Samstag, 2. Februar 2008

Joggen

Heute war es endlich soweit, meine Vorbereitung auf den
Kilimanjaro-Marathon (www.klimanjaro-marathon.com) hat ernste Züge
angenommen. Zwar bin ich in letzter Zeit auch schon ziemlich häufig
gelaufen, dies aber selten länger als eine Stunde. Heute sollte es nun
ein bisschen länger werden, damit sich meine Muskeln wieder erinnern,
was sie im Oktober 2005 in München geleistet hatten (3:59h). So habe ich
meine Laufschuhe anständig Gassi geführt, denn es ging auf den Berg, an
dessen Fuss ich letztes Wochenende schon mit dem Rad gefahren bin.
Anfangs war alles wirklich locker und ich konnte mich am
Vogelgezwitscher und den verwunderten Blicken der Leute im Dorf Luganga
erfreuen. Dann ging es aber ab in die "Wildnis". Über grüne Wiesen, die
nur aufgrund der Buschbrände so schön grün sein können, ging es in
Richtung Berg Ohne Namen. Mit jedem Schritt konnte ich neue Sachen
entdecken und so richtig in die schöne Landschaft eintauchen.
Blöderweise kam beim Bergauflaufen dann die Sonne ein bisschen heraus,
so dass ich richtig ins Schwitzen kam. Der Berg ist nicht besonders
hoch, aber er überragt die umstehende Landschaft um einiges, so dass man
oben einen wirklich schönen Ausblick haben kann. Auch habe ich meinen
Kohlenhydratspeichern hier oben einen Heidelbeer-Energieriegel gegönnt,
der irgendwann mal mit der Post hier angekommen ist. (Danke dafür,
Mama!). Das Handy hat dann noch ein schönes Panoramafoto von der
Umgebung auf den Speicherstick geschrieben und dann gings auch schon
wieder abwärts. Aber nicht in die Richtung, aus der ich gekommen bin,
sondern in eine andere. Also praktisch eine Überschreitung ;-) (Wie sie
beim Watzmann noch ansteht ;-) ). Leider konnte ich bergab nicht laufen,
weil der Untergrund wegen des hohen Grasses ziemlich unübersichtlich war
und ich keinen Bänderriss riskieren wollte. Auch auf Schlangen habe ich
hier im Gelände besonders geachtet, ich möchte auf keinen Fall einen
Biss riskieren! Über ziemlich steile Hügel und saftig grüne Wiesen ging
es dann weiter, bis ich irgendwann in Mafinga stand....Tja, allzugut ist
mein Überblick über die Geografie hier leider nicht....Und bei
GoogleMaps ist es hier leider nur sehr schwach aufgelöst, sonst hätte
ich auch die Möglichkeit, mir die auf dem Handy einen Überblick über die
Umgebung machen...verrückte Welt!
Das traf sich aber ganz gut, denn so konnte ich endlich ein bisschen
Wasser kaufen mit dem Geld, das mir Oli zum Glück empfohlen hat,
einzustecken. Wie die Verkäuferin geschaut hat, als ich einfach nur
Trinkwasser verlangt hatte....Kommt schon mal ein Mzungu in den Laden,
dann ist der auch noch durchgeschwitzt und kauft gerade mal für weniger
als 30ct ein^^. Über einen mir bis dato unbekannten Weg wollte ich
zurück zur Schule. dabei stieß ich an einer Flussüberquerung auf 4
Mädels, die sich ziemlich über mich lustig gemacht haben. Aber sie sind
mir eine Zeit lang hinterher gelaufen und haben etwas Unverständliches
gerufen. Stehenbleiben wollte ich nicht, denn ich habe über Mafinga
schon Regenschleier herabprasseln gesehen. Kurz bevor sie mich erreichen
konnten, kam ich an einem leeren Haus an und habe mich dort
untergestellt. Kurz danach kamen auch noch zwei Jungs vorbei, die mit
mir gewartet haben. Ich habe ein bisschen mit ihnen gequatscht und dabei
hat sich herausgestellt, dass ich mich auf Militärgelände befinde, und
doch lieber nicht weiterlaufen solle....Naja, woher soll ich das wissen,
ich habe auf dem Weg kein einziges Schild gesehen. So bin ich, nachdem
ich den Regenschauer abgewartet habe und dem einen Gesprächspartner
weder Geld gegeben habe, noch ihm eine Mitnahme nach Europa ermöglichen
konnte, einen kleinen Umweg gelaufen, der aber scheinbar immer noch auf
dem Gelände war, denn mich hat ein älterer Mann zurückgerufen. Ganz der
Weiße habe ich einfach mal auf Englisch angefangen, denn das können
viele Menschen hier nicht gut und ausserdem unterstützte das meine These
von der Ortsunkundigkeit. Ich konnte es durchhalten, nur bei der
Verabschiedung rutschte mir ein Brocken Kiswahili heraus. Er war mir
überhaupt nicht böse, sagte auch nicht, dass das Betreten nicht erlaubt
sei sondern zeigte mir den Weg zurück zum MLVTC. Ob das jetzt am
Englischen lag, kann ich nicht sagen, aber geschadet hattte es nicht.
Ich passierte dann noch eine (Arbeiter?)siedlung und das machte schon
einen leicht gespenstischen Eindruck: Viele Menschen verschiedenen
Alters und Geschlechts in uniformer Kleidung bei Arbeiten wie Rasenmähen
und Bäumefällen. Gegrüßt haben sie aber verhältnismäßig viel :-)
Dann stieß ich auf einmal wieder auf einen mir bekannten Weg und dann
gings nach Hause. Insgesamt war ich gute dreieinhalb Stunden unterwegs,
aber ich bin ja keinesfalls die gesamte Zeit gelaufen. Aber rein
schätzungsmäßig könnte ich die 300hm, die es auch beim Kilimarathon zu
bewältigen gibt, locker zurückgelegt haben.
Beim Essen hat mir dann Oli noch erzählt, dass Nyambulapi eine Nachricht
bekommen hat, dass einer seiner beiden Söhne (Der eine wohnt in Ikwete
und geht dort zur Schule) von einer Schlange gebissen worden sei. Aber
er sei unter ärztlicher Betreuung und es gehe ihm schon wieder besser.
Das diese Gefahr hier so reel ist, hätte ich wirklich nicht gedacht...Es
wäre nett, wenn jemand vielleicht versuchen könnte, herauszufinden,
welche Schlangenarten es denn hier im südlichen Hochland Tansanias
überhalb von 1700m gibt! Und vielleicht ein paar Fakten zur schwarzen
Mamba, die soll einer Story nach hier schon jemand mal gesehen haben.
Wie gefährlich ist sie oder kann sie leicht verwechselt werden?
So, das wars erstmal, jetzt gehts weiter ausruhen und die Wasser- und
Energiespeicher wieder auffüllen.
Sportliche Grüße,
Felix

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zitat zu Reisetips für Tansania des auswärtigen Amtes:

"Gifttiere: In allen tropischen Ländern kommen eine Reihe teilweise gefährlicher Giftschlangen vor, deren Biss schwere Körperschäden incl. Todesfolge bewirken kann, dennoch sind Schlangenbisse ungewöhnlich und erfolgen selten unprovoziert! Der Mensch steht nicht auf dem Speisezettel der Giftschlange. Viele Schlangen sind nachtaktiv, daher nachts möglichst nicht im Freien umherlaufen. Nicht in Erdlöcher oder -spalten, unter Steine bzw. Reisig, Zweige und ähnlich unübersichtliches Material greifen. Werden Schlangen angetroffen, sollte ein gebührender Abstand eingehalten werden. Keinesfalls sollten sie angefasst, gefangen oder provoziert werden. Auch kommen einige recht giftige Spinnen- und Skorpionarten, daneben auch andere Tiere mit potentiell starker Giftwirkung (z.B. bestimmte z.T. auffällig gefärbte Schmetterlingsraupen, Hundertfüßer, Ameisen u.a.) vor. Auch diese Tiere sollten nicht angefasst oder gereizt werden, ansonsten gilt auch hier: Vorsicht, wohin man greift, wohin man tritt und wohin man sich setzt oder legt. Vor Benutzung von Bettdecken und -laken, Kleidungsstücken, Schuhwerk, Kopfbedeckungen evtl. vorhandene giftige "Untermieter" durch sorgfältiges Ausschütteln entfernen."

http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Tansania/Sicherheitshinweise.html

Zitat:

"Was es hier denn für Schlangenarten gäbe, frage ich. Ach, sagt unser Führer, lediglich Kobras und grüne Mambas."

http://www.umdiewelt.de/Afrika/Ostafrika/Tansania/Reisebericht-856/Kapitel-10.html

Weiter habe ich herausgefunden, dass die schwarze Mamba eigentlich nur in Kenia vorkommt, in Tansania befindet sich "lediglich" die gewöhnliche Mamba, deren Gift aber trotzdem sehr giftig für Menschen ist, kannst du hier nochmal nachlesen:

Zitat:




"Grüne Mamba - Dendroaspis viridis


Die grüne Mamba wird ca. 2 Meter lang und ist die gefährlichste Schlange in Afrika. Ihr Nervengift lähmt die Atemmuskulatur ihres Opfers. Die Folge ist ein Erstickungstod!


Bevor Sie jedoch eine Mamba zu Gesicht bekommen, wird sie sich vor Ihnen verstecken. In der Regel bekommen Sie die Gegenward dieser Schlange nicht mit. Sie versteckt sich schnell, sobald Menschen in ihr Revier kommen.


Sollten Sie jedoch die Schlange sehen und versuchen schöne Urlaubsbilder von ihr zu machen, Sie mit Stöcken in die richtige Bildposition zu bekommen, werden Sie eine bitzschnell angreifende Schlange kennenlernen, die keine Angst kennt. Sie ist in der Lage ihr Opfer pfeilschnell anzugreifen. Ihre Giftzähne sitzen vorne im Oberkiefer und ihr Nervengift ist in der Lage jeden Menschen zu töten.


In der Regel greift die Mamba sofort an und warnt nicht, falls sie sich in die Ecke gedrängt fühlt. Als Warnzeichen gilt ihr aufgeblähter Kopf.


Die Mamba jagt am Tag und hält sich gerne in Bäumen und Büschen auf. Sie fängt Kleintiere und Vögel, die sie mit ihrem Gift schnell lähmt. Auch Vogeleier gehören zu ihrem Speiseplan.


Das Schlangenweibchen legt 10 bis 16 Eier, die ca. 4 Monate ausgebrütet werden.


Die Schlange ist im Grunde ein friedlicher Vertreter. Manche Terrarienbesitzer mit Mambas berichten davon, dass Mambas sogar „ZARM“ werden und von ihrer Futterzange fressen.


Alle Schlangenfreunde sollten jedoch die Gefährlichkeit des Giftes der Mambas nicht vergessen. Versuchen Sie den direkten Kontakt zu dieser Schlangenart zu meiden!


In Südafrika ist die Schlangenart sehr sehr selten anzutreffen. Das Hauptverbreitungsgebiet der grünen Mamba ist:



*
Zentralafrikanischen Republik
*
Sierra Leone
*
Benin
*
Gambia
*
Ghana
*
Guinea
*
Guinea Bissau
*
Kamerun
*
Liberia
*
Senegal



Schwarze Mambas – Die schnellste Giftschlange in Afrika


Die Schwarze Mamba erreicht eine Grösse von bis zu 4.5 Meter. Sie ist in Kenia und südlich vom Kongo beheimatet. Sie lebt im Gegensatz zu der grünen Mamba auf dem Boden. Ihr Nervengift ist ebenso gefährlich. Die Schwarze Mamba ist die schnellste Giftschlange in Afrika. Ihr Körper erreicht eine Kriechgeschwindigkeit von 20 km/h. Die meisten Opfer der Schlange haben keine Chance, wenn sie angreift. Grössere Tiere werden von ihr mehrmals gebissen. Sie zieht sich kurz zurück und wartet darauf, dass ihr Opfer gelähmt ist. Vögel umklammert sie und wartet, bis der Erstickungstod eintritt. Für Menschen wird sie in der Regel nur gefährlich, wenn sie den Weg zu ihrem Erdversteck versperren oder sie sich in die Ecke gedrängt fühlt. Meiden Sie auch hier den Kontakt zu dieser Schlangenart.



Gewöhnliche Mambas (Dendroaspis angusticeps) - Eastern Green Mamba


Die Gewöhliche Mamba finden Sie in Südafrika und Ost-Simbabwe, Tansania, Mozambique, Malawi, Kenia und Mosambik vor. Sie lebt im dichten Gebüsch und Wäldern und liebt die Fluss- oder Seenähe. Die Gewöhnliche Mamba ist die harmloseste Art aller Mambaarten. Die Gewöhnliche Mamba erreicht eine Grösse von 2 Meter. Ihr Revier ist der Regenwald, wo sie sich gerne in der Nähe von Flüssen aufhält. Sie lebt in Bäumen und ernährt sich von Vögel und Kleintieren, wie Eidechsen. Auch Vogeleier gehören zu ihrem Speiseplan. Ihre grüne Farbe ist ein hervorragendes Tarnkleid. Auch ihr Gift ist für den Menschen sehr gefährlich!



Jamesons Mamba (Dendroaspis jamesoni)


Die Jamesons Mamba kommt nicht in Südafrika vor. Sie finden diese Schlangenart in Uganda, Ruanda, Burundi, Äquatorial Guinea, Angola, Sudan, Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Kamerun, Zentral Afrikanische Republik, Zaire und Kenia vor. Die Jamesons Mamba lebt auf dem Boden, aber auch in Büschen und Bäumen. Sie ist in der Lage sich durch das Geäst von Bäumen fast fliegend zu bewegen. 90 Tage nach der Befruchtung legt die weibliche Jamesons Mamba ca. 10 – 15 Eier. Nach weiteren 85 Tagen schlüpfen die Jungschlangen. Direkt nach der Geburt ist ihr Gift hoch wirksam, auch wenn sie noch so klein sind!"

http://www.kapstadt.org/suedafrika/tierwelt_pflanzen/tiere/gruene-mamba/

Anonym hat gesagt…

Hast du das Erdbeben in Ruanda heute morgen gespürt? Falls du's noch nicht wusstest:

"In der Region der Großen Seen im Zentrum Afrikas hat sich am Sonntag ein schweres Erdbeben ereignet, durch das mindestens 25 Menschen ums Leben kamen.
Erdbeben


Der staatliche Rundfunk Ruandas berichtete in ersten Meldungen von insgesamt 23 Toten im Westen des Landes. Im Bezirk Rusizi seien beim Einsturz einer Kirche zehn Menschen umgekommen. 250 Verletzte wurden demnach in Krankenhäuser eingeliefert. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kamen nach Angaben von Ärzten zwei Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Das Beben ereignete sich gegen 08.35 Uhr (MEZ)."

http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/panorama/naturkatastrophen/5340248-Schweres-Erdbeben-im-Zentrum-Afrikas-mindestens-25-Tote,cc=000000160300053402481h4W5m.html

Anonym hat gesagt…

darf ich mir was wünschen? ;-)

mehr fotos von dir!