Samstag, 19. Januar 2008

Nachtrag über Weihnachten

(Leider wurde der Blogpost nicht abgeschickt,so dass er nun etwas verspätet veröffentlicht werden wird)
So, da ich nun in Dar "festsitze" und wir doch erst morgen nach Mafinga
zurückkehren (Oli hatte heute morgen noch ziemliche Kopfschmerzen) habe
ich endlich Zeit und Lust, nochmal zu schreiben, wie wir denn
Weihnachten gefeiert hatten:
Am 22.12.kamen die ersten Gäste bei uns an. Zusammen mit den
Freiwilligen Yannic und Hendrik aus Mwanza haben wir uns einen
gemütlichen Abend gemacht. Am nächsten Tag sind dann die restlichen
Gäste nach und nach eingeschneit: Markus und Jan, die bei Bukoba auch an
einer Berufsschule arbeiten; Lisa und Zoltàn aus Dar Es Salaam, die
beiden Sansibar-Freiwilligen Hannah und Helge; unsere pädagogische
Betreuerin von der DTP Tanja und Jennifer und Tom, zwei berliner
Studenten. Insgesamt waren wir also 13 Leute, für die wir erstmal
überhaupt Schlafgelegenheiten organisieren mussten. Dafür haben wir die
Matratzen und Decken aus den Schülerunterkünften verwenden dürfen, so
dass manche wenigstens noch ein bisschen Schaum zwischen ihnen und dem
kalten Boden hatten. Allzuviel Komfort konnten wir hier leider nicht
bieten, aber immerhin hat unser Wassersystem verlässlich funktioniert,
denn sonst wäre das Wassergetrage vom Fluss schlicht endlos gewesen.
Zusammen mit Hendrik habe ich, natürlich mit Erlaubnis, eine Pinie von
den Schulanpflanzungen für unseren Christbaum geopfert. Wir haben mit
dem Buschmesser den schönen Baum zur Strecke gebracht, aber leider
mussten wir ihn zum Haus tragen und konnten ihn nicht durch den Schnee
ziehen ;-). Geschmückt wurde er spärlich mit 3! schönen
Christbaumkugeln, die ich in Iringa bei einem Laden gekauft habe, der
Produkte von Behinderten verkauft. Ausserdem wurden Kronkorken und
anderes Buntes noch an den Baum gehängt, leider konnten wir keine Kerzen
auf ihm befestigen und eine Lichterkette war uns eindeutig zu kitschig.
Schön war es trotzdem, denn so verteilten wir die Kerzen einfach im
gesamten Wohnzimmer.
Maria hatte sich bereit erklärt, uns an den Feiertagen beim Kochen zu
helfen und so wurden wir kulinarisch gut versorgt. Wir haben uns für die
"Standard-Gerichte" von uns entschieden, damit unsere Gäste mitbekommen,
wovon wir uns so tagtäglich ernähren. Geschmeckt hat es so gut wie immer
und so manches Essen war für manche Gäste noch neu. Natürlich gab es
auch die obligatorische Soda, die einem vom Gastgeber immer angeboten
wird und dazu haben wir noch Glühwein und Weihnachspunsch mit Orangen-
und Mangosaft gemacht. Es war sehr lecker und zusammen mit dem Duft der
frisch gebackenen Plätzchen konnte man ganz leicht in Weihnachtsstimmung
verfallen, vor allem wenn man es sich vor dem warmen Kaminfeuer bequem
macht. Aber ohne die netten Geschenke aus dem Adventskalender wäre es
nicht so toll geworden, denn nur so hatten wir leckeren Früchtetee und
ausreichend Plätzchen (Denn die Eigenproduktion hat bei weitem nicht
gelangt). Tagsüber haben wir in der Umgebung Spaziergänge gemacht und
uns einfach ausgeruht. Das war richtig schön, wenn auch Oli und ich
nicht die ganze Zeit entspannen konnten, denn als Gastgeber muss man
nicht nur das Feuerholz hacken... ;-).
Die Rückmeldungen unserer Gäste haben uns gezeigt, dass es ihnen
wirklich sehr gut gefallen hat, so dass ich mein Ziel, ein guter
Gastgeber zu sein, erreichen konnte:-)
Die Besichtigung der Teefabrik in Mafinga, die eigentlich angedacht
war, musste leider ausfallen. Und zwar aus Gründen einer guten
Arbeitnehmerpolitik, denn über Weihnachten war die Fabrik für 5 Tage
komplett geschlossen. Und auch die Fahrt mit der TAZARA, die wir
eigentlich mit allen zusammen machen wollten, konnte nicht stattfinden,
da es keine ausreichenden Plätze mehr gegeben hat. So bekam mal wieder
Sumry den Zuschlag, uns sicher und komfortabel nach Dar zu bringen.
Insgesamt hat mir die Weihnachtszeit sehr gut gefallen und sie war
weihnachtlicher als ich es anfangs vermutet hätte :-) Und auch das
Gast-geben hat wirklich Spass gemacht :-).
So, nun habe ich noch mal unsere Weihnachtszeit ein bisschen
zusammengefasst, denn in einem Blogpost hatte ich das ja versprochen
;-). Mittlerweile ist diese weihnachtliche Stimmung aber natürlich
längst wieder verschwunden und der schwülen Hitze Dar Es Salaams gewichen.
Schöne Grüße nach Deutschland,

Felix

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