Samstag, 16. Februar 2008

Dieser Regen :-(

Eigentlich wollte ich heute nur schnell in die Stadt fahren um nochmals
nach Malariaerregern in meinem Blut suchen lassen und einen Brief an
meine Bank in D abzuschicken.
Deswegen bin ich mal wieder ohne Regenjacke aus dem Haus und ab in die
Stadt gefahren. Weil ein Auto lieber den Schlaglöchern als mir
ausweichen wollte, musste ich nach einer langen Bergabfahrt scharf
bremsen um einen Zusammenprall zu vermeiden. Zum Glück haben gute,
funktionierende Bremsen einen so hohen Stellenwert bei mir ;-). Übrigens
bekomme ich fast jeden Tag Anfragen, ob ich denn das Fahrrad auch
verkaufen würde. So ein funktionierender Draht- bzw. Aluesel^^
beeindruckt die Menschen also doch ziemlich ;-).
Nachdem ich mir bei der Dispencery nach einigem Warten ein negatives,
für mich positives :-), Ergebnis abgeholt habe und ich den Brief zur
Post gebracht habe, wollte ich noch schnell ein bisschen Seife kaufen.
Und gerade als ich den Kosmetikladen verlassen wollte, um noch ein paar
Vitamine auf dem Obstmarkt zu kaufen, fing es an zu schütten. Und es
hörte einfach nicht mehr auf...So saß ich in dem Kosmetikladen und
unterhielt mich mit dem Ladenbesitzer. Wir stellten fest, dass die
Produkte so gut wie aus aller Welt kamen:
Seife unter anderem aus Indonesien, Kekse aus Kuweit, Schokolade aus der
Türkei, Aloe Vera Lotion aus Kanada, etc....
Ganz wenige Sachen kamen aus Tansania, aber immerhin fand ich eine
Seife, die in Makambako hergestellt wurde und die kaufte ich dann auch
sogleich. Wir unterhielten uns über die verschiedensten Sachen und da
erfuhr ich auch, dass er schon ein Solarsystem installiert hat, es aber
nicht wirklich funktioniert. Zusammen mit dem Ofen, den die
Dispenceryärztin vllt kaufen möchte, habe ich in kürzester Zeit mal
wieder 2 Kunden für die Schule gefunden. Das zeigt eindeutig, dass das
Maketing hier viel zu kurz kommt und wir in diesem Bereich hoffentlich
noch ein paar Anstöße geben können.
Mit einer Kundin sprach der Ladenbesitzer dann in Kibena/Kihehe, einer
lokalen Sprache, von der wir nur 5 Grüßwörter verstehen und ich konnte
wirklich kein einziges Wort verstehen... Das erinnerte mich an ein
Gespräch mit einem Thüringer vor einigen Jahren, wo es mir genauso ging ;-).
Alles in allem habe ich in diesen Stunden des Abwartens auch mal eine
duka (Laden) von innen gesehen und so ein bisschen den Ablauf
kennengelernt. Es macht wirklich Spaß, ab und zu einfach mal Sachen aus
einem anderen Blickwinkel zu sehen, die einem eigentlich schon bekannt
vorkommen.
Und weil es überhaupt nicht aufhören wollte zu regnen, bot er mir an,
mich und mein Rad in seinem 25 Jahre alten Peugeot PickUp nach Hause zu
fahren. Das Angebot nahm ich gerne an und so kam ich dann doch noch
ziemlich trocken nach Hause:-). Unterwegs habe ich dann noch den
"Mafingabach" gesehen, normalerweise ein kleines Bächlein, der aber
jetzt zu einem breiten Strom geworden war, der die angrenzenden
Maisfelder überschwemmte. Hoffentlich beeinträchtigt das die Ernte nicht
allzu sehr...
Mittlerweile kommt aber ab und zu auch mal wieder die Sonne heraus, so
dass man sich nicht mehr ganz so wie in Schottland fühlt.
Wie aber der Krebs, den ich vor ein paar Tagen hier auf dem Schulgelände
gesehen habe, hierher kommt, ist mir ein Rätsel. Er hat, trotz seiner
geringen Größe wild mit den Scheren gefuchtelt und ist dann schnell im
Gras verschwunden. Für einen Schnappschuss hat es allerdings gereicht.
Einen schönen gemütlichen Samstagabend,
Felix

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

wie die gangster in münchen...ganz schön klein, aber das maul offen bis zum boden...

super story auch mit dem thüringer :-)