Montag, 10. März 2008

Ein Sonntag

Heute schreibe ich mal, was uns so passiert ist...
Wir haben den Sonntag ausgenutzt und haben ziemlich lange geschlafen und
danach lecker gefrühstückt. Anschließend bin ich für ne knappe Stunde
Mountainbiken gefahren und habe mich darüber gefreut, dass mein Rad
einfach so funktioniert (Unsere Nachbarin hat mich gestern schon so
komisch angesehen, als ich das Fahrrad geputzt und vor allem gewartet
habe, obwohl es ja noch gar nicht kaputt war....Ich habe ihr dann
erklärt, dass ich das machen würde, damit es erst gar nich kaputt gehen
würde...hat sich glaube ich auch verstanden, aber eingeleutet hat es ihr
denke ich nicht, ist dann doch etwas zu sehr "mzunguhaft"
Mittags wollten wir dann einer Einladung eines befreundeten Lehrers des
Elektrodepartments nachkommen. Wir hätten wohl auch mal die Fahrradpumpe
warten sollen, denn sie versagte ihren Dienst als Oli seinen Reifen
aufpumpen wollte. So gingen wir halt mal wieder zu Fuß in die Stadt, was
auch ganz schön ist. Vor allem wenn man ziemlich massive Ameisenstraßen
zu überqueren hat. Ich weiß nicht, warum diese Tiere hier so oft
umziehen, aber fast täglich begegnen einem hier diese tierischen
Autobahnen. Doch passieren hier nicht nur Ameisen sondern die
allermeisten stehen um die Straße herum und schirmen sie nach außen ab.
Dadurch bilden sie sogar eine Art Tunnel, den ma, wenn frech ist, sogar
hochheben kann, so fest klammern sich die Ameisen aneinander.
In der Stadt haben wir dann noch ein bisschen Obst gekauft, denn
mittlerweile sind unsere Gastgeschenke aus Deutschland restlos
aufgebraucht. "Ganz tansanisch", wobei das ja auch nicht immer stimmt,
wie ich in Iringa feststellen musste, kamen wir mit etwa einer Stunde
Verspätung an das Haus des Lehrers. Wir wollten uns im vorherein schon
bei ihm für unsere Verspätung entschuldigen, doch war sein Handy
scheinbar ausgeschaltet. Natürlich war er nicht zuhause...ein
Nachbarkind sagte uns, dass er noch in der Kirche sei, die morgens
begonnen hatte. Es war mittlerweile schon fast 14 Uhr, aber so ist das
hier mit den Kirchen...;-). Ein bisschen haben wir dann noch an einem
nahegelegenen Verkaufsstand (duka) gegessen und haben eine Soda
getrunken, dann wurde uns die Warterei und das Versetzt werden aber zu
blöd und so sind wir zu unserer Haushälterin Maria nach Hause gegangen.
Dort wurden wir sehr sehr lecker bekocht (Reis mit Bohnen, was denn
sonst ;-)) und wir haben den Regen abgewartet, der mittlerweile
angefangen hatte. Nach drei Stunden gemütlichen Zusammensetzens
lockerten sich die Wolken wieder auf und wir sind noch in Stadt
gegangen, um neues Bratöl (feinstes Sonnenblumenöl, sehr lecker!) zu
kaufen. Auf dem Weg habe ich meine weiße Hose ziemlich eingesaut, weil
meine FlipFlops mit jedem schritt den Schlamm vom Boden unglaublich weit
nach oben schaufeln können....^^.
In der Stadt sind mal wieder die Preise gestiegen, aber ich habe mir
trotzdem zwei der hier vor allem von Frauen verwendeten Stofftücher
(Kitenge oder Khanga) gekauft, denn Spätnachmittage in Mafinga können
ziemlich kalt werden.... Aber mit einem umgehängten Stofftuch wurde ich
zur ziemlichen Lachnummer. Vor allem die Arbeiter, die gerade Holz vom
Lastwagen geladen haben, machten sich über mich ziemlich lustig. Andere
Frauen auf dem Weg sprachen doch glatt von "Oli und der einen Frau..."
Das ging mir dann doch ein bisschen zu weit und das nächste Mal nehme
ich dann wieder eine Jacke mit. Aber so konnte ich feststellen, dass
diese Tücher wirklich verdammt praktisch sind. Da kann man eine
7-in-1-Jacke getrost in die Tonne hauen...;-), oder habt Ihr damit schon
mal ein Kind auf den Rücken geschnallt, Werkzeug damit verpackt, sie als
Tischdecke verwendet, ein Kopftuch daraus gezaubert....?
Und auf dem Weg nach Hause haben wir dann die neue Schlucht entdeckt,
die unseren Fußweg seit der Regenzeit schmückt. Beeindruckend, was sich
da innerhalb von Wochen tun kann, wenn es kein Gullys oder ähnliches
gibt. Ausserdem habe ich dann noch ein Dahlienansammlung gesehen, die
jeden Kleingärtner wohl neidisch machen dürfte, und das sogar schon
Anfang März :-).
Und nach unserer Heimkunft ging es in der Küche ans Maniok frittieren.
Nach dem Essen ans Blogschreiben und jetzt mach ich noch schnell die
Mandazi (Art Krapfen) fertig und dann gehts ins Bett. Diese Rezept
bekommt Ihr, sobald ich die genauen Mengenangaben herausgefunden habe.
So, nun habt ihr mal einen Tagesablauf eines Sonntags in Mafinga
mitbekommen.
Eine gute Nacht Euch allen und einen guten Start in die Woche morgen
früh! Hier fängt die Woche ünrigens schon Samstags an ;-).

Felix

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Felix,

sehr interessante beobachtung, das mit den ameisen. ich habe mal gelesen, dass es einige arten gibt, die blind sind und die seitlich stehenden dazu dienen die anderen schnell ans ziel zu bringen. woher die "strassenbauer" allerdings wissen wos lang geht weisswohl nur der deifi...

liebe grüsse

marcis