Montag, 24. März 2008

Die Solarpräsentation im Kartoffelland

So, nun ein paar Zeilen über unsere Solarpräsentation auf einem Dorf in
der Nähe von Njombe.
Wie ich schon schrieb, kam die Motivation für diese Präsentation von
unseren beiden Handwerkern, was mich wirklich gefreut hat.
Am Donnerstag haben wir die Sachen gepackt und am Freitag gings los.
Leider etwas verspätet, was nicht nur am Taxifahrer lag. Mit dem Bus snd
wir nach Makambako gefahren. Dort mussten wir dann eine knappe Stunde
warten bevor es weiter ging. Doch weit kamen wir leider nicht: Es hieß
alle Aussteigen.... Das ist normalerweise relativ einfach, aber bei den
Massen an Gepäck, die wir mitschleppten stört das einfach. Der Grund
dafür war auch ziemlich eigenartig: Weil der alte Bus schon bei einer
bestimmten Polizeikontrolle bekannt ist und ein bestimmtes Problem hat,
kann dieser dort nun nicht mehr passieren und so mussten wir einen
anderen nehmen. Einfach nervig.
Unter diesen Umständen waren wir auch nicht mehr willig, noch extra für
unser Gepäck zu bezahlen und das haben die beiden Handwerker mit einer
geschickten Ausrede auch geschafft. In Njombe haben wir dann erstmal
Mittag gegessen und als Nachtisch ein paar Äpfel und Birnen verspeist,
die gibt es dort nämlich gerade. Dann ging es im Regen in einem bis zum
Rand vollgestopfen Taxi in Richtung Makete. Die Straße war nicht nur
matschig und sehr schlaglochübersät, sondern von liegen gebliebenen
Lastwägen an manchen Stellen blockiert. Wenn man da keine Schleichwege
kennt, kann man wieder umdrehen, mussten wir aber nicht. So kamen wir
dann bei einem Herr vorbei, bei dem einer unserer Handwerker schon vor 2
Wochen Solar installiert hatte und der uns nun zu sich eingeladen hat.
Sein großes Haus wurde zu unserer Basis für die nächsten Tage.
Gleich am ersten Tag haben wir noch eine kleine Präsentation gemacht,
aber leider zeigte sich die Sonne nicht. Und an Karfreitagen wird
scheinbar vor allem gesoffen, denn viele Menschen waren schon
spätnachmittags angetrunken. So haben wir nur wenige potentielle Kunden
finden können, die dafür aber umso besser betreuen können. Abends haben
wir geplant, bei unserem Gastvater noch ein weiteres Panel anzubringen,
denn sein Fernsehkonsum übersteigt die Möglichkeiten der installierten
Solaranlage.
Das haben Oli und die beiden Handwerker Samstag vormittags gemacht,
während ich mit einem anderen Junge in die Stadt gegangen bin, um noch
was einzukaufen. von den ~17km sind wir letztendlich 10km gegangen, weil
kein Taxi vorbeikam und der völlig überfüllte Bus nur mit großen
Schwierigkeiten vorwärts kam.
Für den Rückweg haben wir dann ein Taxi genommen, dessen Fahrer wir aber
erst noch überreden mussten, überhaupt in diese Richtung zu fahren, denn
er hatte Angst, sein Auto zu ramponieren und damit hatte er nicht ganz
unrecht. Mit Verspätung kamen wir an, aber es schüttete aus allen
Eimern. Dennoch haben wir uns aufgemacht und einen anderen Platz
aufgesucht. Dort haben wir vergeblich auf ein Ende des Regens gewartet
und so nur einer Hand voll Menschen Solar nahe bringen können.
Am nächsten Tag haben wir dann ein kleines bisschen mehr Glück gehabt:
nur Wolken aber kein Regen. Also noch zum Platz des Vortages und alles
aufbauen. Sogar die Sonne zeigte sich und so konnten wir zeigen, dass
die kleinen Panels Handy laden. Das hat die Leute doch schon ziemlich
beeindruckt. Doch nicht nur unsere Produkte haben wir beworben sondern
auch den RE-Lehrgang an unserer Schule. Vielleicht kommt ja der ein oder
andere Jugendliche nächstes Jahr, um Erneuerbare Energien zu lernen.
Kurz nach Mittag, als auch schon wieder die dicken Wolken aufzogen,
haben wir uns nach einem Taxi umgesehen und mit viel Glück auch ein
leeres bekommen.
Mit einem kurzen Zwischenstop bei dem Herrn, bei dem wir unterkamen sind
wir dann wieder zurück nach Njombe gekommen. Aber ich sag Euch: Der
Platz hinten rechts im Auto ist nicht zu empfehlen und das wird dem Kopf
der dort sitzenden Person auch immer wieder eingehämmert, bis es sich
einprägt....Der Kopf donnert nämlich immer ans Chassis und rechts hat es
die meisten Schlaglöcher, da die Autos links fahren und in der Mitte der
Straße die meisten Löcher sind. Ich habs überlebt, aber das nächste Mal
werde ich mir einen anderen Platz aussuchen. Massochismus können sich
andere Leute auf Ihren Fahnen schreiben!
Auch die Heimfahrt nach Mafinga verlief nicht ganz reibungslos und meine
Beine sind halb betäubt worden, einfach zu lang! Wir sind aber heil
angekommen und ich war froh wieder zuhause zu sein. Doch auch hier ist
das Wetter leider nicht besser und auch im Moment schüttet es wie aus
allen Eimern.
Nun aber endlich zu dem komischen Titel dieses Blogeintrags:
In den Dörfern, in denen wir präsentiert haben ist die Erde besonders
humushaltig und sandarm. Aus diesem Grund werden viele Kartoffeln
angebaut. Diese Kartoffeln werden teilweise sogar in Nachbarländer
exportiert, was zu einem relativen Reichtum in dieser Gegend führt. Wie
beispielsweise bei dem Kartoffelbauer, bei dem wir Solar installiert
hatten (Natürlich bekamen wir morgens wie abends Kartoffeln ;-) , aber
nicht nur). Die Häuser sind ziemlich groß und machen einen wirklich
guten und gepflegten Eindruck, was man sonst hier in Tz kaum sieht.
Viele Lästwägen kommen, um die Kartoffeln zu holen. Zusammen mit dem
Boden, der gut für Kartoffeln aber schlecht für den Straßenbau ist, geht
die Straße sprichwörtlich "den Bach runter"
Von wegen Deutschland=Kartoffelland ;-).
Die die zweieinhalb Präsentationen liefen leider noch nicht perfekt. Ich
habe mir aber Notizen gemacht, was meiner Meinung nach besser laufen
könnte und werde das mit den andern absprechen.

Leider regnerische Grüße aus Tansania, wo sich Solar langsam aber stetig
immer weiter ausbreitet,

Felix

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