Sonntag, 28. Oktober 2007

Sonntagsruhe

Da wir in letzter Zei ziemlich viel arbeiten (Was sich ja auch an der
stark gesunkenen Zahl an Blogeinträgen meinerseis ablesen lässt), uns
noch dazu körperlich betätigen (Siehe Blog von Oli) und abends hier "der
tote Hund begraben liegt" kommen wir immer recht früh ins Bett. So war
es an diesem Sonntagmorgen möglich, dass ich um 7 Uhr schon wach im Bett
lag und meine Augen nicht mehr zubekam; äusserst unüblich für mich,
zumindest zuhause in Deutschland. So bin ich aufgestanden und habe mir
die Hacke geschnappt und bin raus auf unser zukünftiges Maisfeld. (Das Foto stammt aber von einem anderen Tag)
Gestern Abend hatte es ein bisschen geregnet, aber davon war auf der
staubtrockenen Erde nichts zu erkennen. Ich hackte also ein paar Minuten
gleichmäßig vor mich hin, meine Hände dank Arbeitshandschuhen recht gut
vor Blasen geschützt, bis eine Nachbarin auftauchte. Sie wechselte eine
paar Worte mit mir, welche zum Inhalt hatten, dass sonntags ABSOLUTES
ARBEITSVERBOT herrsche. Man geht in die Kirche, und sonst ist
"Kupumzika"=ausruhen angesagt. Ausschließlich. Naja, Wasserholen ist in
dringenden Fällen ;-) vielleicht noch erlaubt. Man macht das irgendwie
zu Ehren Jesus?, doch den genauen Zusammenhang kenne ich diesbezüglich
noch nicht. Zumindest haben sich die Menschen hier einen solchen Tag
absolut verdient, denn die allermeisten arbeiten den Rest der Woche
wirklich viel und hart. Ich bedankte mich bei der netten Frau über die
Aufklärung und machte mich sprichwörtlich "vom Acker"(Einen weiteren
Vorteil hat diese Regelung: Ich komm mal wieder dazu, euch ein bisschen
auf dem Laufenden zu halten...;-) ). Die folgende kalte Dusche (Wasser
aus einem Eimer, welches man sich mit einem kleinen Behälter
überschüttet) tat auch ohne vorherige Anstrengung richtig gut. Ebenso
das anschließende Frühstück mit Tee, Obst und Marmeladenbrot (Wir finden
doch tatsächlich immer bessere Marmeladen...:-) )
Das Ausruhgebot an Sonntagen gilt auch für uns, die nicht ganz so viel
schufften aber dennoch gut beschäftigt sind. Ich finde es gut, dass wir
hier mit eingeschlossen sind und dass wir nicht, allein aufgrund unseres
weiß-seins ungewöhnliche Freiheiten genießen. Die Hautfarbe spielt im
Leben hier keine wirkliche Rolle mehr (vor allem bei den Menschen, mit
denen wir öfters zu tun haben) und so weit es mit Handy, Geld, Laptop,
Kamera (Was wir übrigens bisher noch ziemlich gut verbergen konnten) und
Haushaltshilfe möglich ist, sind wir in das alltägliche Leben integriert.
Dieser Zustand kam bestimmt nicht von alleine sondern wir haben schon
bewusst darauf zugearbeitet und auch unsere so langsam immer besser
werdende Sprache erleichtert den Umgang mit den Menschen hier deutlich.
Zusammen mit unserer immer noch nicht in Bedrängnis gebrachten
Gesundheit und der mittlerweile immer erfolgreicheren Arbeit gefällt es
mir hier wirklich gut :-)
Nur das Wetter will jetzt nicht mehr so wirklich.....
Herbstliche Grüße jetzt auch aus Mafinga,
Felix

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