Montag, 31. März 2008

Herbstanfang

Es hat bei mir ein bisschen länger gedauert, aber nun habe ich es
endlich realisiert, dass bei uns ja nun Herbst ist. Das hätte man auch
schon früher vermuten können, denn die Morgende sind oft ziemlich neblig
und vor allem kalt. Nun lässt aber unser Pfirsichbaum seine nicht
allzubunten Blätter fallen und die Birnen auf dem Markt machen sich auch
so langsam etwas rarer. Noch blühen die Sonnenblumen, aber es wird nicht
mehr allzulange dauern und der Regen wird sich aus dem Staub
machen...und letzterem wieder Platz machen. Kann ich mir momentan aber
noch nicht wirklich vorstellen.
Heute war erstmal wieder Saubermachen angesagt. Die letzten Tage waren
wir aufgrund des Seminars ja nicht im Büro gewesen. Und als ich es heute
betreten habe, hat sich gezeigt, dass ich mich über die Tage von dem
Chaos entwöhnen konnte. So hat mich der Putzfimmel gepackt und wir haben
eigentlich den ganzen Tag aufgeräumt. Fertig sind wir noch nicht
geworden, aber das gröbste ist schon geschafft. Hoffentlich können wir
das ganze bis zum Ende durchziehen, noch ein paar kleine praktische
Installationen machen (wie zum Beispiel mehr Steckdosen) und dann
klappt, zumindest in meiner Vorstellung, auch die Arbeit noch ein
bisschen besser, da man nicht immer in der Unordnung wühlen muss. Mal
sehen, ob sich mein Wunschdenken erfüllt.
Auch in unserem Haus wird es langsam wieder etwas leerer. Nachdem die
letzten Nächte alle 6 Betten besetzt waren (2 Gäste des Seminars, davon
einer aus dem Kongo, Jana aus Marangu und Lena, die letztjährige
Freiwillige hier in Mafinga), ist morgen früh nur noch ein Gast mit
warmen Wasser, das erst mit dem Ofen aufgeheizt werden muss, zu
versorgen. Das volle Haus hat, wie auch das gästefreie, seine Vor- und
auch Nachteile. Ich merke, dass es einfach die Mischung macht. Die
tansanische Gastfreundschaft geht meinem Eindruck nach aber ein bisschen
weiter als man es in D gewohnt ist. Da ist es ein bisschen komisch, dass
ein Gast gar nicht erst fragt, wie lange er bleiben kann, sondern es
werden einfach noch 3Tage nach dem Seminar drangehängt. Das ist nicht
schlimm, sondern einfach ungewohnt und ich könnte das selbst nicht so
handhaben. Aber wenn man die gleiche Hilfsbereitschaft auch in Anspruch
nehmen kann, ist das natürlich schön. So merkt man einfach immer wieder,
dass hier zwischenmenschliche Kontakte so gut wie das Wichtigste sind
und auch dementsprechend gehandelt wird. Etwas, was man in Deutschland,
wenn man überhaupt so allgemein sprechen möchte, noch ein bisschen
ausbauen könnte. Was aber nicht unbedingt heißen soll, dass der Gast auf
einmal "Herr im Haus" ist.....
Einen schönen Abendgruß zu Euch nach "oben" im Norden,

Felix

Sonntag, 30. März 2008

Pole sana!

Heute Nacht wurden Euch allen ja eine Stunden des wertvollen Schlafs
gestohlen! Dafür möchte ich zu allererst ein "Pole sana!" loswerden, das
ist eine Art generelle Mitleidsbekundung im Kiswahili, dient aber auch
als Entschuldigung. Anfangs kam mir dieses sehr oft und in verschiedenen
Situationen verwendete Wort ziemlich fremd vor konnte mich nicht mit
dessen Verwendung anfreunden. Mittlerweile kann ich mirs aber ohne
"Pole" nicht mehr vorstellen und habe bis jetzt noch kein anderes Wort
gefunden, dass "Pole" wirklich gut ersetzen könnte. Vielleicht biete ich
ihm ja lebenslanges Asyl in meinem Wortschatz an.....Ihr werdet es dann
schon merken ;-).
Ansonsten haben wir gestern Abend das Seminar beendet. Ich bin im Großen
und Ganzen sehr zufrieden damit, wenn auch manche Sachen nicht ganz
optimal liefen, wie beispielsweise die Vorträge an den beiden letzten
Tagen. Diese waren nicht wirklich gut vorbereitet und ich denke, dass
man daraus viel mehr hätte machen können. Andererseits bekam der
Referent erst sehr kurze Zeit vorher den Auftrag, hierher zu kommen,
nachdem ein Professor aus Dar Es Salaam sehr kurzfristig abgesagt hat.
Aber die Seminarteilnehmer waren dennoch froh über dieses neue Wissen
und auch über die Möglichkeiten der weitgehenden Vernetzung
untereinander. Gerade das, und die Lehren, die wir aus den Erzählungen
der Teilnehmer bezüglich deren letzten Jahren und den Schwierigkeiten,
die aufgetreten sind, ziehen können, werden der Verbreitung der
Erneuerbaren Energien hier in Tansania sehr helfen.
Und Spaß hat es auch gemacht. So ein gemütlicher Abend mit Albereien
hatte ich mit Tansaniern noch nicht so wirklich. Aber gottseidank ist
Humor ziemlich ähnlich.
In die verschiedensten Teile des Landes haben wir jetzt noch Einladungen
bekommen, denen ich auch wirklich nachkommen möchte. Denn dann kann man
einerseits Tansania noch besser kennenlernen (Vor allem wenn man vor Ort
Ansprechpartner hat) und auch deren Arbeit vor Ort sehen. Darauf freue
ich mich schon, weiß aber noch nicht genau, wann ich die Zeit dafür
haben werde.
Gestern Abend kam dann auch noch Jana aus Marangu hier im kalten und
verregneten Mafinga an. Praktisch der Gegenbesuch zu unsrem kurzen
Aufenthalt in Marangu. Wir haben uns einen gemütlichen Sonntag gemacht,
waren auf dem Markt einkaufen und kochen gerade einen Berg Chapati.
Damit gehts jetzt auch gleich weiter, deswegen noch schnell schöne Grüße
nach Deutschland, wo ja schon wieder Frühling ist (verdammt, geht das
schnell....),

Felix

P.S. Ich habe endlich gemerkt, dass ich sogar über Skype hier recht
akzeptabel telefonieren kann (Nickname: the_dusche ). Bin aber halt
nicht so oft online.

Freitag, 28. März 2008

RE-Seminar am MLVTC, erster Tag

Auch dieser Eintrag ist leider etwas verspätet....Probleme mit dem
Internetverbindung. So wisst Ihr aber immerhin, was uns im Moment
beschäftigt :-).
So, heute war es endlich soweit: Das Seminar mit den ehemaligen
Schulabgängern des RE-Departments fing an :-)
Gestern abend schon kamen ein paar Gäste an und wir haben schon mit
Ihnen geredet. Die Befürchtung, die ich gestern abend noch hatte, dass
leider viel zu wenige kommen würden, hat sich dann zum Glück nicht
bestätigt. Heute morgen trudelten dann doch noch einige ein und unser
"Notplan", um die Gäste vllt. noch mit einer kompletten
Reisekostenerstattung zu locken, musste nicht ausgepackt werden.
Es fing alles sehr langsam an, viele Teilnehmer ratschten miteinander,
tauschten sich über die letzten Jahre aus und freuten sich vor allem,
sich nach so langer Zeit wieder zu sehen. Mit einiger Verspätung haben
sich dann alle im Klassenzimmer versammelt und es konnte losgehen.
Das Thema des heutigen Tages is leicht zu fassen: Es ging darum, dass
alle Teilnehmer sich vorstellen und dann den andern mitteilen, womit sie
sich denn die letzten Jahren beschäftigt haben. Es war wirklich sehr
interessant und motivierend, zu sehen, dass die allermeisten der
Teilnehmer ihr hier erlerntes Wissen dann auch wirklich in der Praxis
anwenden können.
Dennoch gibt es noch einiges, was man noch verbessern kann. aber genau
dafür ist das Seminar ja da.
Mehr zu den Inhalten aber ein ander Mal.
Bis Sonntag sind wir damit also noch beschäftigt und mir persönlich
macht es wirklich Spaß. Noch ein bisschen was zu lernen und nebenbei
mein Job als "Koordinator", zu dem ich "ernannt" wurde.....^^
Man sollte wirklich mal ein tansansiches Semiar erlebt haben:-)
Einen schönen Abend,

Felix

Montag, 24. März 2008

Der RIESEN-Käfer ;-)

Hier im Süden sind ja die allermeisten Insekten und Tierchen ein klein
wenig größer. Das fällt Menschen mit Spinnenpobie wohl am ehesten auf.
20cm lange Tausendfüßler, handtellergroße Weberknechte, fingergliedlange
Ameisen, extragroße Wespen und Hummeln und so weiter.
Auch die Käfer sind von erschreckender Größe. Das größte Exemplar, das
wir sogar auf dem Schulgelände gesehen haben, war mehrere Meter lang und
eineinhalb Meter hoch. Aber es war kein einheimisches Tierchen sondern
stammt eigentlich aus Deutschland. Genauer gesagt Wolfsburg.....
Naja, ewige Hinleitung, wenig eigentlich zu sagen:
Nach über einem Jahr Abstinenz konnte ich vor ein paar Tagen mal wieder
das Steuer eines Kraftfahrzeuges übernehmen. Und zwar das eines alten
VW-Käfers, der von den Automechanikern im Moment repariert wird.
Gestartet wird nicht über ein Zündschloss, das geht nämlich nicht mehr,
sondern wie in Gangsterfilmen über das Kurzschließen zweier Kabel. Aber
der Motor läuft noch tadellos, ganz in der klassischen Käfertonlage:
satt und zufrieden. Die Pedale sind zwar etwas schwergängig und die
Kupplung kommt erst sehr spät, aber was solls. Die Gänge gehen rein,
aber bei den Schlaglochpisten um die Schule konnte ich maximal in den
dritten schalten und schon die Geschwindigkeit verursachte ganz wildes
Hoppeln^^.
Es ein anderes Autofahren als in Deutschland. Nicht nur dass man links
fährt, man muss wirklich sehr auf die Straße achten. Dafür hat man aber
keine Verkehrsschilder, geschweige denn Straßenbegrenzungen
irgendwelcher Art. Es macht Spaß, ist aber alles andere als billig
(Bezin kostet mittlerweile 1€ pro Liter) und besonders schnell kommt man
abseits der großen Straßen nicht voran.

Nostalgische Grüße aus Mafinga und ich bin mir sicher, dass mindestens
zwei der Blogleser ziemlich neidisch auf mich sein werden...;-) ,

Felix

Die Solarpräsentation im Kartoffelland

So, nun ein paar Zeilen über unsere Solarpräsentation auf einem Dorf in
der Nähe von Njombe.
Wie ich schon schrieb, kam die Motivation für diese Präsentation von
unseren beiden Handwerkern, was mich wirklich gefreut hat.
Am Donnerstag haben wir die Sachen gepackt und am Freitag gings los.
Leider etwas verspätet, was nicht nur am Taxifahrer lag. Mit dem Bus snd
wir nach Makambako gefahren. Dort mussten wir dann eine knappe Stunde
warten bevor es weiter ging. Doch weit kamen wir leider nicht: Es hieß
alle Aussteigen.... Das ist normalerweise relativ einfach, aber bei den
Massen an Gepäck, die wir mitschleppten stört das einfach. Der Grund
dafür war auch ziemlich eigenartig: Weil der alte Bus schon bei einer
bestimmten Polizeikontrolle bekannt ist und ein bestimmtes Problem hat,
kann dieser dort nun nicht mehr passieren und so mussten wir einen
anderen nehmen. Einfach nervig.
Unter diesen Umständen waren wir auch nicht mehr willig, noch extra für
unser Gepäck zu bezahlen und das haben die beiden Handwerker mit einer
geschickten Ausrede auch geschafft. In Njombe haben wir dann erstmal
Mittag gegessen und als Nachtisch ein paar Äpfel und Birnen verspeist,
die gibt es dort nämlich gerade. Dann ging es im Regen in einem bis zum
Rand vollgestopfen Taxi in Richtung Makete. Die Straße war nicht nur
matschig und sehr schlaglochübersät, sondern von liegen gebliebenen
Lastwägen an manchen Stellen blockiert. Wenn man da keine Schleichwege
kennt, kann man wieder umdrehen, mussten wir aber nicht. So kamen wir
dann bei einem Herr vorbei, bei dem einer unserer Handwerker schon vor 2
Wochen Solar installiert hatte und der uns nun zu sich eingeladen hat.
Sein großes Haus wurde zu unserer Basis für die nächsten Tage.
Gleich am ersten Tag haben wir noch eine kleine Präsentation gemacht,
aber leider zeigte sich die Sonne nicht. Und an Karfreitagen wird
scheinbar vor allem gesoffen, denn viele Menschen waren schon
spätnachmittags angetrunken. So haben wir nur wenige potentielle Kunden
finden können, die dafür aber umso besser betreuen können. Abends haben
wir geplant, bei unserem Gastvater noch ein weiteres Panel anzubringen,
denn sein Fernsehkonsum übersteigt die Möglichkeiten der installierten
Solaranlage.
Das haben Oli und die beiden Handwerker Samstag vormittags gemacht,
während ich mit einem anderen Junge in die Stadt gegangen bin, um noch
was einzukaufen. von den ~17km sind wir letztendlich 10km gegangen, weil
kein Taxi vorbeikam und der völlig überfüllte Bus nur mit großen
Schwierigkeiten vorwärts kam.
Für den Rückweg haben wir dann ein Taxi genommen, dessen Fahrer wir aber
erst noch überreden mussten, überhaupt in diese Richtung zu fahren, denn
er hatte Angst, sein Auto zu ramponieren und damit hatte er nicht ganz
unrecht. Mit Verspätung kamen wir an, aber es schüttete aus allen
Eimern. Dennoch haben wir uns aufgemacht und einen anderen Platz
aufgesucht. Dort haben wir vergeblich auf ein Ende des Regens gewartet
und so nur einer Hand voll Menschen Solar nahe bringen können.
Am nächsten Tag haben wir dann ein kleines bisschen mehr Glück gehabt:
nur Wolken aber kein Regen. Also noch zum Platz des Vortages und alles
aufbauen. Sogar die Sonne zeigte sich und so konnten wir zeigen, dass
die kleinen Panels Handy laden. Das hat die Leute doch schon ziemlich
beeindruckt. Doch nicht nur unsere Produkte haben wir beworben sondern
auch den RE-Lehrgang an unserer Schule. Vielleicht kommt ja der ein oder
andere Jugendliche nächstes Jahr, um Erneuerbare Energien zu lernen.
Kurz nach Mittag, als auch schon wieder die dicken Wolken aufzogen,
haben wir uns nach einem Taxi umgesehen und mit viel Glück auch ein
leeres bekommen.
Mit einem kurzen Zwischenstop bei dem Herrn, bei dem wir unterkamen sind
wir dann wieder zurück nach Njombe gekommen. Aber ich sag Euch: Der
Platz hinten rechts im Auto ist nicht zu empfehlen und das wird dem Kopf
der dort sitzenden Person auch immer wieder eingehämmert, bis es sich
einprägt....Der Kopf donnert nämlich immer ans Chassis und rechts hat es
die meisten Schlaglöcher, da die Autos links fahren und in der Mitte der
Straße die meisten Löcher sind. Ich habs überlebt, aber das nächste Mal
werde ich mir einen anderen Platz aussuchen. Massochismus können sich
andere Leute auf Ihren Fahnen schreiben!
Auch die Heimfahrt nach Mafinga verlief nicht ganz reibungslos und meine
Beine sind halb betäubt worden, einfach zu lang! Wir sind aber heil
angekommen und ich war froh wieder zuhause zu sein. Doch auch hier ist
das Wetter leider nicht besser und auch im Moment schüttet es wie aus
allen Eimern.
Nun aber endlich zu dem komischen Titel dieses Blogeintrags:
In den Dörfern, in denen wir präsentiert haben ist die Erde besonders
humushaltig und sandarm. Aus diesem Grund werden viele Kartoffeln
angebaut. Diese Kartoffeln werden teilweise sogar in Nachbarländer
exportiert, was zu einem relativen Reichtum in dieser Gegend führt. Wie
beispielsweise bei dem Kartoffelbauer, bei dem wir Solar installiert
hatten (Natürlich bekamen wir morgens wie abends Kartoffeln ;-) , aber
nicht nur). Die Häuser sind ziemlich groß und machen einen wirklich
guten und gepflegten Eindruck, was man sonst hier in Tz kaum sieht.
Viele Lästwägen kommen, um die Kartoffeln zu holen. Zusammen mit dem
Boden, der gut für Kartoffeln aber schlecht für den Straßenbau ist, geht
die Straße sprichwörtlich "den Bach runter"
Von wegen Deutschland=Kartoffelland ;-).
Die die zweieinhalb Präsentationen liefen leider noch nicht perfekt. Ich
habe mir aber Notizen gemacht, was meiner Meinung nach besser laufen
könnte und werde das mit den andern absprechen.

Leider regnerische Grüße aus Tansania, wo sich Solar langsam aber stetig
immer weiter ausbreitet,

Felix

Rezept der Woche V: Pilau

Ich habe mich leider ein wenig mit dem Rezept verspätet, nun ist statt
Sonntag Montag daraus geworden. Das hat aber durchaus sein Gutes, denn
so konnte ich Maria beim Kochen von Pilau zusehen. Dieses Gericht wird
eigentlich in ganz Tanzania, wenn nicht sogar Ostafrika vor allem an
Feiertagen gekocht.
Für die Osterfeiertage habe ich mich leider ein bisschen verspätet, aber
es kommen ja noch andere. Und auch an anderen Tagen schmeckt dieses
Gericht wirklich lecker!
Hier das Rezept:


Zutaten:

3/4kg Schweine- bzw. Rindfleisch (kann man auch getrost weglassen)
1kg Reis
1/2kg festkochende Kartoffeln
5 mittelgroße Knoblauchzehen
3 mittelgroße Zwiebeln
1 Teelöffel gemahlenen Kümmel
1 Teelöffel gemahlenen Kardamon
1/2 Teelöffel gemahlenen Zimt
1 Teelöffel gemahlene Nelken
1 gehäuften Teelöffel gemahlenen Koriander
Etwas Chilipulver
Etwas Zitronensaft
Salz


Zubereitung:

Fleisch in Stücke schneiden, etwa gulaschgroß. Waschen und mit 1
gehäuften Teelöffel und etwas Wasser etwa eine halbe Stunde kochen.
(Wenn die Gewürze noch nicht gemahlen sein sollten:
Nelken, Koriander und Kümmel in einen Topf/Pfanne geben und anbraten.
Nach einiger Zeit die Korianderschoten öffnen und die Schalen entfernen.
Das ganze in einem Mörser zerstoßen.)
Knoblauchzehen schälen und im Mörser zerstoßen.
Die Kartoffeln schälen, waschen und vierteln.
Wenn das Fleisch etwa eine halbe Stunde gekocht hat, also noch nicht
ganz durch ist, in den Topf Wasser nachgeben. Weiter kochen lassen. Mit
Zitronensaft abschmecken.
Zwiebeln schälen, schneiden und mit etwas Öl anbraten. Den Knoblauch und
die Gewürze hinzugeben. Die Kartoffeln, den gewaschenen Reis und das
Fleisch zusammen mit der Brühe hinzugeben.
Unter gelegentlichem Rühren solange kochen lassen, bis der Reis und die
Kartoffeln gar sind.
Fertig!


Ich wünsche Euch ein gutes Gelingen und vor allem einen guten Appetit!
Lasst es Euch schmecken und genießt den Ostermontagabend,

Felix

Frohe Ostern!!!

Gestern Abend sind wir von der Oster-Solar-Präsentation zurückgekommen.
Darüber werde ich noch getrennt schreiben.
Heute Morgen ging es für uns in die Kirche, denn an Ostern sollte man
mindestens einmal ein "Gotteshaus" besuchen und das war unsere letzte
Gelegenheit, weil wir während unseres Aufenthalts auf dem Dorf in der
Nähe von Njombe nicht in die Kirche gegangen sind.
Der Gottesdienst lief aber ganz normal ab. Er war weder besonders lang,
noch war die Kirche besonders geschmückt. Wir konnten uns nur daran
erfreuen, dass wir die Predigt mittlerweile fast komplett verstehen. Ich
kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich fast nur Bahnhof
verstand, bzw. nur einzelne Worte aus dem Wortfluss heraushören konnte.
Damals dachte ich: "Wenn ich mal die Predigt verstehen werde, was mir
aber kaum vorstellen kann, dann ist mir Kiswahili ins Blut
übergegangen." Das kann ich so mittlerweile sagen, aber dennoch gibt es
noch ein paar Wörter, deren Bedeutung ich noch nicht verstehe. Sprache
zu verstehen ist mal wieder ein klein wenig einfacher als das Sprechen,
aber das ist wohl beim Sprachenlernen immer so. Aber es werden weniger
und selbst nach Jahren wird es wohl immer noch Spezialausdrücke geben,
die erklärt werden müssen.
Kirche ist an diesen Tagen vielleicht noch ein bisschen wichtiger, denn
ich wurde gefragt, wo ich denn Ostern in der Kirche gewesen bin...
Ansonsten habe ich die Osterzeit hier bei weitem nicht so lebhaft
erlebt, wie ich mir das vielleicht vorgestellt hätte. Es scheinen Tage
wie alle anderen zu sein. Auch auf dem Dorf haben nichts besonderes
bemerkt, ausser, dass der Gruß von "Wie gehts die heute?" auf "Wie gehts
dir am Ostersonntag?" geändert wurde. Keine Bräuche, kein Fest, keine
Umzüge, was man sich vielleicht vorstellen könnte oder was einem auf den
Kalendern der Kirchen gezeigt wird. Unsere Nachbarin wäscht mal wieder
Wäsche, kleine Geldangelegen werden im Büro abgewickelt, in der Stadt
haben die meisten Geschäfte offen. Kein Schmuck, selbst an den Kirchen
und auch das Wetter will sich nicht so wirklich von seiner guten Seite
zeigen. Alles ganz normal.
Moment, eine Sache gibt es: Gestern haben fast alle Menschen Pilau, eine
Art Gewürzreis, gegessen. Der wird bei allen Festlichkeiten und an
Feiertagen aufgetischt.
Da habe ich Ostern zuhause doch noch ein bisschen anders im Kopf.
Wahrscheinlich wegen des Eiersuches war dies doch immer ein bisschen
besonderer Tag. Und auch der Tagesablauf ist ein bisschen anders,
gemütlicher, "brunchiger" ;-). Vielleicht liegt das auch daran, dass man
nicht einkaufen kann. Hier gibt es keinen Tag, an dem nicht mindestens
die Hälfe der Geschäfte geöffnet hat. Das ist einerseits praktisch, aber
andererseits beschäftigen sich viele Menschen nur noch mit der Arbeit,
wenn es keine gesetzliche Regelungen gibt und man den Umsatz ein wenig
erhöhen kann.
So wünsche ich Euch allen eine wirklich schöne Osterzeit, die ja schon
wieder fast vorbei ist. Auf dass der Osterhase nur die gute Schokolade
versteckt hat und sie auch gefunden wird. Und natürlich viel Erfolg beim
Eierklopfen und anderen kleinen Osterwettbewerben!
Den Brauch des Ostereiersuchens gibt es hier natürlich nicht.

Macht es Euch gemütlich an diesem Feier-Tag,

Felix

Da ich kein anderes Motiv fand, schicke ich Euch sonnenblumige Pixelgrüße!

...Und schon wieder weg...

Diese Email habe ich schon am Donnerstagabend getippt, aber ich hatte
leider kein Handyguthaben zum Abschicken mehr....so möchte ich sie nun
etwas verspätet dennoch senden. Gerne würde ich auch wieder von
unterwegs bloggen, aber aus unerfindlichen Gründen kann ich keine Emails
mehr verschicken, empfangen klappt aber.

Kaum waren wir ein paar Tage wieder hier in Mafinga, fahren wir auch
schon wieder weg. Es geht nämlich auf eine Solarpräsentation, die wir in
einem Dorf in der Nähe von Njombe machen werden. Eigentlich sind hier
gerade, wie bei Euch ja auch, die Osterfeiertage. Nur sind die hier
meinem Eindruck nach noch ein bisschen wichtiger, zumindest aus
kirchlicher Sicht. Dennoch werden wir vom Dorfvorsteher herzlich
willkommen gehießen und können einen hoffentlich großen Publikum die
Produkte der Schule, insbesondere Solar vorstellen. Bei der Gelegenheit
werden wir auch gleich noch nach interessierten Jungs und Mädels
Aussschau halten, die an unserer Schule Erneuerbare Energien lernen
könnten. Denn in diesem Jahr sind leider nur 4 Schüler neu hinzugekommen
und ohne die entsprechende Werbung wird das wohl so weiter gehen.
Ich habe noch gut unsere erste Präsentation in Madibira anfang November
im Kopf, es hatte mir damals wirklich gut gefallen! Nun werden wir aber
nicht mit dem spritschluckenden Schulauto fahren, sondern ganz
umweltbewusst und nicht auf den eigenen Komfort achtend, mit
Massenverkehrsmitteln reisen. Das wird auch bei den Dörflern einen
anderen Eindruck hinterlassen, als wenn man mit dem eigenen, zwar nicht
neuen, aber sehr großen Auto vorfährt.
Und das Beste an der ganzen Sache ist: Die Initiative kam von den beiden
Handwerkern. Das hatte mich wirklich positiv überrascht, denn auch die
Präsentationen waren mal wieder so einen Sache, die ich anprechen
wollte. Nun hat sich dies aber scheinbar mal wieder von alleine gelöst :-).
Gestern hatten Oli und ich einen Krankheitstag. Fast synchron haben bei
uns Erkältungssymtome angefangen. Das Malariamessen erbrachte aber das
Ergenis: Keine Erreger. Das ist zwar ein positives Ergebnis, aber es
macht es einem immer recht einfach, denn man weiß genau was man hat und
kann es passend behandeln. Da es aber heute schon wieder komplett vorbei
ist, glaube ich, dass es wirklich nur eine harmlose kleine Erältung
gewesen ist.
Ich schreibe hier so unglaublich wenig über unsere/meine Arbeit. Das
stört mich selbst ein wenig, man kann wahrscheinlich den Eindruck
gewinnen, dass es kaum Arbeit gibt. Dem ist aber nicht so.
Wahrscheinlich ist es einfach so alltäglich geworden, dass ich nicht den
Anstoß finde, mich extra dafür vor den Laptop zu setzen und zu tippen.
Auch deswegen möchte ich Euch jetzt noch schreiben, was mich in der Zeit
seit dem Wochenende auf dem Dorf arbeitsmäßig unter anderem gemacht habe:

Wir haben in dieser Zeit vor allem im Büro des RE (Renewable Energies)
Departments gearbeitet. Dabei ging es größtenteils um die Solarpanels,
die die Schule aus dem Solarbruch aus Belgien baut .Dafür mussten die
Zellen erst in die richtige Größe geschnitten werden. Dann ein Glas
ausgesucht werden, das man dann auf die Größe des Panels zuschneidet.
Darauf ordnet man dann die Zellen an und lötet sie (Leider mit einem
ziemlich madigen Lötgerät :-( ) zusammen. Mit Acryl werden sie dann
befestigt und es komm das Deckglas drauf. Das Ganze wird dann nochmal
imit Acryl abgedichtet, so dass kein Wasser eindringen kann.
Ich habe ausserdem an einem Windgenerator weiter gearbeitet (wenn der
endgültig fertig ist, momentan warte ich noch auf einen 140myF AC
Kondensator zum Starten des Motors, werde ich etwas ausführlicher
darüber schreiben).
Den selbst gebauten Windmesser aus Tischtennisbällen und einem
Fahrradtacho habe ich auf meinem Rad getestet und er funktioniert
tadellos :-).
Wir haben mit den anderen Beschäftigten den Departments das Seminar
geplant, das diesen Mittwoch beginnen wird. Dazu kommen ehemalige
Schüler des RE-Departments hier zu uns an die Schule. Dazu wannanders
auch noch mehr.
Auch das MicroSolarHomeSystem hat mich beschäftigt, aber hier habe ich
nur kleine, vorbereitende Arbeiten gemacht.
Für ein kleines Handylade-Panel habe ich dann noch einen provisorischen
Rahmen aus Aluminium gebaut, denn es soll unbedingt bei der
Solarpräsentation gezeigt werden.
Die ganzen letzten Tage hatten wir nur wenig Sonnenschein, dafür hat es
aber fast jeden Tag sehr heftig geregnet.

Morgen gehts also los, ich habe meinen Rucksack noch gar nich gepackt
und es riecht im ganzen Haus lecker nach Chapati, die uns Maria für die
Reise bäckt.

Ein schönes Osterfest, wenn alles klappt, bin Sonntagabends wieder in
Mafinga!
Ganz liebe Grüße,

Felix

Montag, 17. März 2008

Potz Blitz!!!

Letzten Freitagnachmittag wurde das Schulgekände ziemlich heftig von
einem Gewitter heimgesucht. Zu dieser Zeit war ich gerade mit ein paar
Schülern im Workshop und arbeitete an einem Windgenerator. Aus heiterem
Himmel hat es dann auf einmal sehr heftig geblitzt und gedonnert. Ein
Blitz schlug ziemlich nahe ein und so verharrten wir einige Zeit ruhig
und erfürchtig in der Hoffnung, nicht getroffen zu werden. In dieser
Abgeschiedenheit hat sich mir dann auch offentbart, dass so gut wie alle
Schüler ein Handy haben, obwahl das von Seiten der Schule streng
verboten ist. Kenn ich doch irgendwoher....;-)^^.
Uns hat es zum Glück nicht erwischt, nur unsere Nerven wurden ziemlich
mitgenommen. Woanders auf dem Schulgelände ist aber scheinbar der Blitz
direkt eingeschlagen und hat auch Stromkabel zerstört. Und als ich
heimkam hat mich Oli mit den Worten "Ich bin vom Blitz getroffen
worden!" begrüßt. Was für ein Glück, dass nicht viel mehr passiert ist.
Auch Nyambulapi wurde, als er im Büro noch Solarzellen gelötet hat, von
einer Lichterscheinung heimgesucht, die man bestimmt als Bltiz
durchgehen lassen könnte.
Am besten waren aber wirklich die Stories, die man danach zu hören
bekommen hat: Menschen sollen auf den Boden geworfen worden sein, andere
in die Luft gehoben und andere soll es zu dem Strommasten gezogen haben,
in den der Blitz einschlug.
Wenn man aber andere Menschen fragt, die ebenfalls an dieser Stelle
waren, so ist nichts dergleichen passiert. Naja, schöne Geschichten
verbreiten sich nun mal schneller als die nicht so spektakulären...^^.
Und das wird nicht nur hier so sein. Hier aber hört man echt lustige
Geschichten von Auferstehungen und anderem Humbug, die natürlich alle
WIRKLICH passiert sind. Persönlich war man natürlich nicht dabei...^^
Mir wurde aber versprochen, noch bei einer solchen
"Zauber/Heilungs-Show" teilnehmen zu dürfen, damit ich meine kritschen
Augen selbst überzeugen könne. Ich würde das wirklich gerne sehen und
hoffe, dass das Angebot wirklich eingelöst wird. Hoffentlich wird aber
nciht gerade ein halber Mzungu-Kopf für irgendeine Heilung gebraucht...^^
In diesem Sinne viele Grüße aus Mafinga,

Felix

Ab aufs Land...

....hieß es dieses Wochenende mal wieder. Wir haben Maria in ihr Dorf
begleitet, denn sie wollte dort ihren Sohn abholen. Er lebt momentan
nämlich noch bei seinem Vater, aber die Eltern haben sich getrennt und
er wird jetzt bei Maria in Mafinga wohnen. Weil das mit dem Schulwechsel
nicht so einfach ist, und sie deswegen noch ein Formular ausfüllen muss,
konnte er noch nicht mitkommen, aber auch wenn damit das Hauptziel
dieses Wochendausflugs nicht erreicht wurde, fand ich die beiden Tage
"auf dem Land" wirklich schön!
Manche der anderen Freiwilligen mögen jetzt vielleicht sagen: "Was, mehr
Land als Mafinga? Gibts nicht!" aber das stimmt nicht so ganz. auch wenn
wir hier vielleicht relativ abseits liegen sind wir doch noch gut zu
erreichen. Wir sind nämlich in die Region Mufundi gefahren und dorthin
gibt es nur eine Sand/Matschpiste, die aufgrund der vielen passierenden
Lastwägen, die alle Teeblätter transportieren, übersät mit Schlaglöchern ist
Wir wollten eigentlich schon um 9 Uhr vormittags am Stand in Mafinga
losfahren und waren auch pünktlich. Nur waren wir zuerst ziemlich
alleine. Das wäre praktisch, denn dann hat man viel Platz im Dalla
Dalla, doch das Problem daran ist, dass es gar nciht erst losfährt bis
es nicht voll ist. Und voll heißt hier nun mal wirklich voll....so
mussten wir noch etwa zwei Stunden warten, aber das war dank der
Erdnüsse, die ich nebenbei naschte nur halb so schlimm. Es gibt hier
seit ein paar Tagen nämlich richtig leckere Erdnüsse, die noch mit der
Schale verkauft werden. Sie sind noch nicht ganz reif und werden dann
mit ein wenig Salz gekocht. Ganz anders als die "TV-Erdnüsse" in D aber
unheimlich lecker!
Schon viel früher als eigentlich gedacht mussten wir auch schon wieder
aussteigen. Dann ging es noch 5 km in das Dorf von Maria. Auf dem Weg
hat sich Oli ein Tuch als Sonnenschutz umgehängt, aber schon ein paar
Minuten später waren dicke Wolken gekommen. Und kurze Zeit später fing
es auch an zu regnen und zu gewittern. Nach dem Gewitter vom Freitag
hatte ich dann doch ziemlich Angst vor Blitzen, auf dieser
Hochebene....Es ist uns und auch den Schulkindern, die gerade auf dem
Weg nach Hause waren, nichts passiert. Bis auf dass uns eines der Kinder
doch gleich zu sich nach Hause eingeladen hat. Weil das aber noch so
weit gewesen wäre, haben wir uns bei einem andern Haus, dessen Besitzer
auch Maria nicht kennt, untergestellt und haben einige Zeit im Trockenen
gewartet. Auf dem weiteren Weg in Richtung des Hauses von Marias Bruder
haben wir dann noch ein Relikt von japanischer "Entwicklungshilfe"
gesehen: Eine große Lagerhalle, die aber völlig leer stand und so
langsam ihrem Verfall preisgegeben wird. Ein Dorfler hat uns erklärt,
das die Erbauer einfach das Teil gebaut hätten, es aber keine Struktur
gäbe, wie das jetzt genutzt werden könnte. Was ich mich aber frage:
Warum kann man sich nicht "einfach?" als Kleinbauern zusammenschließen
und zusammen das große und dann vielleicht auch praktische Gebäude
nutzen? Vielleicht auch deswegen, weil es hier einfach keine große
Lagerhalle braucht...Ich kann es nicht sagen. Manch einer träumt aber
davon, auf dem Gelände eine Berufsschule aufzubauen. Mehr als ein vager
Traum ist das aber leider noch nicht.
Bei Marias Bruder zuhause wurden wir sehr herzlich Willkommen gehießen
und bekamen auch gleich Ugali als verspätetes Mittagessen. Ich muss
ehrlich sagen, gerade wenn man sich körperlich angestrengt hat, ist
dieses Essen wirklich lecker. Und da kann ich das Erstaunen der Dörfler
wirklich gut verstehen, die sich sehr darüber gewundert haben, dass man
in Deutschland ein Leben ohne Ugali führt...
Wir sind dann nachmittags, wie man es wahrscheinlich auch in D oft
machen würde, noch ein bisschen spazieren gegangen und haben uns ein
bisschen im Dorf umgesehen. Dabei habe ich mir bei einer Frau
Passionsfrüchte gekauft: "Was kosten den die Passions?" -"50Shillingi!"
-"Das kann doch gar nicht sein, das ist doch ein Preis für Weiße! Das
ist mir zu teuer" Daraufhin schaute die Verkäuferin nur komisch und eine
dabiestehender Frau erklärte mir: "Das ist der Preis für einen ganzen
Liter."
Und ich dachte an eine einzige Frucht....Naja, ich bekam mindestens 20
Passionsfrüchte für umgerechnet etwa 3 ct.....Ob ich jemals wieder im
Supermarkt oder gar auf dem Viktualienmarkt einkaufen werden kann....Ich
glaube kaum ;-).
Am nächsten Morgen bin ich extrafrüh aufgestanden und habe mir die
Kamera geschnappt. Bin dann auf einen der großen Steine geklettert, die
hier einfach in der Landschaft herumliegen (Woher sie kommen, weiß ich
leider nicht, aber Olis Version von Eiszeitübrigbleibseln stimme ich
nicht ganz zu. Vielleicht härtere Gesteinsbrocken aus tiefen
Erdschichten, die der Verwitterung standhalten....noch so ne Frage, mit
der man den Erdkundelehrer gut beschäftigen kann, oder?) und habe auf
die wärmende Sonne gewartet, denn auch hier kann es nachts ziemlich kalt
werden.
Wie so nach und nach mit dem aufsteigenden Licht auch das Dorf aufwacht
ist schön zu beobachten und dass mir einfach verwundert begegnet wird,
daran habe ich mich einfach schon ziemlich gewöhnt. Dabei gibt es hier
sogar ein paar Weiße, denen die Teeplantagen gehören. Nicht einmal 2 ct
bekommt ein Arbeiter pro kg gepflückte Teeplätter. Bis zu 70kg soll eine
Person pro Tag schaffen können-ich kann es mir kaum vorstellen. Meine
Frage, ob auf den Plantagen auch Kinder arbeiten würden, wurde aber zum
Glück verneint, aber dass das wirklich zu 100% so ist, mag ich hoffen,
aber richtig glauben kann ich das nicht...
Ein Kind haben Oli und ich aber ziemlich geprägt und ich hoffe, dass es
keine bleibenden Schäden (Alpträume) davonträgt: Wirklich immmer, wenn
uns das etwa uns gesehen hat, hat es angefangen zu weinen. Und das an
den beiden Tage, an denen wir da waren...wir konnten machen was wir
wollten, sobald es uns erblickt hat, ging das Geschreie los. Zum Glück
war anderen Kindern die Hautfarbe komplett egal, oder sie wirkte sogar
etwas anziehend auf sie.
Diesen Palmsonntag haben wir nicht in der Kirche verbracht, es wären
auch 4 Stunden Messe gewesen. Interessant wäre es aber dennoch gewesen.
Aber auch so konnte ich das erste Mal wirkliche Palmblätter und keinen
Buchsbaum sehen, die die Menschen an diesem Tag in ihren Händen hielten.
Dazu haben die Weihnachtssternbäume ihr prächtiges Kleid gezeigt, das
jeden Gärtner neidisch werden lassen würde.
Am Freitag, als es auch in Mafinga heftig gewitterte, hat es hier
ziemlich gehagelt. Die ganzen Maispflanzen schauen alle ziemlich
mitgenommen bzw wirklich zerfetzt aus. Hoffentlich wird die Ernte nicht
allzusehr darunter leiden, denn die Menschen hängen hier wirklich 1:1
von den Erträgen ihrer Felder ab.
Nachmittags habe ich dann in vollen Zügen entspannt. Ich habe mich zu
einem Nachbarn von Marias Bruder unter das Sonnensegel gelegt und
einfach genossen. Nebenbei ein paar Wörter Deutsch beigebracht. Und
erklärt, dass Nudeln aus Weizenmehl bestehen und man sie auch ganz
einfach selbst herstellen kann. Die Menschen dachten, Nudeln wäre wie
Pbst und würde an Bäumen wachsen...Und auch wir bekamen noch was Neues
geschenkt: Man gab uns einen ganzen Korb voll "Masaai" mit. Das ist eine
Frucht/Gemüse (Der Name erinnert doch sehr an den Volksstamm aus dem
Norden Tansanias:::), das ich davor noch nicht gegesehen habe. Es sieht
wie eine Mischung aus Gurke und Zierkürbis aus.
Danach sind wir nochmal spazieren gegangen und haben dabei gesehen, wie
Bambussaft abgezapft wird, der dann zu einem leicht alkoholischen
Getränkt vergoren wird. Ulanzi erinnnert ein bisschen an Ferderweißer,
ist aber noch ein bisschen saurer. Auch haben wir das erste Mal
Artemisin gesehen. Die ein bisschen an Kamille erinnernde Pflanze wird
hier auf Feldern angebaut und dann getrocknet und verkauft. Das wichtige
daran ist, dass daraus sehr wirksame und zuverlässige
Malariamedikamente hergestellt werden. Ein solches hat auch meine
Erreger zu Fall gebracht.
Viele Zeit haben wir aber auch sitzend im Wohnzimmer verbracht, das von
oben bis unten mit bunten Zeitungen geschmückt war. Eine der Sprachen
erinnerte uns an Holländisch, aber eine Internetadresse endete mit:
..co.za . Ist das Sambia? Nicht nur, dass vor allem viele Weiße
abgebildet waren verwunderte mich, sonder nauch dass verschiedene
Dell-Laptops beworben wurden. Wie abstoßend eigentlich so
Hochglanzwerbebrschüren von Mega-Supermärkten sein können, scheine ich
erst jetzt zu bemerken.
Abends haben wir dann noch im Schein einer Petroleumlampe ein großes
Mahl genossen und dabei auch mal wieder ein bisschen Fleisch gegessen.
Gleich danach ging es aber auch schon ins Bett für den müden Felix, denn
schon um 6 Uhr morgens sollte der Bus nach Mafinga abfahren. Und das tat
er auch. Neben schreienden Kindern habe ich dann noch ein paar Minuten
wertvollen Schlaf gesammelt, wild durchgeschüttelt von all den
Schlaglöchern.
Pünktlich ging es dann in Mafinga wieder zur Arbeit.
Da das Dorf doch deutlich näher als anfangs gedacht ist, werden wir es
bestimmt nochmal mit den Fahrrädern besuchen.
Einen schönen Abend, hoffentlich gewitterfrei und ohne Kleinkinder, die
beim Anblick eines Weißhäutigen gleich Weinen ;-),

Felix

Samstag, 15. März 2008

Wählen gehen!!!

Hier ein kurzer Eintrag für alle Leser/innen mit
Wohnsitz in Kirchseeon:
Morgen ist STICHWAHL FÜR DEN POSTEN DES ERSTEN
BÜRGERMEISTERS! Leider kann ich hier nicht via
Briefwahl teilnehmen, aber ich möchte Euch doch sehr
bitten, von Eurem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Und
dann natürlich das Kreuzchen an die richtige Stelle
machen. Aber das versteht sich ja wohl von selbst;-).
Auf dass am Sonntagabend die richtigen feiern,
ein schönes WE,
Felix


Lesen Sie Ihre E-Mails auf dem Handy.
www.yahoo.de/go

Freitag, 14. März 2008

Guten Morgen!!!

Einen wunderschönen guten Morgen nach außerhalb von Mafinga!
Mit klammen Fingern habe ich mich heute morgen mal an den Laptop
gesetzt, da ich schon um 5 Uhr Ortszeit aufgestanden bin um mit ein paar
anderen Schülern joggen zu gehen. Das und auch die kalte Dusche habe ich
mittlerweile hinter mir, gleich gehts ans Chapati-Frühstück :-)
Natürlich ist es hier um 5 Uhr noch dunkel, aber das hält einen ja nicht
vom Laufen ab. Und da die Schüler auch ohne Taschenlampe laufen, wollte
ich meine High-Tech-Stirnlampe auch lieber im Schrank lassen. Der Mond
war schon längst wieder untergegangen, so hatten wir nur das sehr
spärliche, von Nebelschwaden gedämpfte Licht der Sterne. Es ging über
die Schlaglochpiste den Berg hinunter in die Stadt und dann die gleiche
Strecke wieder zurück. Ich bin wirklich sehr vorsichtig gelaufen, denn
ein verknicktes Fußgelenk steht bei mir nicht auf dem Plan. Dazu kam es
zum Glück auch nicht, dafür bin ich in einige Pfützen getappt.
Überraschenderweise sind sogar um diese Zeiten auch schon andere
Menschen, teils mit Rad, teils zu Fuß unterwegs. Natürlich alle ohne
Beleuchtung, so dass ein Zusammenstoßen oft erst in letzter Sekunde
vermieden werden konnte.
Es war schon eine neue Erfahrung, fast blind über sehr holpriges Gelände
zu laufen, aber es hat Spaß gemacht. Und weil nichts passiert ist und
ich doch mal wieder ein bisschen Sport machen sollte werde ich zumindest
versuchen, regelmäßig mit den Schülern diese Morgenrunde zu drehen. Wenn
da nur nicht das Aufstehen wäre.....aber vielleicht kann man sich daran
ja auch ein bisschen gewöhnen....
Und einen weiteren Vorteil hat dieser Morgensport auch noch: Ich komme
endlich ein bisschen mehr in Kontakt mit den Schülern, mit denen ich ja
sonst fast nur in den Werkstätten zu tun habe. Und dort arbeiten wir
meistens auch noch an verschiedenen Dingen. Sogar Volleyball wurde jetzt
angefangen zu spielen, mal sehen, ob ich den Schülern hier ein bisschen
Baggern und Pritschen beibringen kann, denn bei dem Spiel, bei dem ich
zugesehen hatte, war davon noch nich allzuviel zu erkennen.
Das Foto zeigt übrigens die aufziehende Dämmmerung von unserer Veranda
aus gesehen. Was man ahnen kann, womit man aber in Afrika eher nicht so
rechnet: Es hat 6°C! Hätte ich doch bloß Handschuhe mitgenommen....;-)
Bei der Arbeit gehts heute mit einem Windgenerator weiter. Wenn dieser
fertig ist, wollte ich auch endlich mal wieder einen Blog über meine
Arbeit schreiben, damit Ihr auch darin einen Einblick bekommen könnt.
Einen schönen (Arbeits-)Tag, ist ja gleich wieder Wochenende ;-),

Felix

Montag, 10. März 2008

Drecksarbeit und Glück dabei

Heute gings endlich mal an eine Sache, die uns ähnlich wie die Mäuse
schon ein bisschen länger in Schach hält, aber wozu wir uns nicht
aufraffen konnten: Das Abflussrohr der Küche ist verstopft....
Oli hat nach der Arbeit ganz vorbildlich einfach schon mal angefangen
gehabt. Lang brauchten wir nicht alleine dieser unbeschreiblich schönen
Arbeit frönen bis auch zwei Schüler vorbeikamen. Sie kamen bestimmt
nicht, um uns den Dreck aus den Rohren zu entfernen, aber dennoch waren
sie voll bei der Sache. So haben wir dann zu viert das Abflussrohr
ausbauen können und es gereinigt. Es war ein unbeschreiblicher Gestank,
der sich da aus dem Rohr in die Luft ausbreitete...aber da hilft nichts
als versuchen, einfach darüber hinweg zu riechen. Mit dem Wiedereinbauen
ging es nicht ganz glatt, aber auch das haben wir geschafft, so dass nun
das Wasser wieder abfließt. Wir konnten ausserdem entdecken, dass alte
Plastiktüten als Dichtmaterial anstatt von Teflon bzw. Flachs/Sisal
hergehalten hat. Scheint aber dicht gehalten zu haben und ist im Preis
bestimmt unschlagbar.
Zu meiner Schande muss ich sagen, dass die beiden Jungs, also eigentlich
unsere Gäste, fast noch ein bisschen mehr bei der Sache waren als wir.
Wir haben versucht, möglichst viel selbst zu machen, aber deren
Arbeitseifer hatten wir nicht allzuviel entgegenzusetzen. So taten wir,
was noch zu tun war und luden die beiden anschließend zu einem großen
Obstsalat ein. Ein bisschen Abwechslung zum Ugali-mit-Bohnen-Alltag der
Schüler tut bestimmt auch nicht schlecht.
Echt ein komisches Gefühl, wenn einem die Gäste bei der Drecksarbeit
helfen...allzuoft passiert das einem in Deutschland bestimmt auch nicht...
Naja, wir hatten danach noch ein lustige und gesellige Runde beim
Zusammensitzen und mein Deutschlandbildband wurde mal wieder
durchblättert. Vor allem, um Schnee zu zeigen ;-)

Ansonsten gehts bei mir heute früh ins Bett, morgen wollen wir nach
monatelanger Abwesenheit mal wieder in der Morgenandacht
vorbeischauen.....nachdem uns der Pfarrer heute für morgen seinen Besuch
angekündigt hat (Warum wohl....)^^.

Eine Gute Nacht Euch allen, is bei Euch vielleicht sogar noch hell....

Felix

Ein Sonntag

Heute schreibe ich mal, was uns so passiert ist...
Wir haben den Sonntag ausgenutzt und haben ziemlich lange geschlafen und
danach lecker gefrühstückt. Anschließend bin ich für ne knappe Stunde
Mountainbiken gefahren und habe mich darüber gefreut, dass mein Rad
einfach so funktioniert (Unsere Nachbarin hat mich gestern schon so
komisch angesehen, als ich das Fahrrad geputzt und vor allem gewartet
habe, obwohl es ja noch gar nicht kaputt war....Ich habe ihr dann
erklärt, dass ich das machen würde, damit es erst gar nich kaputt gehen
würde...hat sich glaube ich auch verstanden, aber eingeleutet hat es ihr
denke ich nicht, ist dann doch etwas zu sehr "mzunguhaft"
Mittags wollten wir dann einer Einladung eines befreundeten Lehrers des
Elektrodepartments nachkommen. Wir hätten wohl auch mal die Fahrradpumpe
warten sollen, denn sie versagte ihren Dienst als Oli seinen Reifen
aufpumpen wollte. So gingen wir halt mal wieder zu Fuß in die Stadt, was
auch ganz schön ist. Vor allem wenn man ziemlich massive Ameisenstraßen
zu überqueren hat. Ich weiß nicht, warum diese Tiere hier so oft
umziehen, aber fast täglich begegnen einem hier diese tierischen
Autobahnen. Doch passieren hier nicht nur Ameisen sondern die
allermeisten stehen um die Straße herum und schirmen sie nach außen ab.
Dadurch bilden sie sogar eine Art Tunnel, den ma, wenn frech ist, sogar
hochheben kann, so fest klammern sich die Ameisen aneinander.
In der Stadt haben wir dann noch ein bisschen Obst gekauft, denn
mittlerweile sind unsere Gastgeschenke aus Deutschland restlos
aufgebraucht. "Ganz tansanisch", wobei das ja auch nicht immer stimmt,
wie ich in Iringa feststellen musste, kamen wir mit etwa einer Stunde
Verspätung an das Haus des Lehrers. Wir wollten uns im vorherein schon
bei ihm für unsere Verspätung entschuldigen, doch war sein Handy
scheinbar ausgeschaltet. Natürlich war er nicht zuhause...ein
Nachbarkind sagte uns, dass er noch in der Kirche sei, die morgens
begonnen hatte. Es war mittlerweile schon fast 14 Uhr, aber so ist das
hier mit den Kirchen...;-). Ein bisschen haben wir dann noch an einem
nahegelegenen Verkaufsstand (duka) gegessen und haben eine Soda
getrunken, dann wurde uns die Warterei und das Versetzt werden aber zu
blöd und so sind wir zu unserer Haushälterin Maria nach Hause gegangen.
Dort wurden wir sehr sehr lecker bekocht (Reis mit Bohnen, was denn
sonst ;-)) und wir haben den Regen abgewartet, der mittlerweile
angefangen hatte. Nach drei Stunden gemütlichen Zusammensetzens
lockerten sich die Wolken wieder auf und wir sind noch in Stadt
gegangen, um neues Bratöl (feinstes Sonnenblumenöl, sehr lecker!) zu
kaufen. Auf dem Weg habe ich meine weiße Hose ziemlich eingesaut, weil
meine FlipFlops mit jedem schritt den Schlamm vom Boden unglaublich weit
nach oben schaufeln können....^^.
In der Stadt sind mal wieder die Preise gestiegen, aber ich habe mir
trotzdem zwei der hier vor allem von Frauen verwendeten Stofftücher
(Kitenge oder Khanga) gekauft, denn Spätnachmittage in Mafinga können
ziemlich kalt werden.... Aber mit einem umgehängten Stofftuch wurde ich
zur ziemlichen Lachnummer. Vor allem die Arbeiter, die gerade Holz vom
Lastwagen geladen haben, machten sich über mich ziemlich lustig. Andere
Frauen auf dem Weg sprachen doch glatt von "Oli und der einen Frau..."
Das ging mir dann doch ein bisschen zu weit und das nächste Mal nehme
ich dann wieder eine Jacke mit. Aber so konnte ich feststellen, dass
diese Tücher wirklich verdammt praktisch sind. Da kann man eine
7-in-1-Jacke getrost in die Tonne hauen...;-), oder habt Ihr damit schon
mal ein Kind auf den Rücken geschnallt, Werkzeug damit verpackt, sie als
Tischdecke verwendet, ein Kopftuch daraus gezaubert....?
Und auf dem Weg nach Hause haben wir dann die neue Schlucht entdeckt,
die unseren Fußweg seit der Regenzeit schmückt. Beeindruckend, was sich
da innerhalb von Wochen tun kann, wenn es kein Gullys oder ähnliches
gibt. Ausserdem habe ich dann noch ein Dahlienansammlung gesehen, die
jeden Kleingärtner wohl neidisch machen dürfte, und das sogar schon
Anfang März :-).
Und nach unserer Heimkunft ging es in der Küche ans Maniok frittieren.
Nach dem Essen ans Blogschreiben und jetzt mach ich noch schnell die
Mandazi (Art Krapfen) fertig und dann gehts ins Bett. Diese Rezept
bekommt Ihr, sobald ich die genauen Mengenangaben herausgefunden habe.
So, nun habt ihr mal einen Tagesablauf eines Sonntags in Mafinga
mitbekommen.
Eine gute Nacht Euch allen und einen guten Start in die Woche morgen
früh! Hier fängt die Woche ünrigens schon Samstags an ;-).

Felix

Sonntag, 9. März 2008

Rezept der Woche IV

Guten Abend liebe Köchinnnen und Köche!
da ich letzte Woche ja unterwegs war, konnte ich leider kein neues
Rezept einstellen, heute gibt es dafür was ganz frisches. Das haben wir
uns nämlich vor einer halben Stunde selbst zum Abendessen gekocht:
Frittierte Maniokstücke mit frischen Tomaten und Röstzwiebeln.
Hier das zugegener Maßen einfache Rezept für Euch:


Zutaten:

3 große Maniokwurzeln

Bratöl, wir haben undesodoriertes Sonnenblumenöl verwendet

3 Zwiebeln

4 Tomaten (Kann man auch weglassen, ist momentan ja nicht Saison!)

Salz

Pfeffer

Zubereitung:

Die Maniokwurzeln schälen und in klarem Wasser abwaschen. In fingerlange
Stücke schneiden, die dickeren Stück in Mitte nochmals längs halbieren.

In einer Bratpfanne das Öl erhitzen und darin die Maniokstücke für
geschätzte 20 Minuten frittieren, bis die Stücke goldbraun sind, wie es
immer so schön heißt ;-).

Nebenbei die Zwiebeln rösten und die Tomaten in kleine Würfel schneiden.

Die Maniokstücke zusammen mit Salz und Pfeffer und den Röstzwiebeln und
den frischen Tomatenwürfeln servieren. Normalerweise werden die
Maniokstücke hier nur mit Salz oder vielleicht noch mit einer scharfen
Chillisauce gegessen, aber wir haben heute Abend mal noch etwas dazu
ausprobiert und es hat uns gut geschmeckt.

Übrigens Maniokwurzeln kann man glaube ich im Asia/Afrika-Laden finden.
In München könnte ich mir vorstellen, dass es dieser Asialaden im
Motorama am Rosenheimerplatz haben könnte....


Viel Spaß beim Kochen und hoffentlich schmeckt euch der tansanische
Snack für zwischendurch, der auf vielen Märkten erhältlich ist.

Schöne Grüße aus Mafinga,

Felix

Samstag, 8. März 2008

Wo kommen all die Babys her?!?

Ich konnte es kaum glauben, aber bei der Rückfahrt über Dar Es Salaam
nach Mafinga haben wir gleich zwei Mal Weißstörche gesichtet. Aus dem
fahrenden Bus konnten wir leider keine Beweisfotos schießen, aber für
mich sahen diese Langschnäbel eindeutig nach Weißstörchen aus. Und als
ich heute in Mafinga war, habe ich doch glatt noch ein Storchpärchen
über die Stadt fliegen sehen...ich konnte es gar nicht wirklich glauben.
Dass diese winters in südlichere Gefielde fliehen weiß ja jedes Kind,
aber ich hätte nicht gedacht, dass sie dabei den Äquator überqueren. Vom
Zeitpunkt her könnte es gut sein, dass sie mittlerweile schon wieder auf
der Heimreise nach Europa sind. Wir konnten ihnen leider keine Gaben
mitbringen, aber sie werden Euch alle sehr Grüßen, wenn sie ihren Horst
auf dem Rathaus- oder Kirchturm wieder beziehen. Allerdings konnten wir
auch hier in Tansania noch nicht den Platz finden, an dem der
Klapperstorch all die kleinen Babys aufsammelt, die er dann den
glücklichen Eltern bringt....Das bleibt wohl weiterhin sein streng
gehütetes Geheimnis ;-).
Hoffen wir, dass diese schönen Vögel wieder heil und von gemeinen,
tötenden Hochspannungsleitungen verschont, in ihrer Heimat landen werden
und dort auch noch genug Biotope finden. Das wird zwar den Fröschen
nicht so gut gefallen, aber so ist die Natur...
Schöne Grüße aus Mafinga, wo ich mich mittlerweile vom Marathon wieder
komplett erholt habe,

Felix

Mittwoch, 5. März 2008

Marathon = Spaziergang?!? ;-)

So, nun bin ich endlich wieder zuhause in Mafinga angekommen. Am Montag
nach dem Marathon waren wir noch kurz in Arusha um uns eine
(Sägespäne)-Briquettpresse bei einer anderen FÖJ-Einsatzstelle
anzusehen. Soetwas wäre nämlich auch für die Schule ziemlich praktisch.
Danach haben wir einen kurzen Abstecher zu Jana nach Marangu gemacht und
sind dann für eine Nacht nach Dar gefahren, weil das so gut wie auf dem
Weg liegt und wir noch Femke verabschieden wollten. Sie wird nämlich
schon früher, Ende dieses Monats nach Deutschland zurückfliegen, um dort
ihr FÖJ zu beenden.
Nun aber zu den Geschehnissen am Sonntag: Wir sind um kurz nach 5 Uhr
morgens aus den bequemen, großen Betten gekrochen (Wir haben es
organisiert gekriegt, dass wir auf dem Unigelände schlafen durften) und
haben das vorbereitete Equipement angezogen. Da Oli eine Erkältung
hatte, entschied er sich, trotz seiner Anmeldung am Vortag, nicht beim
Halbmarathon an den Start zu gehen. Man sollte seiner Gesundheit
wirklich klaren Vorrang geben! Mit der Anmeldung hatten wir übrigens
auch Glück: Wir konnten als tansanische Staatsbürger starten und mussten
somit weniger als 2 € anstatt der 60$ für Touristen für einen Startplatz
bezahlen...:-)
Ich fühlte mich aber gesund, nur meine Beine waren aufgrund des
Herumlaufens er letzten Tage leider etwas müde, und so gingen wir an den
Start. Als leichtes Frühstück aß ich Toastbrot und dazu Wasser. Knapp
300 Marathonläufer fanden sich am Start ein. Kurz vor dem Schuss löste
sich dann noch ein Schild vom Zieleinlauf (siehe Foto) und die Brücke
brach mangels Gebläsepower kurz in sich zusammen. Ansonsten gab es noch
ein paar Durchsagen nach dem Motto. "Herr XY soll bitte zur Bühne
kommen, denn er hat noch die Aufkleber für die Begleitfahrzeuge!".
Ansonsten lief alles glatt und pünktlich!, mitten in der Dämmerung
erfolgte der Startschuss. Damit machte ich mich darauf gefasst, nun die
nächsten etwa 4 Stunden zu joggen. Locker ging ich das ganze an, einige
Zeit bin ich sagr mit einem Beinamputierten mitgelaufen, der anstatt
zweier Unterschenkel zwei Carbonfedern hatte. Man kann sich nicht
vorstellen, was für Augen die Menschen am Straßenrand gemacht haben, als
sie diesen Läufer gesehen haben. Schnell wurden alle anderen Leute aus
dem Haus hergeholt es wurde wild auf ihn gezeigt. Aber auch viel Applaus
hat er für seine Leistung bekommen. Die ersten 8 Kilometer ging es
leicht bergab und alles lief prima. Bis auf die Autos, die trotz des
Laufes noch auf der Straße fuhren und für eine ordendliche Portion
Rußpartikel und anderer Gifte sorgten. Dieses Stück ging es anschließend
wieder zurück, diesmal halt leicht bergauf. Irgendwo hier habe ich dann
einen Mitläufer in meinem Tempo gefunden. Er stieg eine Woche zuvor auf
den Kili und die beiden Tage vor dem Marathon nahm er an einem
Mountainbikerennen um den selbigen Teil. Zusammen mit dem Marathon nennt
sich das "Kili-Challenge" und zu meiner Verwunderung nehmen daran nicht
nur sportverrückte Ausländer sondern auch Einheimische Teil.
Einige Kilometer wurden wir dann noch von einem kleinen Jungen
begleitet, der einfach so neben uns herlief. Als wir dann eine Runde
durch die Stadt Moshi drehten, fing ich an, Berge zu verfluchen. Ich
wusste, dass dieser Marathon bergig sein würde, auf der Homepage nannten
sie einen 300m Anstieg auf den Hängen des Kilis zum Schluss des Laufes.
Dass es aber schon davor knüppelhart bergauf und bergab ging, hat mich
etwas überrascht. Ebenso wie die Verpflegungsstationen, die nur Getränke
(Wasser und ab und zu Cola) anboten. So musste ich meinen ersten kleinen
Hunger mit dem einzigen Früchteriegel stillen, den ich noch aus
Deutschland mitgebracht hatte. Kameradschaftlich teilte ich diesen
natürlich mit meinen beiden Begleitern. Doch trotzdem merkte ich bald,
dass ich gerne was nahrhaftes essen möchte. Doch Bananen hingen nur an
den Stauden neben der Strecke (und lagen nicht an den
Verpflegungsstationen...:-( )-leider grün, sonst hätte ich mir welche
geklaut^^. Zur Halbzeit kam ich dann wieder am Stadion vorbei und da
konnte mir Oli auch ein paar Bananen geben. Trotzdem haben die Berge in
der Stadt und vor allem der eigentliche Anstieg ab dem Stadion ziemlich
viele Körner gekostet. Die Zuckermoleküle in meinem Blut machten sich
immer rarer und so wollte ich meine Reserven mit Cola, dem einzig
erhältlichen Zucker wieder auffüllen. Das hat auch ein bisschen
geklappt, aber vor allem füllten die Getränke meinen Bauch. Und das hat
ihm, zusammen mit der Laufbewegung nicht allzugut gefallen.
So war leider an Laufen nicht mehr allzusehr zu denken und ich fortan an
die restliche Strecke zusammen mit einem 27-jährigen Studenten gegangen.
Ab und zu haben wir ein paar Laufschritte versucht, aber das hielt
jeweils nicht lange. So konnten wir die Kaffeplantagen begutachten und
die Sonne genießen. Dass das eine nicht besonders tolle Zeit
herausspringen lässt, liegt ja auf der Hand. Am Schluss sind wir nach
5:25h durchs Ziel gekommen und ich war wirklich froh, endlich angekommen
zu sein :-)
Oli hat sich schon ein bisschen Sorgen gemacht, denn ich sprach anfangs
ja von "4 Stunden oder mehr"...ein bisschen verschätzt, aber mei...;-).
Die Massage des tansanischen Physiotherapeutes war wirklich angenehm, im
Gegensatz zu den Toiletten im Stadion. Solche Hocktoiletten können mit
müden Beinen noch einiges an Herausforderung bieten....aber auch das
habe ich noch gemeistert^^. Die anschließenden Tage konnte ich halt nur
langsam und unter Schmerzen aufgrund des Muskelkaters in Ober- und
Unterschenkel gehen, aber mittlerweile hat sich das so gut wie gelegt :-).
Mir hat diese Marathon wirklich gut gefallen und ich bin auch ein
bisschen stölz auf mich. Nicht nur, weil ich es ins Ziel geschafft habe,
sondern weil ich meine Devise wahrmachen konnte, nach der ich mich nicht
überfordern werde. So war der Marathon nur zur Hälfte ein wirklicher
Lauf, der andere Teil war halt eher ein anstrendender Spaziergang...:-)
Vor allem habe ich wirklich tolle Blicke auf den Kiligipfel werfen
können und es reizt mich nun noch mehr, ihn auch zu beklimmen.
Hoffentlich finde ich dafür noch irgendwann Zeit und Geld, denn ganz
billig ist das leider nicht...:-/

Ganz liebe Grüße aus Mafinga, wo es wieder kälter und regnerischer
geworden ist,
Euer Felix