Samstag, 20. Oktober 2007

Safari in den Ruaha-Nationalpark

Unsere erste Safari Endlich kam ich dazu, einen Bericht über unsere Safari vergangene Woche zu schreiben Nachdem wir eine Woche zuvor von einer Italienerin zwei Plaetze in bei einer Safari in den Ruaha-Nationalpark angeboten bekommen haben, wurden wir von ihr abgeholt. Zusammen mit drei italienischen Gaesten von ihr fuhren wir mit dem Dalla-Dalla nach Iringa. Dort wurde fuer uns ein Landrover mit Fahrer bereitgestellt. Wir stiegen in den weissen Gelaendewagen ein, doch unser erster Griff verlief ins Leere: Nein, auch hier gab es keine Sicherheitsgurte....Eigentlich haetten wir ja jetzt schon genug Gelegenheiten gehabt, uns an diesen Zustand zu gewoehnen, aber das hat scheinbar bisher noch nicht so ganz geklappt. Wir fuenf Wazungu wurden von unserem verlaesslichen Fahrer aus der ca. 100.000 Einwohner zaehlenden Stadt Iringa herausgebracht. Jedoch gesellte sich bald zu der flotten Bewegung in horizontaler Richtung noch eine weitere sehr ruckartige in vertikaler Richtung. Denn der Jeep konnte trotz seiner guten Federung bei weitem nicht alle Unebenheiten der Sandpiste in Richtung des Parkeingangs wegbuegeln. Naja, die etwa 100km hatten wir dann auch in etwas ueber einer Stunde Schleudergang hinter uns gebracht. Iringa liegt deutlich tiefer als das klimatisch ideal gelegene Mafinga. So mussten wir beiden Verwoehnten uns erst wieder an die Hitze geoehnen, die hier auf uns wartete. Schon auf dem Weg mussten wir auf eine Elefantenfamilie Ruecksicht nehmen, die die Piste ueberquerte. Am Gate bezahlten wir unseren Eintritt fuer 24 Stunden (40$ pro Person fuer Eintritt und eine Nacht in einem Banda). Das Auto wurde mit 40$ berechnet. Nun aber zu den wichtigen Sachen, der Safari an sich: Gleich am Eingang, der an einer Brücke über den Ruaha-Fluss liegt konnten wir aus sicherer Entfernung Krokodile im Wasser sehen. Nach dem Gate fuhren wir eine gute Viertelstunde zu unseren Bandas. Dort konnten wir schon einmal unser kleines Gepaeck abstellen und uns ein bisschen ausruhen. Doch das wollten wir jetzt, zum Ende des Nachmittags gar nicht: Wir wollten endlich losfahren und Tiere beobachten. Das sah dann auch unser Fahrer ein und wir machten uns, bewaffnet mit 2 Kameras, 5 Akkus und insgesamt 8GB Speicherkarten auf den Weg. Als allererstes kam uns eine Gruppe Elefanten in einigem Abstand vor die Linse, doch ein paar Meter weiter machten wir eine Vollbremsung, denn nur wenige Meter vom Weg entfernt knabberte eine Giraffe gruene Blaetter von einem Dornenbusch. Zu unserem Glueck stand die Giraffe in einem Flusstal, so dass wir ihr auf Kopfhoehe begegnen konnten. Sie liess sich auch von uns in keinster Weise stoeren und knabberte froehlich weiter an ihrem Abendessen. Wir konnten ja nicht ahnen, dass hier alle Tiere sich von menschlichen Beobachtern ueberhaupt nicht stoeren lassen. Ausser vielleicht die bunten Huehner, die dann doch im letzten Moment vor dem Jeep wegflattern um nicht ueberfahren zu werden. Immer wieder konnten wir Herden von Impallas (Gazellen) sehen, die hier im Park sehr haeufig anzutreffen sind und eine sehr elegante Figur abgeben. Sie erinnern stark an Rehe, sind aber selbst weniger scheu als die Rehe in einem Gehege, an dem ich regelmaessig auf dem Weg in die Schule vorbeikam. Es scheint ueber die Jahre eine starke Gewoehnung von Tier und Mensch in grossem Auto gegeben haben, sodass man jetzt ziemlich nah an die Tiere herankommt, aber es ist zum Glueck unter drastischen Strafen verboten, die Fahrwege zu verlassen. Zu seiner eigenen Sicherheit darf man die sichere "Blechbuechse" nur an wenigen Stellen verlasssen. Die Sonne neigte sich schon so langsam gen Horizont und wir suchten die Gegend nach Tieren ab. Ploetzlich konnte ich einen im Gebuesch liegenden Loewen entdecken. Unser Fahrer fuhr langsam naeher und da konnten wir auf einmal gleich meherere Koenige der Tiere sehen. Nur ein paar Meter von unserem Auto entfernt lagen sie im Schatten und ruhten sich aus. Auch sie liessen sich von uns nicht stoeren und wir konnten fleissig den Kameraausloeser bedienen. So friedlich wie sie dalagen konnte man fast vergessen, dass das sehr gefaehrliche Jaeger sind. Wir schossen ausgiebig mit unseren Objektiven auf sie und wir waren sehr froh ueber unsere Zoom-Moeglichkeiten. Dass wir aber bald darauf anderen Loewen fast bist aufs Fell nahe kommen werden, konnten wir uns da noch nicht vorstellen. Beladen mit vielen Fotos und unglaublichen Erinnerungen fuhren wir bei Sonnenuntergang zu unseren Bandas zurück, denn nach 19 Uhr bis um 6 Uhr morgens darf kein Auto mehr im Park fahren. Wir bekamen ein leckeres Abendessen mit Reis, Gemüse und Fisch gekocht und nach einiger Zeit am Feuer, wo wir noch mit einem Deutschsprechenden, finnischen Studenten der Dar-Es-Salaam-Universität plauderten, fielen wir müde ins Bett. Die befürchteten Mücken blieben aus, wohl haben wir sie durch unsere starke Dosis Autan ziemlich auf Abstand gehalten. Das Aufstehen um 5:50 fiel uns nicht schwer, denn wir freuten uns sehr auf den kommenden Tag. Zuerst fuhren wir auf eine Anhöhe, von der aus man einen guten Überblick über die Steppe hat und beobachteten die Sonne bei ihrer Morgengymnastik. Danach gab es Chapati zum Frühstück und um halb neun konnten wir wieder zu den Tieren fahren. Das ist so nicht ganz richtig, denn die sind dort überall, gut zu sehen am Elefantendung, der auf dem Gelände de r Bandas herumliegt. Wir konnten viele Zebras, Elefanten, Giraffen, Büffel und Impallas sehen. Sogar einen sehr selten zu Gesicht bekommenden Leopard konnten wir vorbeihuschen sehen. Auf einem Fahrweg zwang uns eine Schildkröte zum Anhalten. An einer Stelle an einem ausgetrockneten Fluss wollten wir aussteigen, doch der Fahrer verbot es uns, denn er meinte, dass hier sehr wenige Tiere seien. Der Grund dafür seien Löwen in der Nähe. Und tatsächlich, ein paar Meter weiter lag ein Löwenpärchen im Schatten. Doch mit Jagen war nicht viel, denn es war gerade Paarungszeit. Bei Löwen heißt das: eine Woche lang, jede Viertelstunde....Auch davon ließen sie sich nicht abhalten durch unsere Anwesenheit und so haben wir sogar Fotos einer Löwenpaarung schießen können. Zum Mittagessen gings wieder zu den Bandas zurück und uns wurden Kartoffeln mit Soße serviert. Nach einem kurzen Ausruhen und Instantkaffee in Espressostärke verließen wir die Unterkunft und fuhren in Richtung Parkeingang. Dort kamen wir genau 24 Stunden nach unserem Einlass ein, so dass wir die Zeit optimal genutzt haben. Mit einem Affenzahn brausten wir auf der Sandpiste nach Iringa zurück. Unser Kopf hatte mit Dach des Jeeps wohl genauso viel Kontakt wie unser Po mit dem Sitz, so durchgeschüttelt wurden wir. Einer der Italiener hat dann noch Elefantendung gesammelt, da damit im Kinderheim den kleinen Kindern erfolgreich bei Krankheiten geholfen wird. Wie das funktioniert versteh ich nicht, aber der "elephant shit" zeigt seine Wirkung. Bei einem kurzen Zwischenstop kamen Oli und ich mit 3 Massaifrauen in ihrer traditionellen Tracht ins Gespräch. Aber sie hatten Schwierigkeiten unser Kiswahili zu verstehen und versuchten uns leider erfolglos ein paar Worte in ihrer Sprache, Kimassai beizubringen. Diese Begegnung wird mir im Gedächtnis bleiben, denn trotz unserer kleinen Sprachbarrieren konnten wir viel Lachen in der kurzen Zeit. Von Iringa aus sind wir dann noch eineinhalb Stunden nach Mafinga gefahren. Weil der Minibus mit seinen 25 Insassen doch ein bisschen voll war, konnte ich nicht schlafen und habe als Beschäftigung Emails abgerufen. Kaum war man mal einen Tag ohne Mobilfunknetz, bekommt man schon 9 Emails. So war ich während der Fahrt gut beschäftigt. In Mafinga haben wir uns mit einem Italiener, der sehr schlechtes Englisch und kein Kiswahili spicht noch ein Taxi geteilt. Natürlich hat es einen Platten bekommen. "Ich hatte den Wagenheber doch eingepackt..." waren die Worte des Taxifahrers. Also haben wir ein Auto angehalten und haben dann bei Sternenlicht den Reifen gewechslt. Kurz vor neun Uhr abends sind wir dann zuhause angekommen. (Siehe Krümel-Blogpost!)

Doch Bilder sagen bekanntlich deutlich mehr als Worte, weshalb ich versuche, eine Art Diashow mit den Fotos auf dem Blog zu veröffentlichen. Ihr seht ja dann, wenn sie fertig ist. Ich hoffe, dass ich diese so schnell wie möglich hier einbauen kann. Warme Grüße ins schon ein bisschen winterliche Deutschland, Felix

Bilder aus dem Ruaha-Nationalpark

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

es schneit hier im winterlichen deutschland!!!!

Anonym hat gesagt…

Wow, ich werde richtig neidisch auf eure Safari. Hoffentlich kannst du bald noch mehr Fotos hochladen :-)