Sonntag, 20. Januar 2008

Der Anti-Sonntag

Angenfangen hat dieser Sonntag ja eigentlich ganz vorbildlich: Ich
konnte richtig entspannt bis halb neun ausschlafen. Dann haben wir
allerdings beschlossen, doch mal wieder Laufen zu gehen. Natürlich nicht
allzuschnell, denn wir ertränken unsere Augen noch immer mit dem
Antibioktikum, obwohl die Entzündung mittlerweile zum Glück abgeklungen
ist. Ganz normal ist die Sicht leider aber leider noch nicht, aber das
wird sich schon wieder ergeben. So haben wir erstmal kalten Reis von
gestern Abend gegessen und sind dann knappe eineinhalb Stunden Laufen
gegangen, in wirklich entspanntem Tempo. Dabei sind wir in eine neue
Gegend vorgestoßen (Wer auf virtuellen oder reellen Karten nachschauen
möchte: Little Ruaha River), die uns wirklich sehr gefallen hat. All die
Wiesen sind jetzt so unglaublich Grün und über die sanften Hügel, die
Oli ganz an seine Heimat erinnern, zogen ganz niedrige Wolken. Man
hatte, auch von den angenehmen Temperaturen her eher das Gefühl, sich in
Schottland als in Tansania zu befinden.
Nach dem Duschen haben wir dann nochmal anständig gefrühstückt, was man
aber schon fast als Mittagessen durchgehen lassen könnte. Danach habe
ich mich die ganze Zeit der Reperatur meines Fahrrades gewidmet. Nicht
nur, dass ich mal wieder die Zahnkränze geputzt habe, sondern auch die
beiden Radlager musste ich nochmal reinigen und neu einstellen. Dazu
dann den Platten flicken, die Bremsblöcke austauschen, die V-Brakes
einstellen und die Bremszüge austauschen. Als ich damit fast fertig war,
kam unsere Chef Maseleka mit seinem China-Fahrrad vorbei. Natürlich
hatte es einen Platten und selbstverständlich bot ich meine Hilfe an.
Doch so einfach kann man das Rad gar nicht ausbauen: Man muss erstmal
mit ziemlicher Gewalt die festkorrodierten Achsschrauben lösen um dann
den Gepäckträger, die Kette, das Schutzblech und den Kettenspanner
ausbauen zu können. Mit Gewalt muss man sich dann an den Bremsklötzen
(aus alten Autoreifen geschnitzt ;-) ) vorbeischummeln und dann hat man
endlich das Rad soweit. Doch der Reifen löst sich mindestens genauso
schwer von der Felge...Und wieviel Sand und Wasser sich dann zwischen
Felge und Mantel gesammelt hat....Naja, so habe ich alles mal wieder in
bisschen sauber gemacht und nach einiger Zeit war dann alles wieder dran
und funktionierte. Aber ich frage mich, wie man so ganz ohne
Schnellspanner leben kann, es wäre so schön einfach....
Außerdem weiß ich jetzt, warum die Stahlpreise so hoch sind: Wenn die
Chinesen mit jedem ihrer Fahrräder, das sie hier verkaufen gleich
mehrere Zentner Stahl verticken....;-) Da wiegt allein der Rahmen
wahrscheinlich genausoviel wie mein ganzes Fahrad zusammen mit dem
Dreck. Vorteil des hohen Gewichtes ist nicht die höhere Stabilität
sondern die höhere Schwungmasse , so dass man am liebsten gar nicht mehr
absteigen möchte. Bergab ist das aber problematisch, denn die
Gestängebremse (Ja genau, so wie bei den Rädern unserer Großeltern) hat
jetzt nicht ganz so den hohen Wirkungsgrad...
Der Dank war zumindest groß und so hat sich mal wieder eine Sache von
selbst erledigt, an die ich noch heute morgen gedacht hatte: Wie könnte
man besser mit Maseleka ins Gespräch kommen, am besten ausserhalb der
Arbeit.....wohl am besten beim gemeinsamen Radlreparieren :-)
Abends habe ich dann noch mein Schaltauge mit dem mir aus Deutschland
zugeschickten Super-Epoxy geklebt (kleiner Tipp diesbezüglich: Wenn der
Kleber bei Hitze abbindet, gehts schneller und die Verbindung ist
stabiler) und das Schaltwerk zusammengebaut. Nach dem leckeren Essen
(Chapati mit Tomaten-Karotten-Curry-Sauce), das Oli diesmal ganz alleine
gekaocht hat, habe ich noch den riesigen Geschirrberg abgespült, damit
Maria morgen in der Früh nicht gleich wieder rückwärts das Haus verlässt.
Alles in allem war das also ein Sonntag, wie er nicht "im Buche steht":
Keine Kirche, Sport, Arbeit, kein Faulenzen.....mir hat es trotzdem gut
gefallen und ich freue mich schon darauf, endlich wieder mit meinem
Drahtesel fahren und hopsen zu können :-)
@Jakob: Schön, dass das SkiAbo so toll lief, ich wäre wirklich gerne
dabei gewesen. Freu mich schon auf die Fotos:-)
@Thomas: Das Foto mit dem Ritzelpaket soll darstellen, wie so eine
Kassette eigentlich aussieht, die ist nämlich nicht schwarz^^ ;-) ( Du
siehst, ich kann meinen Putzfimmel einfach nicht ablegen....^^)
@Alle anderen: Einen Schönen Sonntagabend noch und einen guten Start in
die Arbeitswoche morgen früh,
Felix

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Juhu, heute leg ich in Leipzig auf! Im besten Club dort, "Nachtcafé"!

Und nächste Woche in Augsburg!

Hey, wenn du mal Zeit und Lust hast, dann schau mal auf www.myspace.com/benjacobsmusic

Es ist zwar grafisch noch nicht ganz ausgereift, aber der Grundaufbau steht zumindest schon!

Hau rein und Viel Spaß

Anonym hat gesagt…

leipzig war fett!