meiner Arbeitszeitregelung:
Zuerst nochmal den Kommentar:
"weißt du, was mich interessieren würde ist, wie flexibel du im hinblick 
auf arbeitszeiten bist, denn wenn ich das richtig verstanden habe, hast 
du ja nicht wirklich welche, geschweige denn wirst du im hinblick darauf 
irgendwie kontrolliert!
D.h. du könntest theoretisch auch einfach mal 2 tage in iringa 
verbringen, ohne irgendwie überstunden anschreiben zu müssen (was dir in 
afrika inzwischen wahrscheinlich schon irrsinnig deutsch vorkommt ;-)...)
also die frage ist, wie deine arbeitszeiten aussehen MÜSSEN, oder ob du 
nur aus eigenem antrieb arbeitest!?
Ich meine andere von uns (FSJ) haben Karten mit denen sie zur 
Mittagspause auschecken müssen :-)
So wird das ja bei dir eher nicht sein...
müsst ihr vll. stattdessen irgendwelche fortschritte zu gegebenen zeiten 
vorweisen? wie sieht das dann in der praxis aus?"
Ich habe während meines 12-monatigen Freiwilligen Ökologischen Jahres 28 
Urlaubtstage zur Verfügung. Diese sollten in Absprache mit der Schule 
gelegt werden und am besten in dem Zeitraum liege, in dem auch die 
Schüler frei haben.
Unser einziger Urlaub, den wir angerechnet haben, war unser Ausflug in 
den Ruaha Nationalpark. Dabei konnten wir aber zum Glück Überstunden 
geltend machen, so dass wir unser Kontingent noch nicht angetastet 
haben. Denn auch der Ausflug nach Sansibar über Silvester fiel genau in 
die Zeit, wo an der Schule eh niemand gearbeitet hat und danach hatten 
wir Arbeit auf dem Seminar der DTP.
Die Fahrt nach Dar lief auch unter Arbeit, da einiges dort gekauft und 
organisiert werden musste. Dass soetwas dann ein bisschen länger dauern 
kann, weil man hier auf Anhieb so gut wie nichts findet und immer in zig 
Geschäfte laufen muss, weiß hier jeder und das wird dann auch 
dementsprechend flexibler gehandhabt. Das war also ganz normale 
Arbeitszeit und den Nachmittag, als ich wieder zurückgekommen war habe 
ich dann auch gleich noch zusammen mit Oli und  Nyambulapi das 
Solarsystem in einem nahegelegenen Waisenhaus repariert.
Wir halten uns momentan sehr an die Zeiten des normalen Schulbetriebs, 
der um 8 Uhr anfängt und bis um 16 Ihr geht. Dazwischen ist eine Stunde 
Mittagspause. Wir sind ziemlich genau beim Einhalten dieser Zeiten, wenn 
es abends ab und zu auch mal länger wird und auch so manches 
Arbeitsrelevante an Wochenenden gemacht wird. Wir könnten aber auch, 
vorrausgesetzt wir wollten das, deutlich weniger arbeiten. Das liegt 
einerseits an der nicht wirklich vorhandenen Kontrolle über unsere 
Arbeitszeiten (Die Lehrer müssen sich immerhin täglich einschreiben) und 
andereseits so ein bisschen an unserer Sonderrolle als Weißer und auch 
als Freiwilliger.
Diese Sonderrolle könnten wir ausnützen und damit deutlich mehr Freizeit 
bekommen, aber das wollen wir nicht, denn wir sehen uns eigentlich als 
normale Angestellte der Schule. Letztendlich kann man die Arbeitszeiten 
also auch gut mit den deutschen Verhältnissen vergleichen, wenn es auch 
keine scharfe Kontrolle gibt. Uns ist zu Ohren gekommen, dass nicht alle 
Freiwilligen das mit der Arbeitszeit so ernst genommen haben, aber das 
ist ja nicht unser Bier.
Auch auf Arbeitsfortschritte kann man uns nicht festnageln, denn wir 
sind einerseits wegen der Forschung da und andererseits helfen wir so 
ein bisschen in der Produktion des Departments. Wir zeigen unserm Chef 
aber auch immer wieder die Sachen, an denen wir arbeiten und besprechen 
in Meetings das weitere Vorgehen. Zwar nicht immer so effektiv wie ich 
es ab und zu gerne hätte, aber immerhin. Wir sind also jeden Tag 
eingentlich gut beschäftigt, nur müssen wir uns halt ab und zu selbst 
Arbeiten suchen, um bestimmte Wartezeiten zu überbrücken.
Ein letzter Punkt ist der "Daily Report", den wir jedes Monatsende 
verdfassen müssen und in den wir all unsere Aktivitäten für den 
jeweilgen Tag eintragen. Auch das ist theoretisch manipulierbar, aber 
was solls. Es liegt hier halt wirklich sehr viel an der Eigenmotivation 
der Freiwilligen, wie viel Arbeit sie wirklich machen möchten.
In anderen Einsatzstellen kann es aber anders aussehen und da wird 
teilweise ziemlich genau Buch geführt. das könnte man hier auch machen, 
aber mich stört eine flexible Arbeitsweise nicht und ich kann mich eh 
hier sehr gut für die Arbeit selbst und nicht für das Absitzen von 
Stunden motivieren.
Zusammengefasst ist unsere Arbeitszeit theoretisch fest geregelt, in der 
Praxis aber nicht wirklich kontrolliert, aber dennoch von uns eingehalten...
Und dann noch zum den umfassenden Antworten auf meine Regenfrage:
Vielen Dank dafür! Aber ich muss gestehen, dass die fehlende Erdkunde in 
der Oberstufe doch so manche Lücke hinterlassen hat. Aber warum gehen 
die Passatwinde vom Land in Richtung  Meer? Denn dort müsste ja auch  
eine  (noch größere?) Verdunstung stattfinden, denn  für die ITC ist ja 
nur die geo. Breite von Belang.  In der Trockenzeit kommt der Wind und 
die wenigen Wolken auch von Osten, sprich Meer...
Wirklich verstanden hab ich es also noch nicht, aber so wichtig ist das 
ja auch wieder nicht.
das Panorama soll zeigen, wie denn dann solche "Passatregenwolken" hier 
aussehen. Diese Regenfracht ist aber zum Glück ziemlich an uns vorbei 
gezogen :-).
Schöne Grüße aus Mafinga in alle Welt,
Felix

 
 
2 Kommentare:
anscheinend ist bei DIR von frau vogg immer noch mehr hängengeblieben als bei MIR ;) ...
Aber genau so hatte ich mir das schon gedacht mit den arbeitszeiten...
cool, dass du die motivation aufbringst das wirklich richtig durchzuziehen! Ich hätte aber auch nichts anderes von dir erwartet :-)
Aber glaub mir: In D geht es wahrscheinlich manchmal genau so schleppend voran wie in afrika (mein ziviprojekt...zum kotzen...da geht nix voran, alles nur so halb...naja, vll. hätte ich nach tansania gehen sollen :-P)
Schöne Grüße aus dem mittlerweile wieder kalten und nebligen und glatten bayern
Jakob
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