Montag, 31. März 2008

Herbstanfang

Es hat bei mir ein bisschen länger gedauert, aber nun habe ich es
endlich realisiert, dass bei uns ja nun Herbst ist. Das hätte man auch
schon früher vermuten können, denn die Morgende sind oft ziemlich neblig
und vor allem kalt. Nun lässt aber unser Pfirsichbaum seine nicht
allzubunten Blätter fallen und die Birnen auf dem Markt machen sich auch
so langsam etwas rarer. Noch blühen die Sonnenblumen, aber es wird nicht
mehr allzulange dauern und der Regen wird sich aus dem Staub
machen...und letzterem wieder Platz machen. Kann ich mir momentan aber
noch nicht wirklich vorstellen.
Heute war erstmal wieder Saubermachen angesagt. Die letzten Tage waren
wir aufgrund des Seminars ja nicht im Büro gewesen. Und als ich es heute
betreten habe, hat sich gezeigt, dass ich mich über die Tage von dem
Chaos entwöhnen konnte. So hat mich der Putzfimmel gepackt und wir haben
eigentlich den ganzen Tag aufgeräumt. Fertig sind wir noch nicht
geworden, aber das gröbste ist schon geschafft. Hoffentlich können wir
das ganze bis zum Ende durchziehen, noch ein paar kleine praktische
Installationen machen (wie zum Beispiel mehr Steckdosen) und dann
klappt, zumindest in meiner Vorstellung, auch die Arbeit noch ein
bisschen besser, da man nicht immer in der Unordnung wühlen muss. Mal
sehen, ob sich mein Wunschdenken erfüllt.
Auch in unserem Haus wird es langsam wieder etwas leerer. Nachdem die
letzten Nächte alle 6 Betten besetzt waren (2 Gäste des Seminars, davon
einer aus dem Kongo, Jana aus Marangu und Lena, die letztjährige
Freiwillige hier in Mafinga), ist morgen früh nur noch ein Gast mit
warmen Wasser, das erst mit dem Ofen aufgeheizt werden muss, zu
versorgen. Das volle Haus hat, wie auch das gästefreie, seine Vor- und
auch Nachteile. Ich merke, dass es einfach die Mischung macht. Die
tansanische Gastfreundschaft geht meinem Eindruck nach aber ein bisschen
weiter als man es in D gewohnt ist. Da ist es ein bisschen komisch, dass
ein Gast gar nicht erst fragt, wie lange er bleiben kann, sondern es
werden einfach noch 3Tage nach dem Seminar drangehängt. Das ist nicht
schlimm, sondern einfach ungewohnt und ich könnte das selbst nicht so
handhaben. Aber wenn man die gleiche Hilfsbereitschaft auch in Anspruch
nehmen kann, ist das natürlich schön. So merkt man einfach immer wieder,
dass hier zwischenmenschliche Kontakte so gut wie das Wichtigste sind
und auch dementsprechend gehandelt wird. Etwas, was man in Deutschland,
wenn man überhaupt so allgemein sprechen möchte, noch ein bisschen
ausbauen könnte. Was aber nicht unbedingt heißen soll, dass der Gast auf
einmal "Herr im Haus" ist.....
Einen schönen Abendgruß zu Euch nach "oben" im Norden,

Felix

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