Freitag, 12. Oktober 2007

ganz schön heiß hier.....

Kirchengeläut, allerdings um 10 Uhr abends???
Das hat uns gestern Abend doch ziemlich stutzig gemacht, vor allem in
Vrebindung mit vereinzelten Rufen von Schülern. Ist denn hier die
Revolution ausgebrochen und wir kuscheln uns ins unsere Decken??? Heute
morgen haben wir dann auf Nachfrage die Antwort darauf bekommen: Es gab
ein Feuer! Und zwar im Buschland zwischen der Schule und dem
nächstegelegenen Dorf. Die Schüler und natürlich auch die Lehrer haben
zusammen mit den Dorfbewohnern von 22 Uhr bis um 4 Uhr in der Früh gegen
die Flammen gekämpft. Ein ziemlich großes Areal, bewachsen mit
trockenem, mannshohem Gras und verinzelten Bäumen hat sich über Nacht in
eine schwarze, rußige Fläche verwandelt.
Vormittags haben dann die Glocken ein weiteres Mal geläutet und Oli hat
sich von unserer Arbeit losgerissen, während ich in aller Ruhe weiter
gelötet habe, denn wir haben den Zusammen zwischen Kirchenglocken und
Buschbrand noch nicht verstanden gehabt und wir wollten einfach
nachschauen, was das bedeutet. Nach einiger Zeit kam Oli dann abgekämpft
und mit bisschen Ruß im Gesicht zurück und berichtete mir von seinem
Feuerwehreinsatz. Die Flammen waren auf dem Brandgebiet von gestern
Nacht nochmals ausgebochen. Er konnte sich beim Mittagessen erholen und
kaum hatten wir die Arbeit an den Lichtmaschinen danach wieder
angefangen, läutete es schon wieder. Diesmal sind wir beide losgezogen,
denn jede helfende Hand kann gebraucht werden.
Doch wie geht man in Tansania zu einem Buschbrand? Man lässt sich
gehörig viel Zeeeeiiiiiiiiiiiiittttttt...........!!!!
Wir wollten nicht zu sehr auffallen, weshalb wir statt forschem Joggen
nur schnellen Gehschrittes gingen aber die anderen Schüler schlenderten
regelrecht zum Einsatzort. Als ob an einen Preis beläme, wenn man erst
ankommt wenn die Arbeit schon erledigt wurde oder aber wenn der Brand
nicht mehr unter Kontrolle zu bringen ist......Unterwegs brach sich
jeder einen großen Ast von den Bäumen mit dem man dann auf die lodernden
Flammen schlägt. Das ist die einzige Feuerbekäpfungsmethode, denn Wasser
ist nicht nur knapp sondern einfach auch unerreichbar weit weg. Je nach
Windrichtung rennt man dann, oft mit großem Gebrüll, wild mit dem Ast
auf die Flammen schlagend in Richtung Feuer oder aber man nimmt die
Beine in die Hand und flüchtet vor der heißen Feuerwand. Es ist gar
nicht so einfach, den richtigen Moment für die jeweils richige Richtung
abzupassen, denn der Wind erweist sich nicht als großer Helfer und
ändert ständig seine Richtung. Hinzu kommt noch der beißende Rauch. Ich
hab versucht, meine Atemwege mit meinem T-Shirt zu schützen, musste aber
verdutzt feststellen, dass ich damit allein auf weiter Flur stand. Naja,
eine Rauchvergiftung gehört nicht zu den Erlebnissen, auf die ich
besonders scharf bin.
Nach einigen Versuchen konnten wir die Flammen unter Kontrolle bringen
und die meisten Schüler zogen wieder von dannen. ich ging noch ein
bisschen über die verbrannte Erde und löschte die noch aktiven
Glutnester. Ausser dem Pfarrer schien sich darum niemand sonst zu kümmern...
Ich hoffe, dass wir gründlich gearbeitet haben so dass die
Schweißtropfen heute Nacht nur vom vom-Feuer-träumen kommen und nicht
direkt von seiner Hitze.
Wir werden heute abend noch einen Kontrollrundgang machen um eventuelle
erneute Ausbrüche bekämpfen zu können.

Außerdem sind wir heute mit den Windrädern weiter vorwärts gekommen. Die
alte Lichtmaschine ist schon wieder auf dem Turm installiert und der
Rotor dreht sich im lauen Wind. Allerdings konnten wir noch keinen
Stromfluss feststellen...:-/

So, bis auf ein paar Hustern ist mir übrigens nichts passiert, macht
euch bitte keine Sorgen!
Eine gute Nacht und erholsamen Schlaf wünsch ich euch!
Felix

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