotos kann das glaube ich ganz gut erkennen. Das wetter erinnert mich an einen deutschen November,nur mit dem Unterschied,dass ich immer noch in kurzer Hose nach draußen kann. Um sich in die Hängematte vor unserem Haus zu legen sollte man sich allerdings eine Jacke anziehen,falls das jemand von Euch vorhaben sollte;-)(vllt in Gedanken...)man hätte dann einen Ausblick wie auf dem Foto....
Grüße aus dem Dalla,
Felix
Marathontraining
Nun aber zur Überschrift: wir sind zwar heute schon um 5 Uhr aufgestanden, aber so ein Morgen geht doch schneller vorbei als man denkt. Vor allem wenn man noch Daten von Laptop auf die externe Festplatte schieben muss und das leider nicht über einen Firewireanschluss sondern über USB. So war heute morgen Joggen angesagt um noch rechtzeitig zum ersten Dalla nach Iringa zu kommen. Das ganze mit einem großen Reiserucksack auf dem Rücken und Sneakern an den Füßen. Wenigstens war uns die Sonne gnädig, denn es war sehr neblig und deshalb sehr kühl:-). Auf den Fotos kann das glaube ich ganz gut erkennen. Das wetter erinnert mich an einen deutschen November,nur mit dem Unterschied,dass ich immer noch in kurzer Hose nach draußen kann. Um sich in die Hängematte vor unserem Haus zu legen sollte man sich allerdings eine Jacke anziehen,falls das jemand von Euch vorhaben sollte;-)(vllt in Gedanken...)man hätte dann einen Ausblick wie auf dem Foto....
Grüße aus dem Dalla,
Felix
Mittwoch, 12. Dezember 2007
Jo is denn heit scho Weihnachtn?!?
dem Sofatisch ein großes Paket ausgepackt habe. Doch nun erstmal die
Vorgeschichte:
Heute musste ich schon früh am morgen ins Internetcafé um eine größere
Datei pünktlich abzuschicken, was aber leider nicht geklappt hat. Auf
dem Heimweg, ich war schon ein bisschen frustiert wegen der umsonst
inverstierten Zeit und des Geldes, habe ich mal wieder bei der Post
nachgesehen. Schon die letzten Tage war diese Tätigkeit meine tägliche
Beschäftigung, aber ich konnte keine positive Anwort auf meine Anfrage
bekommen.
Heute allerdings hat mich die Postfrau schon gleich mit meinem Namen
begrüßt, den sie mittlerweile sogar richtig ausspricht. Ich musste gar
nicht mehr meine Bitte vorbringen, dass sie doch bitte gründlich nach
einem großen Paket aus Deutschland sehen sollte. Sie ging gleich ins
Lager und brachte mir ein großes Paket. Auch Olis Post ist heute
angekommen und ich habe sie ihm nach Hause gebracht. Knappe 5€ musste
ich dann noch bezahlen, weil der Zoll das interessante, nach Weihnachten
riechende Paket, unbedingt öffnen wollte und natürlich seine präzise
Arbeit auch entsprechend entlohnt haben wollte.
So bin ich dann mit einem großen Paket im Arm durch halb Mafinga fahren
und musste den Berg zum MLVTC, meiner Einsstzstelle, hochstrampeln.
Zuhause angekommen konnte ich es kaum mehr erwarten, endlich den Inhalt
zu sehen. Ich habe mich noch ein bisschen gebremst und erst noch ein
Foto gemacht, damit Ihr sehen könnt, dass das Paket nach einer halben
Weltreise auch wirklich gut hier in meinen Händen angekommen ist. Man
kann es kaum mit Worten ausdrücken, wie schön es ist, ein prall
gefülltes Paket voll mit verschiedenen Geschenken und Weihnachtsduft zu
öffnen, während es draußen gerade anfängt wie aus Eimern zu schütten.
Ich war überwältigt von den vielen Geschenken, die den Weg zu mir
gefunden haben. Jedes einzelne trägt eine Nummer und als Ganzes soll es
mein Adventskalender sein. Die Hälfte der Adventszeit ist zwar schon
abgelaufen, aber das macht nicht viel, dann gibts an Weihnachten halt
mehr zu öffnen :-).
Den Geschenkeberg habe ich auch fotografiert, damit jeder von Euch
kleinen Weihnachtsfrauen und -männern seine Gabe erkennen kann.
Wahrscheinlich ist Paket nur deshalb bis zu mir gekommen, weil Thomas
eine ziemlich geniale Idee hatte, die ihr auf dem einen Foto sehen
könnt. Wirklich genial und es hat geklappt :-). (Wahrscheinlich dachte
der Zoll-/Postmensch: "Wer sich so was geniales hat einfallen lassen
schreckt auch nicht vor anderen Dingen zurück...wahrscheinlich ist
irgendwo ein GPS Empfänger verbaut, mit dem das Paket aufgespürt werden
könnte..... Dann lass ich es doch lieber unberührt.....")
Jetzt möchte ich mich noch SEHR SEHR HERZLICH BEI EUCH BEDANKEN, denn
das ist ein sooooo tolles Geschenk, man kann es gar nicht in Worte fassen!
Das erste "Türchen" hab ich schon aufgemacht und wie sollte es anders
sein, befand sich ein Adventskranz darin. Ich habe dann gleich schon 2
Kerzen angezündet und mich über den Fichtenduft gefreut. (An den
Botaniker: Es ist keine deutsche Tanne sondern deutsche Fichte, dem
Geruch nach aus der näheren Umgebung von Grafing bei München...;-) )
Da werden wir erstmal wieder was zu tun haben, unseren Gästen die
deutschen Vorweihnachtsbräuche zu erklären:-).
Gestern haben wir dann noch Kokosmakronen gebacken, leider ist unser
Ofen nicht heiß genug, so dass sie noch leicht zerfallen, vllt können
wir ihn ja ein bisschen aufmotzen, dass er die optimale Backtemperatur
schafft. Übrigens haben wir dabei auch ein Blech reinsten Kohlenstoff
erzeugt, denn Maria hat heute morgen richtig eingeheizt und ja nicht
wissen können, dass da noch ein Blech drinnen stand. Bis zum Mittag
waren dann alle Plätzchen pechschwarz und Akrylamit-hochprozentig...
Jetzt isses hier wirklich um einiges weihnachtlicher geworden, dann
Eures Engagements.
Nochmal ein riesengroßes Dankeschön dafür!!! (Ahsante saaaannaaaa!
Ninafurahi sana!)
Ganz liebe Grüße in den Landkreis Ebersberg, Ihr seid wirklich super!!!
Von der Freude noch ganz benommen,
Felix
Dienstag, 11. Dezember 2007
Warten auf...ein Ende der Regens...;-)
Gerade sitzen wir ziemlich fest, denn um uns herum plätschert es wie wild. Wir haben einfach nicht geglaubt, dass sich die dunklen Wolken, die hier jetzt jeden Tag vorüber ziehen, genau über uns abregnen werden. Nun stehen wir also unter dem Vordach und beschäftigen uns mit unseren Handys. Genauer gesagt mit Blogschreiben, immer in der Hoffnung, dass die gewaltigen Blitze nicht allzu nahe kommen. welches Haus hat hier schon einen Blitzableiter...:-?. Ich könnte die Zeit jetzt ja auch produktiv nutzen, denn hier bei der Post wo wir gerade auf trockenere Zeiten hoffen, sind vor kurzem viele, auch große Pakete angekommen. Sie kamen noch gar nicht dazu, sie zu sortieren. Deshalb konnten sie auch noch nicht nach meinem heiß ersehnten Paket schauen. Anstatt hier draussen halb nass zu werden und mich darüber zu ärgern, heute die Regenjacke ausnahmsweise mal nicht mitgenommen zu haben, könnte ich auch mein Angebot einlösen. Ich schlug nämlich vor, dass ich ja nach meinem Paket in dem großen Haufen einfach suchen könnte. Verständlicherweise ist das aber auch für Weiße verboten. So muss ich morgen wiederkommen, in der Hoffnung, dass ich dann endlich die 5kg Kartoffeln aus Deutschland in den Händen halten kann....;-) bis dahin bleibt nur zu sagen, dass der Regen bald aufhören soll, denn ich hab langsam Hunger und Durst und freue mich auf die Spezialitäten von Maria. Zudem wollen wir ja heute mit dem Plätzchenbacken anfangen:-). Bei dem Wetter kommt ja jetzt schon fast weihnachtliche Stimmung auf und eine heiße Schokolade wäre jetzt wirklich nicht verkehrt.
So, dann check ich doch einfach mal wieder meine Emails...
Kalte und verregnete Grüße aus Mafinga,
Felix
Heuschrecken
Ein Lehrer hat uns zu sich nach Hause eingeladen. Vielleicht installieren wir für hin ein Solarsystem und da ist es nicht schlecht, wenn man das Haus schon mal gesehen hat. Er selbst ist ein recht lustiger, ein bisschen zynischer Zeitgenosse. Wir sind also mit einem alten VW Käfer, den er gerade für die Schule herrichtet ein paar Kilometer gefahren. Weil er ein paar Polizisten kennt, wurden wir an einer Straßenkontrolle nicht angehalten, denn noch ist das tolle Auto, das vielleicht bald auch wir für Dorfpräsentationen verwenden dürfen, nicht versichert. Auf dem Hinweg hat er dann noch 3 Flaschen Bier gekauft. Bei ihm zuhause saßen wir also auf der Couch, tranken unser zweites alkoholisches Getränk hier in Mafinga. (Als die Freiwilligen aus Dar da waren haben wir ja schon einen richtig leckeren Glühwein gekocht) und unterhielten uns über verschiedenes. Nicht besonders viel über Solar, aber es sein Haus eh ziemlich groß ist, kommt das MicroSolarHomeSystem, das wir vorschlagen wollten, eh nicht wirklich in Frage. Irgendwann verließ er uns beide kurz und kam mit einer Schüssel wieder. Darin befanden sich Vitamine und Proteine in der Form, in der sie vor ein paar Stunden in Mafinga aufgetreten ist. Meine Neugierde war einfach größer als meine Scheu und so habe ich das erste Mal in meinem Leben Heuschrecken gegessen. Sie wurden nur gebraten und danach noch ein bisschen Salz hinzugefügt. Das beste daran, ausser, dass sie gesund sein sollen, ist, dass sie mir sogar schmecken. Auf dem Foto sieht man, dass die Schüssel shcon ziemlich leet ist...;-). Die Leute in der Stadt haben also tatsächlich die Viecher zum Essen gesammelt, aber den Ekel, den ich noch ein paar Stunden zuvor darüber empfunden habe, spüre ich jetzt kaum mehr. So schnell kann sich das ändern, probieren muss man es nur! Wenn ihr so etwas rein zufällig auch angeboten bekommen solltet,probiert es.
Ausserdem habe ich ein Foto aus dem Käfer heraus geschossen, war schließlich meine erste Fahrt in diesem putzigen Auto!
An Guaden!
Felix
Montag, 10. Dezember 2007
Heute in Mafinga
Das Paket ist leider immer noch nicht angekommen, aber als ich meinte, es sei ein großes Paket aus Deutschland, meinte doch wirklich eine Postkundin zu einer anderen:'der lässt sich jetzt bestimmt Kartoffeln schicken...' Dass das Vorurteil der 'deutschen Kartoffel' so weit gereist ist, finde ich schon bemerkenswert. Ich konnte über die Bemerkung zumindest schmunzeln, weiß aber nicht, ob die Frau überhaupt wusste, was für einen Kalauer (schreibt man das so?) Sie da ausgegraben hat...;-). Kartoffeln gibt es hier übrigens auch zum essen, vor allem als Pommes, was ich in vorhinein auch nicht gedacht hätte....
Zum Glück sind jetzt ja die Bumbumkäfer weg, so dass es immerhin immer nur eine Insekteninvasion gibt. Ich hoffe, die Auflösung des Fotos reicht aus, um die Heuschrecken in der Luft zu erkennen.
Wolkige und kühle Grüße aus Mafinga,
Felix
The White House Executive Logde (Wie bitte, schon zweiter Advent???)
als Motel bezeichnen. Der Name ist aber ein bisschen dicker aufgtragen
als die Wirklichkeit. Nicht so bei uns, denn auch wir hatten die letzten
Tage ziemlich viele Gäste.
Am Freitag bekamen wir einen Anruf, ob denn nicht am Samstag zwei Leute
von der Uni in Dar kommen könnten, sie würden sich sehr für das Windrad
interessieren. Natürlich können sie, denn wann lässt man sich schon
einmal eine solche Gelegenheit entgehen, Studenten von einem
Berufsschulhandwerker unterrichten zu lassen. Es kam letztendlich nur
einer, da der andere irgendwelche gesundheitlichen Probleme hat. Anfangs
war unserer erster tansanische Gast eine kleine Herausforderung, denn
nun standen wir mal auf der Gegenseite und waren die Gastgeber. Es war
ein bisschen Arbeit, sich so kurzfristig auf einen Gast einzustellen,
aber ich glaube, dass wir das ganz gut geschafft haben. Natürlich haben
auch wir den üblichen Tee serviert, allerdings zum Selbersüßen, so wie
man es halt aus Deutschland kennt. Das war wohl etwas
gewöhnungsbedürftig für ihn, aber verstand, dass wir den Tee nur schwach
gesüßt trinken. Am ersten Abend haben wir uns dann noch gut unterhalten
über generelle Probleme von Tanzania und sind früh ins Bett, denn er
hatte eine ganze Tagesreise hinter sich. Heute haben wir ihm dann unsere
noch bescheidene Windradtechnologie gezeigt, die aber demnächst, wenn
alles so klappt wie wir uns das vorstellen und wir die benötigten Teile
bekommen, noch einiges komplizierter und komplexer werden wird. Er war
auch so ein bisschen beeindruckt, dass es funktioniert. Er schreibt
übrigens seinen Degree über eine Windkraftanlage, die Strom produzieren
und auch noch Wasser pumpen soll. Das sind zwei völlig verschiedene
Prinzipien, ich bin sehr gespannt, ob er sie beide unter einen Hut
bekommen kann. Bei dieser Arbeit wird ihm unsere Kleinanlage wohl kaum
helfen können, aber so haben wir einen guten Kontakt in Dar, der uns
auch in die Uni hineinführt. Denn wir brauchen unter anderem noch
meteorologische Daten zum Wind, mal schauen wie wir an die kommen und
inwieweit es diese hier überhaupt gibt. Der Student, der übrigens Alois
heißt und bis morgen früh noch bleibt, wollte hier unbedingt
Schweinefleisch essen, da das hier eine Spezialität sein soll. Darüber
aber mehr im vorigen Blog.
Nahcmittags kamen dann noch 3 weitere Menschen angeschneit, einer davon
ein deutscher Entwicklungshelfer. Sie bauen energiesparende Öfen und
versuchen sie an die Bevölkerung weiterzugeben, so dass sie sie selbst
bauen können. Da er schon seit 2,5 Jahren an diesem Projekt arbeitet,
scheint das eine ziemlich schwierige Aufgabe zu sein. Die Nachhaltigkeit
zu sicher, so dass es auch funktioniert wenn eben kein "Weißer" mehr da
ist, ist eine wirkliche Schwierigkeit. Hoffentlich gelingt es uns bei
den Windrädern, wir arbeiten jedenfalls daran. Auch für diese Truppe
gabs mal wieder den obligatorischen Chai (Tee) und wir konnten mal
wieder unser Englisch auspacken, da der Deutsche kein Kiswahili kann
(nach 2,5 Jahren, davon aber lange in Malawi, wo man kein Kiswahili
spricht). Es wird so langsam schon schwer, die richtigen Wörter zuerst
im Englischen zu finden und nicht immer wieder ins Kiswahili abzudriften.
Und damit der Wasserkocher nicht stillsitzen musste sondern brav
arbeiten durfte, kam abends dann noch eine Freund von uns und Nyambulapi
aus Iringa vorbei und wir hatten wirklich einen sehr lustigen und
geselligen Abend. Wir haben ziemlich viel Witze gemacht und wirklichen
Spass gehabt. Lachen auf Kiswahili ist bestimmt genauso schön wie auf
Deutsch finde ich :-)
In diesem Sinne eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf, denkt dran,
morgen ist mal wieder Montag....,
Felix
Heißer Stuhl...
So mancher meiner fleißigen Leser dürfte jetzt vielleicht lachtend vom
Stuhl fallen, aber nicht ich habe diese Worte ausgewählt, die
Srichtworte gibt es schon seit längerem. (Wem das nichts sagt braucht
sich keine Sorgen zu machen dass sie/er etwas verpassen könnte, das ist
nur ein Spaß innerhalb einer Diagonalen ;-) )
Nun aber zur Überschrift zurück: Das ist die Übersetzung eines
tansanischen Ausdrucks, und jetzt ratet mal wovon...................ganz
richtig, so heißen Schweine! Nicht nur die lebendigen sondern auch die
geschlachteten. Bisher konnte uns aber noch niemand die Herkunft dieses
überauseigenartigen Begriffes sagen. Zunmindest haben wir heute dieses
Tier gegessen, es war übrigens unsere ersten Fleischmahrlzeit in unseren
eigenen 4 Wänden, sonst haben wir tierisches Eiweiß nur als Gäste zu uns
genommen. Wir sind also fast ohne es zu wollen zu Veganern geworden. Das
ist ernährungstechnisch wirklich kein Problem, bis auf dass man dann
doch so manches Mal Lust auf Fleisch bekommt. Und so lange ich das Tier
nicht selbst töten und zerlegen muss, esse ich es ab und zu doch recht
gerne.
Wir hatten die letzen beiden Tage einen Gast von der Uni in Dar Es
Salaam. Darüber aber mehr in einem anderen Blog. Er wollte auf jeden
Fall gerne Schweinefleisch essen und als zuvorkommende Gastgeber wollten
wir ihm das nicht entsagen. So bin ich also heute mittag mit ihm ins
nächste Dorf gegangen um dann beim Metzger (Das ist eine kleine Hütte,
in dem Fleisch verkauft wird) 2kg Fleisch zu kaufen. Dort lag dann auf
dem Tisch so ziemlich alles, was ein Schwein so in sich trägt und worauf
ich jetzt nicht soooo scharf bin, es zu sehen. Ok, die 4 Füße wurden auf
den Boden gelegt. Naja, der Metzger, der selbst gerade am Ugali essen
war (aber mit Gemüse, denn er sei arm und könne sich selbst das Fleisch
nicht leisen) hackte dann ein bisschen auf dem Fleischberg herum und so
kamen wir an unser Fleisch und natürlich auch an die obligatorischen
Knochensplitter. Gekocht haben natürlich nicht wir, sondern wir haben
das unserer Nachbarin übertragen und sie im Gegenzug zu einem
gemeinsamen Abendessen eingeladen. Leider scheint sie das nicht so
verstanden zu haben, denn sie brachte uns unser Essen, aber wir aßen
dann doch alleine, da sie zuhause aßen. Warum sie nicht vorbeikommen
wollten, weiß ich leider nicht. Geschmeckt hat es uns trotzdem, vor
allem weil das Fleisch vor allem Muskeln waren nicht wie sonst
irgendetwas undefinierbares, was vielleicht für den Biologieunterricht
interessant wäre, aber nicht so wirklich für den Gaumen.
Und wenn ich eh gerade beim Thema Fleisch und Tiere bin. ein paar
einzelne Bumbumkäfer haben es mal wieder in unser haus geschafft, aber
bevor sie von selbst gestorben sind, haben sie von mir mit der Zeitung
eines auf die Mütze bekommen. Aber auch ein anderes, vielleicht nicht so
dummes, aber dafür viel gefährlicheres und damit auch nervigeres Tier
habe ich kennen lernen müssen. Besser gesagt mein linker "Ringzeh"....
Beim Nagelschneiden ist mir nämlich eine kleine Blase aufgefallen.
Neugierig wie ich bin, habe ich sie natürlich aufgeschnitten und was
musste ich da feststellen: etwas ähnliches wie Eiter hatte sich darin
gesammelt, aber es war kein harmloser Eiter sondern kleine weiße
Kügelchen....Ich bin natürlich gleich zu Maria und habe sie gefragt, was
das denn sei. Etwas verstört wegen meines leicht blutenden Zehs meinte
sie: "Ja, das sind Eier. Die hat ein Insekt dir in den Fuss gelegt...."
"Dann geh ich aber mal schnell zum Arzt" "Nö, lieber nich. Der würde
dich eh nur auslachen. Kinder haben hier soetwas häufig und oft noch
viel schlimmer" Wie beruhigend.....Zumindest habe ich mich so ein
kleines bisschem im selbst-operieren geübt, theoretisch könnte es jetzt
ja auch mit einem Medizinstudium los gehen...aber nur theoretisch!
Mein Zeh ist nun also wieder komplett frei von anderen Lebenwesen, dafür
in Desinfektionsmittel getränkt und feste verpackt. Das sieht man auf
dem Foto ziemlich gut. Es schaut aber schlimmer aus als es war! Ich
hoffe, dass ich mir so etwas nicht nochmal einfange, aber man kann es
kaum verhindern, da es beispielsweise auch nachts auf der Suche nach
Menschenfüßen ist, waährend man seelenruhig schläft. Wahrscheinlich
ziehen dann die Füße eines Weißen vielleicht noch ein kleines bisschen
mehr an....;-)
So habe ich hier also meine erste gesundheitliche Komplikation, was aber
keinerlei Probleme bereitet hat und wirklich keine große Sache war.
Mal schaun, ob jetzt in der Regenzeit noch andere und gefährlichere
Tiere aus ihren Verstecken kriechen und fliegen als der 20cm lange
Tausenfüsssssssssssssssssssssler in der Breite eines Daumens, dem ich
vor kurzem auf dem Weg in die Stadt begegnet bin.....
Schöne Grüße also ins so gut wie insektenfreie, hoffentlich winterliche
Deutschland,
Felix
Samstag, 8. Dezember 2007
Garteln bzw. Agrikulturelles
keinesfalls Kirchenmusik im allgemeinen! Mir gefällt sie sogar ziemlich
oft, wie zum Beispiel der Schülerchor in den morgendlichen Andachten
hier an der Schule. Aber es gibt eben auch Lieder, die mir nicht so gut
gefallen. Und eben solche traten gestern während der Busfahrt sehr sehr
gehäuft auf. Die Gesänge waren nicht motiviert sondern sehr monoton und
in ihrer Wirkung ziemlich einschläfernd. Ich hatte mich dann noch mit
meinem Sitznachbarn über die Musik unterhalten. Ihm hat sie auch nicht
gefallen, aber er meinte, die Worte wären weise. Um das festzusztellen
reicht mein Kiswahili leider noch nicht, aber er stimmte mir zu, dass
die Melodie nicht besonders schön sei. Zumindest nicht, wenn man gerade
in einem Bus sitzt und einem die Beine einschlafen aufgrund der
mangelnden Bewegungsfreiheit....
Nun aber zum eigentlichen Thema: Nachdem es bei uns ja jetzt regelmäßig
immer mal wieder regnet ist der Boden feucht genug, um mit dem Säen
anfangen zu können. Maria hat schon unsere Maisfelder bestellt und es
zeigen sich auch schon die ersten grünen Sprossen. In unserem Garten
bauen wir auch Mais an, dazu aber noch verschiedenes anderes Gemüse wie
Erbsen, Bohnen, Karotten, Tomaten, Salat, Basilikum, Paprika und Spinat.
Nicht zu vergessen unsere Wassermelonen! Wir haben erst vorgestern
ausgesät und so zeigen sich noch keine Pflänzchen, aber allzulange wird
es nicht mehr dauern. Wir hoffen, dass uns die Pflanzen einen Gefallen
tun werden und uns mit vielen Früchten und damit Vitaminen etc.
beschenken. Wir werden, anders als die meisten anderen Bauern hier, auf
Kunstdünger und sonstige Spritzmittel verzichten und hoffen, dafür bei
der Ernte belohnt und nicht bestraft zu werden.
Der Mais, den wir anbauen stammt von unseren Vorgängern und ist auch
schon auf diesem Feldern gewachsen. Wir folgen also der traditionellen
Anbaumethodik, bei der aus der Ernte die besten Körner ausgelesen
werden, um sie dann im nächsten Jahr wieder zu verwenden. Durch die
ständige Auslese betreibt man eine Art kleine Zucht und es entstehen in
den verschiedenen Regionen des Landes leicht verschiedene Maissorten,
die an die jeweiligen Standorte sehr gut angepasst sind. Diese
Artenvielfalt sehe ich in großer Gefahr, habe ich doch vor kurzem in
Mafinga bei einem Agrikulturhändler verschiedene Sorten Hybridmais
gesehen. Nicht nur, dass die Körner gebeizt sind und damit giftig (Durch
die bunten Farben schauen die Körner aus wie Süßigkeiten [Pipi...ist das
Kiswahiliwort dafür... ;-) ] und werden von Kidern wahrscheinlich leicht
verwechselt!!!). Auch kann die Ernte nicht mehr zu Wiederaussaat
verwendet werden, wie das bei Hybridpflanzen halt so üblich ist. Dadurch
entsteht eine enorme Abhängigkeit, denn von der ersten Aussaat an muss
man praktisch jedes Jahr wieder zum Händler, um sich neues Saatgut zu
kaufen. Der Händler und auch der Saatguthersteller lacht sich natürlich
ins Fäustchen. Die finanziellen Auswirkungen sind das eine, aber auch in
die Ökologie greift diese Neuerung massiv ein. Denn dadurch findet nur
eine einzige Sorte landes- vielleicht sogar kontinent- oder weltweiten
Einsatz. Die auf ihre jeweiligen Umgebungen spezialisierten Sorten
werden damit verdrängt und genetische Artenvielfalt geht für immer
verloren. Auch steigt durch die Verwendung dieser empfindlichen
Hochleistungspflanzen der Düngemittel und Pestizideinsatz, da die
Pflanzen deutlich mehr Nährstoffe benötigen und nicht so resistent gegen
bestimmte Schädlinge sind. Ein großer Saatgutkonzern, der sich die
Forschung auf diesem Gebiet leisten kann, profitiert davon natürlich,
aber die Bevölkerung driftet damit in eine große und unnötige
Abhängigkeit. Ob die hoch und heilig versprochenen größeren Erträge
wirklich eintreten, wage ich nicht zu prognostizieren, aber selbst dann
dürfte der Bauer nicht allzuviel davon haben, denn für das Saatgut, den
Dünger und die Pestizide geht deutlich mehr Geld als sonst drauf.
Ich bin auf dieses Thema aufmerksam geworden, weil unser Nachbar sich
dieses Jahr dieses Zeug gekauft hat, aber er wusste zum Beispiel nicht,
dass die Samen nicht mehr zur Wiederaussaat genutzt werden können. Ich
werde versuchen, ihn über das Thema zu sensibilisieren und für nächstes
Jahr werden wir ihm etwas von unserer hoffentlich großartigen Ernte für
seine Aussaat abgeben.
Das Foto zeigt übrigens unseren Gemüsegarten. Das zarte Grün ist aber
bis jetzt nur Unkraut....^^
Viele Grüße ins vorwiegend industie-agrikulturelle Europa ;-) ,
Felix
Freitag, 7. Dezember 2007
Folterkammer Bus
Besinnliche Grüße und viel Spaß beim Weihnachtseinkaufsstress,
Felix
Donnerstag, 6. Dezember 2007
Computertag
Rechnern gesessen. Dafür haben wir extra den Laptop vom Schulchef
ausgeliehen, denn so können wir beide effektiver arbeiten. Oli hat
einige Emails geschrieben, die in Zusammenhang mit der Entwicklung der
Windräder stehen. Ich habe mich so gut wie den ganzen Tag mit Photoshop
beschäftigt, um das Deckblatt eines Kalenders zu gestalten. Dieser soll
von TASEA (TAnzanian Solar Energy Association), unserer
Betreuungsorganisation in Tansania, bei der auch 2 Freiwillige arbeiten,
herausgegeben werden.
Es hat also nicht gestört, dass es auch mal wieder kräftig geschüttet
hat. Ausser dass man wegen des Wellblechdaches die Musik lauterstellen
muss und man lieber den Netzstecker zieht, denn der Regen wird oft auch
von Gewitter begleitet. Das verursachte dann wohl auch unseren kleinen
Stromausfall, der aber dank der Laptopakkus kein Problem darstellte.
Am späten Nachmittag haben wir dann noch mit Nyambulapi geredet, der von
einer Schulversammlung kam. Und was stellt sich dabei heraus? Die
Probleme, über die ich erst gestern ziemlich ausführlich in einem
Bericht für die DTP geschrieben habe, wurden angesprochen. Und es wurden
auch Lösungsvorschläge gebracht, die mich sehr an meine eigenen von
gestern erinnern.... Ich bin sehr froh, dass sich dieses interne Problem
der Schule nun doch von alleine zu lösen scheint, denn es wäre neben
unserer anderen Arbeit ziemlich aufwendig gewesen, uns auch noch darum
zu kümmern zu versuchen. Aber in letzter Zeit gibt es immer wieder so
Situationen, in denen Oli und ich über etwas sprechen und dann kurz
darauf die Lösung auftaucht, die auch wir vorgeschlagen hätten. zum
Beispiel in dem ein paar Seiten später im Buch die selbe Fragestellung
behandelt wird, die wir uns auch selbst gestellt hatten. Das fällt uns
beiden hier in letzter Zeit wirklich sehr häufig auf und wir haben keine
Erklärung, woher das kommen kann ( omg, werde ich jetzt doch noch
gläubig, nachdem ich schon seit einiger Zeit nicht mehr in der Kirche
war ?!? Keine Angst, ich bin mir meines "Nichtglaubens" immer noch sicher).
Zumindest hat der heutige Tag gezeigt, dass es durchaus auch mal sein
kann, dass man den ganzen Tag das Haus nicht verlässt und viel mit dem
PC arbeitet...und dabei einen ganz verspannten Nacken bekommt :-(
Die Gewinnerin des kleinen Sprachrätsels bekommt übrigens ein kleines
Geschenk zugeschickt!
Leider ist das Adventspaket, das mir angekündigt wurde, noch nicht
angekommen. Ich freue mich wirklich riesig darauf und hoffe, dass es
noch ankommt...auch die anderen Pakete hatte sich ja ein bisschen
verspätet. Aber welcher tansanische Postangestellte kann schon einem 5kg
aus Deutschland wiederstehen? Ich hoffe, jeder einzelne ;-)!
Das Foto ist noch von der Windradinstallation, da wars noch sonnig :-).
Von heute gibt es leider keine fotografische Dokumentation.
Ich hoffe für euch, in euren Stiefeln finden sich morgen Nüsse, Orangen
und Schokolade wieder!
In diesem Sinne eine gute Nacht,
Felix
Dienstag, 4. Dezember 2007
Endlich mal ein ruhiger Tag! (Es ist ja jetzt eigentlich die "stade Zeit")
Stunden in Mafinga waren, haben wir uns in ein Taxi gesetzt um nach
Hause zukommen, anstatt wie ueblich noch den Fussmarsch auf uns zu
nehmen. Totmüde sind wir dann ins Bett gefallen.
Heute morgen haben wir uns dann ein bisschen ausschlafen gegönnt bevor
es ans Monatsberichteschreiben ging. Den ganzen Vormittag haben wir mit
tippen verbracht, was aber eine gute Abwechslung zur Arbeit in Ikwete
war. Es hat die ganze Zeit geregnet und nach dem Mittagessen hatte ich
einfach Lust, mein Fahrrad so ein bisschen an die Grenzen zu treiben und
so bin ich bei strömenden Regen eine kleine Runde gefahren. Zum großen
Erstaunen der Tansanier natürlich. Pitschnass und ziemlich dreckig bin
ich dann nach hause gekommen. Aber nicht ganz alleine, denn ein kleiner
Hund hatte sich mir angeschlossen.
Als ich nämlich in das nächste Dorfgefahren bin um noch Tee und Reis zu
kaufen und da kam einfach so ein Hund angerannt. Ich hab natürlich
gleich ein bisschen schneller getreten, denn wer weiß, ob er es nicht
doch auf mein Wadenfleisch abgesehen hat...Das hatte er scheinbar nicht
vor denn als ich in den Laden ging, um die Sachen zu kaufen, legte er
sich brav neben mein Fahrrad und wartete bis ich wieder weiterfuhr. Er
folgte mir "Über Stock und Stein" bis vor die Haustüre und löste bei den
Nachbarskindern ziemliche Begeisterung aus. "Ein Hund, ein Hund" riefen
sie begeistert, wobei die kleinste diese Worte in etwas anderer Betonung
von sich gab, denn sie hatte ziemliche Angst vor dem gleichgroßen Tier.
Er trieb sich noch den ganzen Nachmittag bei unserem Haus herum, mal
schaun, ob er morgen noch da ist. Ich möchte eigentlich nicht, dass wir
nun einen Hund als Mitbewohner haben, aber Nyambulapi könnte ihn ganz
gut gebrauchen, denn er wollte sich eh einen Hund kaufen, was er sich
jetzt vielleicht sparen kann. Und gegessen wir er hier auch nicht
werden, im Gegensatz zu anderen Regionen, wo manche Menschen ab und zu
auch mal Hund essen....
Die erste warme Dusche seit langen nach dem kalten regen tat übrigens
wirklich gut und keine Angst, ich habe meine Dreckklamotten alle selbst
wieder gewaschen. Soetwas möchte ich Maria nun wirklich nicht antun.
So, jetzt ist es aber Zeit um ins Bett zu gehen, denn wie wir unserm
Nachbar so schön beigebracht haben: "Schlafen ist wichtig!"
In diesem Sinne eine gute Nacht in euren Federbetten, ich muss mich mit
einer Kunstwolldecke begnügen...;-)
Felix
Nachdem wir gestern nach einer wirklich qualvollen Busfahrt nach 2
Stunden in Mafinga waren, haben wir uns in ein Taxi gesetzt um nach
Hause zukommen, anstatt wie ueblich noch den Fussmarsch auf uns zu
nehmen. Totmüde sind wir dann ins Bett gefallen.
Heute morgen haben wir uns dann ein bisschen ausschlafen gegönnt bevor
es ans Monatsberichteschreiben ging. Den ganzen Vormittag haben wir mit
tippen verbracht, was aber eine gute Abwechslung zur Arbeit in Ikwete
war. Es hat die ganze Zeit geregnet und nach dem Mittagessen hatte ich
einfach Lust, mein Fahrrad so ein bisschen an die Grenzen zu treiben und
so bin ich bei strömenden Regen eine kleine Runde gefahren. Zum großen
Erstaunen der Tansanier natürlich. Pitschnass und ziemlich dreckig bin
ich dann nach hause gekommen. Aber nicht ganz alleine, denn ein kleiner
Hund hatte sich mir angeschlossen.
Als ich nämlich in das nächste Dorfgefahren bin um noch Tee und Reis zu
kaufen und da kam einfach so ein Hund angerannt. Ich hab natürlich
gleich ein bisschen schneller getreten, denn wer weiß, ob er es nicht
doch auf mein Wadenfleisch abgesehen hat...Das hatte er scheinbar nicht
vor denn als ich in den Laden ging, um die Sachen zu kaufen, legte er
sich brav neben mein Fahrrad und wartete bis ich wieder weiterfuhr. Er
folgte mir "Über Stock und Stein" bis vor die Haustüre und löste bei den
Nachbarskindern ziemliche Begeisterung aus. "Ein Hund, ein Hund" riefen
sie begeistert, wobei die kleinste diese Worte in etwas anderer Betonung
von sich gab, denn sie hatte ziemliche Angst vor dem gleichgroßen Tier.
Er trieb sich noch den ganzen Nachmittag bei unserem Haus herum, mal
schaun, ob er morgen noch da ist. Ich möchte eigentlich nicht, dass wir
nun einen Hund als Mitbewohner haben, aber Nyambulapi könnte ihn ganz
gut gebrauchen, denn er wollte sich eh einen Hund kaufen, was er sich
jetzt vielleicht sparen kann. Und gegessen wir er hier auch nicht
werden, im Gegensatz zu anderen Regionen, wo manche Menschen ab und zu
auch mal Hund essen....
Die erste warme Dusche seit langen nach dem kalten regen tat übrigens
wirklich gut und keine Angst, ich habe meine Dreckklamotten alle selbst
wieder gewaschen. Soetwas möchte ich Maria nun wirklich nicht antun.
So, jetzt ist es aber Zeit um ins Bett zu gehen, denn wie wir unserm
Nachbar so schön beigebracht haben: "Schlafen ist wichtig!"
In diesem Sinne eine gute Nacht in euren Federbetten, ich muss mich mit
einer Kunstwolldecke begnügen...;-)
Felix
Montag, 3. Dezember 2007
Wieder nach Mafinga
Nach einem 12km Fußmarsch unter der wirklich brennenden Mittagssonne, bei dem wir auch mal wieder unsere großen Reiserucksäcke benutzt haben, kamen wir in Makambako an. Dort haben wir noch ein bisschen auf dem Holzmarkt nach neuen Brettern für künftige Repeller geschaut, aber unsere hohen Ansprüche konnten nicht erfüllt werden. Weil wir noch bei verschiedenen Bekannten von Nyambulapi vorbei geschaut haben, haben wir uns so verspätet, dass wir den letzen Bus nehmen mussten. Und das wird jetzt eine ziemlich ungemütliche Fahrt und ich habe so ein paar Verbesserungsvorschläge...:
Ab sofort sollte man keinen alten Fisch mehr transportieren dürfen, das mitgenommene Gepäck darf das Personengewicht nicht überschreiten. Außerdem sollten in einen Bus der Größe eines großen Mercedes nicht mehr als 50 Menschen einsteigen dürfen. Ich bin nämlich von allen 6 Seiten sehr fest eingeklemmt. Nicht ganz schlecht wäre außerdem, wenn man den kleinen Lautsprecher direkt über mir nicht über die Schmerzgrenze mit einem schlecht empfangenen Radiosender aufdrehen würde...
Hoffentlich hat zuhause alle Bumbumkäfer mittlerweile das Zeitliche gesegnet, sonst muss ich wohl wieder zum Massenmörder mutieren ;-).
Das Windrad dreht sich nun ziemlich gut, aber der Strom ist noch ziemlich gering. Das zu ändern wird uns demnächst beschäftigen. Tot müssen wir aber erst einmal unsern Monatsbericht schreiben und anderen Computerkram erledigen. Ich hoffe, dass dann noch ein freier Tag rausspringt, denn einen solchen hatten wir nun schon seit Wochen nicht mehr....:-(
Leider kann ich erst morgen auf die Post um nach dem heiß erwarteten Paket zu fragen und ich hoffe sehr, dass ich es abholen kann...
Sonnengebräunte Grüße,
Felix
Sonntag, 2. Dezember 2007
Abends in Ikwete...
Wenn wir gerade schon mal hier im Dorf sind und mal wieder die üblichen Räucherkammerküchen erleben durften, wollen wir die Chance nutzen und diesen Missstand beseitigen. Deswegen bauen wir morgen früh noch einen energiesparenden Ofen bauen, der zudem nicht mehr raucht. Er wird nur aus Ziegelsteinen und Ton gebaut. Unsere FÖJ-Kollegin Alev in Arusha baut in ihrer Einsatzstelle genau solche Öfen und leitet Menschen an, wie man diesem selbst baut und sogar ein kleines Business aufbauen kann. Wir hoffen, das ganze morgen mal im kleinen machen zu können, denn Nyambulapis Vater, bei dem wir ja gerade wohnen, versteht einiges vom Maurern.
Heute abend gabs zum Ugali leckere Pilze, ich hoffe, dass sie keine Probleme bereiten werden...
Ich hoffe, die erste Kerze am Adventskranz brennt schon.
Schöne Grüße aus Ikwete.
Felix
Datumsschreck
Groß war allerdings der Schreck, als mir Thomas das gestrige Datum mitteilte: es ist ja mittlerweile schon Dezember geworden... Soll heißen, dass ich schon sage und schreibe 100 Tage in Tanzania bin! Die Zeit hier vergeht wirklich rasend!
Vorher aber meine datumsmäßige Verplantheit kommt, kann ich nur vermuten: dadurch, dass wir in letzter Zeit so gut wie gar nicht mehr in die Kirche gehen und uns die Arbeit tagfüllend oft auch am Sonntag beschäftigt, haben wir unser Datums- und Wochentagsgefühl ziemlich verloren. Dafür komm ich hier so gut wie ohne Uhr aus, denn die Uhrzeit ist eher von untergeordneter Rolle. Und außerdem kann ich sie mittlerweile ziemlich gut an eigenen Schatten ablesen. Was mich dabei immer noch fasziniert ist der kleine Schatten zur Mittagszeit, wenn die Sonne wirklich senkrecht steht. Und wenn ich eh gerade beim Wetter bin, kann ich gleich noch anmerken, dass mir hier im Süden der Landes noch kein einziger Kondenzstreifen aufgefallen ist. Während man in Deutschland diese 'Wolken' wirklich an jedem Tag sieht und man an den leisesten Orten noch den Fluglärm hören kann, bleibe ich hier von der globalen Reiselust von Menschen und Gütern unbehelligt.
Ich sitze gerade im Bus zurück nach Makambako und allein auf dieses kurzen und schnurgeraden Strecke lag ein umgekippter LKW und zwei Autos, die nach einem Unfall einen Totalschaden hatten. Nachdem aber unser Taxifahrer auf dem Weg nach Ikwete das letzte Mal eine offene Bierflasche neben sich stehen hatte, aus der ep ab und zu auch einen Schluck getrunken hat, wundern mich solche Unfälle nicht mehr ganz so sehr...
In der Hoffnung,der neue Rotor ist besser und leiser, Felix
Samstag, 1. Dezember 2007
Panga-Logistik
Buschmesser.
Heute haben wir das Windrad komplett aufgebaut und laufen lassen. Und
weil das ja erst unser ersten ist und auch für Forschungszwecke
aufgebaut wurde, gibts noch ein paar kleine Schwächen: Trotz großer
Sorgfalt muss noch irgendwo eine kleine Umwucht drin sein, denn wenn
sich der panga dreht, schwingt der obere Teil des Turmes ganz schön, zum
Glück haben wir aber ss gut wie alles gedämpft,so dass es nicht
klappert. Gerade wenn die Eigenfrequenz mancher Bauteile erreicht wird
(Physikunterricht lässt grüßen ;-) ) wackelt der Turm in sich. Aber das
ist kein großes Problem, denn der ist wirklich stabil gebaut. Laut ist
dafür aber der Rotor selbst, vor allem wenn der Wind kräftig bläst. Die
genaue Ursache hierfür haben wir noch nicht herausgefunden, aber es wird
wohl am Profil liegen, denn die Oberfläche ist schön glatt poliert.
Ausserdem hat das Lager am Drehpunkt noch ziemlich Spiel und kann somit
auch schön klappern. Das sind nun alles optische und akkustische
Probleme, aber auch an sich gibt es einen kleinen Missstand:
Der Generator produziert nur bei sehr kräftigem Wind Strom, dann aber
richtig gut. Die meiste Zeit kann er aber die Batterie nicht laden und
das hat unserer Meinung nach den Grund, dass er, um das für die
Stromerzeugung nowendige Magnetfeld aufzubauen, ziemlich schnell laufen
muss. Nun ist der verwendete Repeller, den Oli gebaut hat, ziemlich lang
(1,8m Durchmesser) und dreht sich deswegen nicht allzuschnell. Beim Bau
meines Repellers ist ein Stück abgebrochen und deswegen ist er nur 1,6m
lang. Dafür kann er sich schneller drehen. Um unsere Theorie zu testen,
mussten wir also meinen Repeller beschaffen, der noch in Mafinga ist.
Ich habe mich bereit erklärt hierher zufahren, ihn zu holen und morgen
früh mit dem erste Bus wieder zurück ins Dorf zu fahren. Nyambulapi, bei
dessen Eltern wir das Windrad auch aufstellen und Oli sind noch in
Ikwete und basteln dor noch ein bisschen an Feinheiten. So kommt es,
dass ich das erste Mal hier alleine zuhause bin. Und weil keine frischen
Lebensmittel und auch keine wirkliche Kochlust da sind, wollte ich mir
schon eine der aus Deutschland migebrachten Tütensuppen zubereiten. Als
ich aber nach Hause kam und kurz bei Nyambulapis Frau, unserer Nachbarin
vorbeischaute, wurde ich freundlich zum Essen eingeladen. So konnte ich
zusammen mit den beiden kleinen Kindern in der Küche, direkt neben dem
Ofen, leckeren Ugali mit Gemüse essen. Dass ich den Tee ohne Zucker
trinke, konnten sie mir nicht so wirklich glauben, aber sie konnten es
akzeptieren. (Übrigens sollte ich noch Geld übergeben, damit wieder
Zucker und Öl gekauft werden kann, was ich auch gemacht habe. Ausserdem
habe ich dann noch etwas von unserem Zucker gegeben, denn ich kann nicht
verstehen, dass das Gehalt von Nyambulapi nicht einmal reicht, um genug
Zucker zu haben. Sie nahm mein kleines Geschenk dankend an). So bleiben
unsere Convinience-Vorräte immer noch unangetastet :-). Ich habe dann
noch den Panga mit Schiffsfarbe versehen, denn diese ist besonders
wasserresistent und lässt das Holz angeblich trotzdem noch atmen. Dass
sie wirklich wasserresistent ist, hab ich dann beim Händewaschen
gemerkt...da hilft auch die beste Handwaschpaste nichts mehr. Aber was
sich in Wasser schlecht löst, löst sich um so besser in Unpolarem ( Tja,
schon wieder die Chemie :-P ). So habe ich ein paar Tropfen Speiseöl
verwendet und schon war die Farbe wieder ab. Und dank der amphiphilen
Eigenschaften der Seifentenside konnte ich das Öl wieder
wegbekommen....Das ist schon praktisch, wenn man aus der Theorie heraus
die Praxis entwickeln kann :-).
Nun sitze ich also am Laptop und tippe diese Zeilen, während im
Hintergrund die schöne Musik von Sufjan Stevens, Israel Kamakawiwo?ole,
Arcade Fire und feiner House läuft. Das sind schon stark Kontraste wie
ich finde, aber ich gewöhne mich daran und sie fallen mir so von alleine
gar nicht mehr so wirklich auf. Ich muss sie mir mittlerweile oft schon
bewusst machen.
Jetzt gehts für mich schon in die Heia, morgen ist ja wirklich früh
aufstehen angesagt und noch einiges an Arbeit zu erledigen.
Ich wünsche euch eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf,
Felix
Die ersten Mirabellen
Jetzt mit einer Tasse Punsch und Plätzchen am hoffentlich schon fertigen aber noch nicht angezündeten Adventskranz zu sitzen, ist bestimmt herrlich. Aber so wirklich vorstellen kann ich mir das, wo ich gerade in Tshirt sitze, kaum. Zumal ich gestern von der ganzen Arbeit an der frischen Luft nochmal Farbe bekommen habe... Komm gleich nach Mafinga, wo es wegen des Regens schon deutlich grüner geworden ist und muss aussteigen...
Vorweihnachtliche Grüße ins hoffentlich winterkiche Deutschland,
Felix
Freitag, 30. November 2007
Neues aus Ikwete
Arbeit hatten wir heute auch und zwar nicht zu knapp, denn wir haben den Windradturm gebaut. Dafür musste Nyambulapi heute morgen erst noch 10km nach Makambako fahren um dort noch 3Meter lange Balken und Rohre zu besorgen. Alles wurde natürlich mit dem Schieberad transportiert, denn von einem Fahr-rad kann man da nicht mehr sprechen;-). Es musste dann noch kräftig gesägt und gebohrt werden, wobei ich mich wieder mit dem Werkzeug (ich finde übrigens, dass dieser Begriff geschützt werden sollte...) In die Haare gekriegt. Ich gabr ja versucht, aber letztendlich bin ich doch immer wieder bei meinem Multifunktionswerkzeug gelandet:-). Auf dem einen Foto sieht man ein Opfer meines Bambussägens, denn daraus musste ich noch eine Leiter bauen, denn sowas haben die Leute hier scheinbar nicht.
Schließlich ist doch alles gut geworden und der Turm ist jetzt stabiler als wir es zu hoffen gewagt hatten. Auch im Haus sind schon die Leitungen verlegt so dass wir nun gespannt auf morgen warten, wenn wir endlich die eigentliche Windmühle installieren. Hoffentlich tut unser Erstling dann, wofür wir sie gebaut haben: Strom produzieren. Bis dahin pfeift der Wind noch ungenutzt über das Wellblechdach...
Vielleicht erinnert ihr euch ja noch an den ersten Blog vor 2 Monaten hier aus dem Dorf... Damals fand ich es schon ziemlich krass mit dem Handyinternet, aber daran hab ich mich wohl gewöhnt....