Montag, 10. Dezember 2007

Heißer Stuhl...

Keine Angst wegen des Fotos, mehr dazu weiter unten!
So mancher meiner fleißigen Leser dürfte jetzt vielleicht lachtend vom
Stuhl fallen, aber nicht ich habe diese Worte ausgewählt, die
Srichtworte gibt es schon seit längerem. (Wem das nichts sagt braucht
sich keine Sorgen zu machen dass sie/er etwas verpassen könnte, das ist
nur ein Spaß innerhalb einer Diagonalen ;-) )
Nun aber zur Überschrift zurück: Das ist die Übersetzung eines
tansanischen Ausdrucks, und jetzt ratet mal wovon...................ganz
richtig, so heißen Schweine! Nicht nur die lebendigen sondern auch die
geschlachteten. Bisher konnte uns aber noch niemand die Herkunft dieses
überauseigenartigen Begriffes sagen. Zunmindest haben wir heute dieses
Tier gegessen, es war übrigens unsere ersten Fleischmahrlzeit in unseren
eigenen 4 Wänden, sonst haben wir tierisches Eiweiß nur als Gäste zu uns
genommen. Wir sind also fast ohne es zu wollen zu Veganern geworden. Das
ist ernährungstechnisch wirklich kein Problem, bis auf dass man dann
doch so manches Mal Lust auf Fleisch bekommt. Und so lange ich das Tier
nicht selbst töten und zerlegen muss, esse ich es ab und zu doch recht
gerne.
Wir hatten die letzen beiden Tage einen Gast von der Uni in Dar Es
Salaam. Darüber aber mehr in einem anderen Blog. Er wollte auf jeden
Fall gerne Schweinefleisch essen und als zuvorkommende Gastgeber wollten
wir ihm das nicht entsagen. So bin ich also heute mittag mit ihm ins
nächste Dorf gegangen um dann beim Metzger (Das ist eine kleine Hütte,
in dem Fleisch verkauft wird) 2kg Fleisch zu kaufen. Dort lag dann auf
dem Tisch so ziemlich alles, was ein Schwein so in sich trägt und worauf
ich jetzt nicht soooo scharf bin, es zu sehen. Ok, die 4 Füße wurden auf
den Boden gelegt. Naja, der Metzger, der selbst gerade am Ugali essen
war (aber mit Gemüse, denn er sei arm und könne sich selbst das Fleisch
nicht leisen) hackte dann ein bisschen auf dem Fleischberg herum und so
kamen wir an unser Fleisch und natürlich auch an die obligatorischen
Knochensplitter. Gekocht haben natürlich nicht wir, sondern wir haben
das unserer Nachbarin übertragen und sie im Gegenzug zu einem
gemeinsamen Abendessen eingeladen. Leider scheint sie das nicht so
verstanden zu haben, denn sie brachte uns unser Essen, aber wir aßen
dann doch alleine, da sie zuhause aßen. Warum sie nicht vorbeikommen
wollten, weiß ich leider nicht. Geschmeckt hat es uns trotzdem, vor
allem weil das Fleisch vor allem Muskeln waren nicht wie sonst
irgendetwas undefinierbares, was vielleicht für den Biologieunterricht
interessant wäre, aber nicht so wirklich für den Gaumen.
Und wenn ich eh gerade beim Thema Fleisch und Tiere bin. ein paar
einzelne Bumbumkäfer haben es mal wieder in unser haus geschafft, aber
bevor sie von selbst gestorben sind, haben sie von mir mit der Zeitung
eines auf die Mütze bekommen. Aber auch ein anderes, vielleicht nicht so
dummes, aber dafür viel gefährlicheres und damit auch nervigeres Tier
habe ich kennen lernen müssen. Besser gesagt mein linker "Ringzeh"....
Beim Nagelschneiden ist mir nämlich eine kleine Blase aufgefallen.
Neugierig wie ich bin, habe ich sie natürlich aufgeschnitten und was
musste ich da feststellen: etwas ähnliches wie Eiter hatte sich darin
gesammelt, aber es war kein harmloser Eiter sondern kleine weiße
Kügelchen....Ich bin natürlich gleich zu Maria und habe sie gefragt, was
das denn sei. Etwas verstört wegen meines leicht blutenden Zehs meinte
sie: "Ja, das sind Eier. Die hat ein Insekt dir in den Fuss gelegt...."
"Dann geh ich aber mal schnell zum Arzt" "Nö, lieber nich. Der würde
dich eh nur auslachen. Kinder haben hier soetwas häufig und oft noch
viel schlimmer" Wie beruhigend.....Zumindest habe ich mich so ein
kleines bisschem im selbst-operieren geübt, theoretisch könnte es jetzt
ja auch mit einem Medizinstudium los gehen...aber nur theoretisch!
Mein Zeh ist nun also wieder komplett frei von anderen Lebenwesen, dafür
in Desinfektionsmittel getränkt und feste verpackt. Das sieht man auf
dem Foto ziemlich gut. Es schaut aber schlimmer aus als es war! Ich
hoffe, dass ich mir so etwas nicht nochmal einfange, aber man kann es
kaum verhindern, da es beispielsweise auch nachts auf der Suche nach
Menschenfüßen ist, waährend man seelenruhig schläft. Wahrscheinlich
ziehen dann die Füße eines Weißen vielleicht noch ein kleines bisschen
mehr an....;-)
So habe ich hier also meine erste gesundheitliche Komplikation, was aber
keinerlei Probleme bereitet hat und wirklich keine große Sache war.
Mal schaun, ob jetzt in der Regenzeit noch andere und gefährlichere
Tiere aus ihren Verstecken kriechen und fliegen als der 20cm lange
Tausenfüsssssssssssssssssssssler in der Breite eines Daumens, dem ich
vor kurzem auf dem Weg in die Stadt begegnet bin.....
Schöne Grüße also ins so gut wie insektenfreie, hoffentlich winterliche
Deutschland,

Felix

1 Kommentar:

Marcis hat gesagt…

sieht nach nem reichlich improvisierten pflaster aus... klingt auch echt ekelig, dass da insekten rumhüpfen die einen anbohren um für unterschlupf des eigenen nachwuchs zu sorgen. naja, vielleicht hilft ja eine dickere hornhaut ;)... wünsch dir gute besserung, Marcis