Samstag, 29. Dezember 2007

Frischer Wind:-)

Schöne Grüße von der Fähre von Das nach Sansibar. Momentan lassen wir vor auf der offenen See so richtig schön durchschaukeln. Mir gefällt es sehr, aber andere aus unserer Gruppe haben leider ein bisschen Probleme mit dem Seegang, die sie aber hoffentlich in den Griff bekommen können. Neben dem Schaukeln gefälltmir auch die frische Brise an Deck, denn in Dar wurde es doch ganz schön stickig, schwül und heiß. Nun kann auch mal wieder so 'richtig echte weiße Touristen' sehen. Diese Spezies gibt es im touristisch unerschlossenen südlichen Hochland, wo auch Mafinga liegt, (zum Glück?) Noch nicht. Dort werden wir 13 Weiße so einem Haus wohl für die bisher größte Konzentration an Wazungu gesorgt haben. Aber mit Sansibar können wir da nicht mithalten. Es gibt Stimmen, die die Insel so langsam zu einem zweiten Mallorca werden sehen. Ich fände das wirklich schade, aber möchte mich vor einen voreiligen Verurteillung lieber selbst ein Bild machen. Nun gehts also zum heiß ersehnten Strandurlaub unter Palmen und mit weißem Sand unter den Füßen und türkisblauem mehr in der Aussicht. ich hoffe, ich kann Euch ein kleines bisschen neidisch machen:-p... Wobei mich der Snowboardfilm, den ich zu Weihnachten bekommen habe, mal so richtig an die unbeschreiblichen Schönheiten des Snowboardens erinnert hat. Ich schicke Euch viel Sonne und in ganz kleines Stück aufgewühlten indischen Ozean,
Felix

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Raus aus dem Kühlschrank...

...ab an den Strand:-). Nachdem wir ein paar wunderschöne Weihnachtstage zusammen mit 11 Gästen in Mafinga verbracht haben, worüber ich noch schreiben möchte, sitzen wir gerade im luxuriösen Sumrybus gen Dar. Der fahrt wirklich anständig und man braucht sich zumindest um sich selbst keine wirklichen Sorgen machen. Dafür aber um alles ausserhalb des Busses, denn e, stößt richtig dicke Rußwolken aus. Morgen bleiben wir noch in Dar aber übermorgen geht es dann endlich mit der Fähre nach Sansibar.
Nun möchte ich mich aber erstmal sehr herzlich für all die Geschenke bedanken, die mich erreicht haben. Den Adventskalender konnte ich leider nicht als solchen nutzen, aber dafür könnte ich mir an 1.Weihnachtsfeiertag die volle Portion: Cds, viele leckere Plätzchen, ein Weihnachtsbaum, ein Buch, ein Armband, Süßigkeiten, Elche ;-), Bio-Würstchen mit Senf, ein Notizbüchlein, ein Goethegedicht und ganz viele Glückwünsche:-). Bestimmt habe ich jetzt was vergessen, aber es waren so viele tolle Sachen! Sobald ich Zeit habe, möchte ich mich noch bei jedem einzelnen von Euch Weihnachtsfrauen und -männern bedanken!
Leider gehts jetzt wieder in tiefere Gefilde, wo es klimatisch nicht mehr so schön wie in Mafinga ist, aber dafür gibt es das Meer und weißen Sandstrand. Das erinnert dann ja wenigstens ein bisschen an Snowboarden, aber weil es hier keine großen Wellen gibt, kann ich meinen Traum, Wellenreiten zu versuchen, leider nicht verwirklichen.
Genießt die weiße Pracht und die letzten Plätzchen,
Euer Felix

Samstag, 22. Dezember 2007

Die Wirkung von Reggae:-)

Ich hock nun schon seit über 2 Stunden in Dalla von Iringa zurück nach Mafinga. In Radio läuft ab und an ein bisschen reggae, wahrscheinlich von lucky dube, der hier nicht erst seit seinem Ableben sehr verehrt wird. Die lockeren Beats lassen alles ein bisschen entspannter erscheinen: das langsamste Dalla, mir dem ich je gefahren bin. Bob würde wohl in der schon beschriebenen RushHour von Dar schneller vorwärts kommen...:-), es ist aber auch ein Schwertransport auf der Strecke unterwegs. Ausserdem beschwert sich schon mein Hintern vom stundenlangen Sitzen. Auch die Nadel der Tankanzeige neigt sich immer mehr gen Normalnull. Dafür tut die Geschwindigkeitsanzeige keinen Mucks mehr. Wenn ich von meinem eigentlich doch relativ komfortablen Beifahrersitz nach hinten schaue sehe ich, dass wir so beladen sind, dass wahrscheinlich nicht mal mehr ein Kleinkind zusteigen könnte. Nicht nur in Europa herrscht vor Weihnachten eine große Reiselust. Und auch über den finanziellen Verlust von heute bin ich mittlerweile gut hinweg, richtig wütend war ich darüber aber eh nicht, geärgert habe ich mich jedoch schon. Einen solchen Einfluß hatte Reggae bisher noch nicht auf mich, das liegt aber vielleicht auch daran, das einige Fahrgäste den Beat engagiert mitpfeifen...:-?
Hier ist also nicht nur das Wetter in wahrsten Sinne des Wortes cool sondern auch die Stimmung ist locker. Da kann ich doch nur hoffen, dass Ihr Euch nicht in den Weihnachtsstress mitziehen lasst! Übrigens haben wir es trotz blinkender Spritwarnung bis nach Mafinga geschafft:-), wo schon die Mwanza-men warten:-)
Felix

Stromausfall

Gestern Nachmittag ist bei uns der Strom ausgefallen und bis heute morgen nicht wieder zurückgekehrt. Da kam beim Kerzenlicht so richtige Adventsstimmung auf die wir wegen unserer Müdigkeit aber nicht wirklich nutzen konnten. Es ist schon faszinierend, wieviel von den Elektronen aus der Steckdose abhängt. Der Laptop geht nicht mehr, da wir den Akku schon leer gemacht haben und auch unsere Wasserpumpe nacht keinen Mucks mehr. Mein Handy aufgrund des leeren Akkus ebenso. Ich kann diesen Blog nur schreiben, weil ich gerade in Iringa bin und mir dort einen neuen Akku gekauft habe, der glücklicherweise noch ein bisschen Saft hatte. So schnell kann man 'von der Außenwelt abgeschnitten sein', vor allem wenn zuvor weltweite Sofort-Kommunikation möglich und normal war. Hier aus Iringa habe ich leider keine so guten Nachrichten, denn nach Oli hat es nun auch mich erwischt: ich wurde beklaut. Und zwar wal wieder in einem Dalladalla... Wir haben eine Haushaltskasse, woraus wir Dinge bezahlen, die wir beide benötigen. Dieser Geldbeutel wurde mir nun geklaut:-(. Dummerweise war einiges an Kohle drin, denn wir hatten die Kasse erst heute wieder für die Weihnachtseinkäufe aufgefüllt. Nun ist es also jemandem gelungen, sich das Geld aus meiner hinteren Hosentasche unter den Nagel zu reißen. Den Verlust habe ich dummerweise erst beim Bezahlen bemerkt, für jegliches Eingreifo also schon viel zu spät. Trotzdem bin ich noch zur Polizei und habe den Vorfall gemeldet. Dass ich das Geld wiederbekommen werde glaube ich zwar nicht, aber es schafft bestimmt auch nicht wenn die Ordnungshüter darüber Bescheid wissen. Nun bin ich also auch in Polizeiregister enthalten. Ich hinterlasse hier in Tanzania immer mehr Spuren...
Da ich zum Glück noch meinen privaten Geldbeutel dabei hatte, war die Fahrt nicht komplett umsonst. Jetzt vor Weihnachten ist bei den Banken die Hölle los. Einige hundert! Menschen warten in und vor den Geldhäusern geduldig auf ihr Geld. So konnte ich meine Euros leider nicht wechseln sondern war auf die Kulanz eines...

Fortsetzung

... Händlers angewiesen. Er war bereit mir auch gehen Euros zu verkaufen. Zwar nicht zum allerbesten Wechselkurs, aber auch nicht wirklich schlecht. So ist der Verlust zwar wirklich noch ärgerlich, aber es hätte ja noch ein bisschen schlimmer kommen können. Die Menschen, denen ich davon erzählt habe drückten mir mit dem hier üblichen 'Pole' ihr Beileid aus und waren sehr besorgt, dass ich deswegen nur schlechtes über Tansania in Deutschland erzählen werde. Aber diese Befürchtung ist zum Glück völlig unbegründet. Es könnte noch einiges Schlechtes hier passieren und ich würde immer noch positiv und objektiv über dieses wirklich schöne Land (das natürlich noch ein paar Schwierigkeiten zu bewältigen hat)berichten.
Nochmal zum Stromausfall und seinem Folgen: wäre mein Handyakku gestern nicht leer gewesen, hätte ich noch ein wirklich spektakuläres Foto schicken können. Auf dem Heimweg mit dem Fahrrad ist mir nämlich eine giftgrüne, etwa einen halben Meter lange Schlange begegnet. Das alleine wäre ja noch nicht so wirklich spektakulär, aber sie hatte sich gerade ihr Mittagessen gefangen: eine über faustgroße Kröte. Sie war scheinbar schon vom Schlangengift getötet, denn sie bewegte sich nicht mehr. Die Schlange jedoch mit ihrem Kopf der Größe eines Armbanduhrenziffernblatts versuchte angestrengt, die riesige Beute zu verschlingen. Ein ziemlich amüsanter Anblick, dem ich leider nicht lange beiwohnen konnte, da ich weiterfahren musste, ich wollte ja pünktlich kommen;-). Ein Bild würde viel mehr als meine nicht mal 1000 Worte sagen, gibt es aber leider nicht.
Ansonsten werden wir heute noch einen Weihnachtsbaum suchen und unsere ersten Gäste, Hendrik und Yannic aus Mwanza, begrüßen. Ich wünsche euch einen schönen Und gemütlichen Tag mit drei Kerzen am Adventskranz und leckeren Plätzchen auf dem Teller bzw. In Mund;-)
Felix

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Adventskalender

Als wir in Mafinga los sind, könnte ich gerade noch das zweite Türchen öffnen. Und darin war ein sehr praktisches Geschenk: ein mobiler Adventskalender in Form einer Tablettenschachtel. Doch man kann sich damit nicht mit Aspirin oder ähnlichem versorgen sondern mit Pullmollbonbons. So hatte auch in Dar immer ein Türchen zum Öffnen und wie in der Wirkungsbeschreibung geschildert kam jedes Mal wirklich so ein bisschen Weihnachtsstimmung auf. Ich werde jetzt zuhause wieder jeden Tag noch ein Türchen öffnen, und was übrig bleibt kommt einfach an Weihnachten unter den Baum.
Übrigens sitze ich jetzt ja wieder im Bus zurück nach Iringa. Der Ticketpreis war sehr niedrig, aber wie schon geschrieben waren wir froh über jeden Sitzplatz. Nun sitzen wir also in einem 5-Reiher und schaukeln durch die Landschaft. Das Foto zeigt die Berge rund um Morogoro, wo es gerade sehr bewölkt ist. Der Bus fährt schon ziemlich schnell, was hier aber normal ist. Zu meiner Beruhigung macht er aber keine so waghalsigen Überholmanöver. Wie schon mal geschrieben habe ich hier bei den Emails vom Handy aus ein Zeichenlimit, weshalb so mancher Beitrag zum Ende hin vielleicht etwas komisch formuliert ist. Aber ich möchte deswegen nicht immer gleich einen neuen Post aufmachen. Übrigens möchte ich mich noch für die Rückmeldungen auf meine Rundmail bedanken! Falls jemand diese Mail nicht gekommen hat und sie gerne haben möchte, schreibt mich bitte an. (Die Emailadresse habe ich aus Spamschutz so komisch geschrieben): Felix<Punkt>Radeck<at>yahoo<punkt>de . Falls das jemand doch nicht entziffern können sollte, bitte einen Kommentar hinterlassen.
Viel Spaß Euch beim Geschenke-Kaufen-Endspurt;-). Ich habe noch einen kleinen Geheimtipp als Geschenkidee: Das Buch: Imperium der Schande' des UN Sonderberichterstatters für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler. Das Buch habe ich hier vor ein paar Monaten gelesen und ich kann es nur empfehlen. Danach sieht man die Welt (der Nahrungsmittel) ein bisschen anders. Erhältlich in guten Buchladen um die
Ecke!
LG Felix

Weihnachten

So, nun ein kleine Aktualisierung bezüglich Weihnachten. Wir werden hier in Mafinga ganz nach der christlichen Intention unsere Türen offen haben und ein hoffentlich schönes Fest feiern. Es werden die Freiwilligen aus Kashasha, Mwanza, Dar Es Salaam und Sansibar, unsere Betreuerin Tanja und ein anderer Freiwilliger namens Tom aus Dar mitsamt seiner Freundin bei uns auf ziemlich genau 1730m erwartet.(Die Höhe habe ich selbst mit meinem Höhenmesser gemessen, da man über die Höhe eine verlässliche Informationsstelle hat) Unsere Gäste werden in den nächsten Tagen bei uns vorbeischneien. Die ersten von ihnen vielleicht schon morgen. Wir haben bis dahin noch einiges zu organisieren, es wird also nicht so schön ruhig werden, wie erhofft. Die Betten müssen von der Schule organisiert werden, ein anständiger Weihnachtsbaum geschlagen und Brennholz gehackt werden, Mehr Geschirr und Besteck gekauft werden und nicht zuletzt warten noch ein paar leckere heimische Plätzchenrezepte auf ihr Tansaniadebüt. Alle Hände voll zu tun also, aber wir haben es ja so gewollt:-). Das ganze wird ja schön begleitet von der Vorfreude auf die anderen Freiwilligen. Bis zum 26.12. Werden wir dann in Mafinga bleiben um dann abends mit der Tansanisch-Zambischen-Eisenbahn TAZARA wieder nach Dar zu fahren. Die langsame 20stündige Fahrt führt sogar durch den Selous Nationalpark, wo man oft vom Zug aus Tiere beobachten kann:-). Am nächsten Tag kommen wir dann nachmittags an und werden bis zum 29.12. Bleiben. Dann geht es nämlich mit der Fähre auf die traumhafte Gewürzinsel Sansibar. Silvester werden wir dort verbringen und dann weiterfahren in die kleine Küstenstadt Bagamoyo. Hier bleiben wir für eine Woche um unser Zwischenseminar abzuhalten. Mitte Januar gehts dann wieder nach Mafinga zurück, wahrscheinlich mit einem deutschen Seniorexperten 'im Gepäck' denn den werden wir wahrscheinlich vom Flughafen abholen. Er soll für 3 Monate am MLVTC arbeiten und wir hoffen, dass er bei unserer Arbeit an den Windrädern eine Hilfe sein wird. Foto=Deko in Dar;-)

Shoprite oder: eine andere Welt....

Hier in Dar ist man ja 'immer ein bisschen fortschrittlicher', wie es halt für eine Großstadt üblich ist. Und so gibt es hier seit etwa einem Jahr auch ein großes Einkaufszentrum. Es liegt etwas abseits des Stadtzentrums und umfasst ein ziemlich großes Areal. Wenn man das hocheingezäunte Areal betritt, trifft man ersteinmal auf einen riesigen Parkplatz, der sich von der Größe und dem Erscheinungsbild auch nicht vor seinem europäischen bzw. nord-Amerikanischen Vorbildern verstecken braucht. Ein paar mickrige Quoten-Pflänzchen sollen für etwas Grün sorgen, aber das gelingt ihnen leider nicht wirklich. Auf dem gesamten Gelände laufen recht viele Sicherheitsbeamte herum, die dafür sorgen sollen dass man sich nicht nur sicher fühlt, sondern auch dafür, dass man sich keinesfalls, vor allem nicht als Weißer, auf die schnurgeraden Bordsteinkanten setzt...
Betritt man nun das riesige Gebäude erleidet man erstmal einen kleinen Kälteschock, aber bei einen längeren Aufenthalt ist eine solche Temperatur zugegebener Maßen recht angenehm. Auch der blankpolierte Marmorboden soll meinem verwöhnten Schuhsohlen nur das Beste bieten. Aber nicht nur optisch soll hier 'der 'westliche' Standard' gelten, auch akustisch fühle ich mich hier vom 'Old Europe' in gewisser Weise verfolgt. Während es draußen über dreißig Grad im Schatten hat erklingt innerhalb des Kühlschranks Jingle Bells und andere nervtötende Weihnachtslieder. Und ich habe 2 Jahre lang in einem Supermarkt gearbeitet, weiß also wovon ich rede;-). Hier also eine Runde Mitleid an alle Supermarktmitarbeiter, die sich auch von dem Weihnachtsgedudel genervt fühlen! In der Mall gibts selbstverständlich auch Weihnachtsmänner, was mit deren schwarzer Haut ziemlich lustig aussieht. Aber die Kinder der Weißen, die hier zum Einkaufen in einem klimatisierten Auto vorfahren, freuen sich darüber. Das tun sie bestimmt auch über das 100Meter lange Cornflakesregal und das riesige Sortiment an weißhäutigen und rosa verpackten Spielpuppen... Und jetzt die Frage: in welchem Land bin ich?.....

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Mein erster Tag an der Uni

Trotz meines FÖJs hier kann ich an die Uni gehen und schon so ein bisschen Campusluft schnuppern. Wir sind nämlich auch zur Universität Dar Es Salaam gefahren um dort dem Student der uns vor kurzem besucht hatte und seinem Kommolitonen bei ihrer Arbeit mit deren Windrad ein bisschen zu helfen. Es ist zwar ein anderes Prinzip an dem sie arbeiten, aber so ein paar Gemeinsamkeiten gibt es im Aufbau dann doch. So konnten wir auch mal wieder in der Mensa essen, in der wir schon während unseres Vorbereitungsseminars verpflegu wurden. Einer der Mitarbeiter konnte sich zu unserer großen Freude sogar noch an uns erinnern und dass wir nach Mafinga gegangen sind. Auch sonst hat mir auf der Uni ziemlich gut gefallen. Viele Leute die sich unter die Schatten der Bäume gesetzt haben um zu lernen oder sch zu unterhalten. Und auch in den Labors und den Hörsäle war richtig viel los und geschäftes Treiben. 20000 Studenten soll laut einem Dallafahrer die Universität haben. Das ist zwar noch wirklich sehr viel, vor allen weil es in anderen Landesteilen kaum Unis gibt, aber mich beeindruckt, dass es immerhin soetwas hier gibt. Es reicht wahrscheinlich nicht wirklich für eine anständige Grundversorgung des Länder, aber der Bildungssektor wird momentan meines Eindrucks nach gut ausgebaut. So entstehen langsam aber sicher gute Kapazitäten an einheimischen gut ausgebildeten Fachkräften.
Jetzt wo ich das Unileben auch mal so richtig live und ausserhalb eines Tages der Offenen Tür mitbekommen habe, freu ich mich schon richtig auf meine eigene Immatrikulation. Noch ein paar Zeilen zum Feierabendverkehr hier in der Stadt. Es ist mit Verlaub gesagt die Hölle los. Eine 2 mal 2-spurige Straße wird dann schon mal zur 3+1-spurigen. Aber so überholen einen die Fußgänger. Die Menschen erobern im Pulk die völlig überfüllten Kleinbusse. Ganz getreu dem Motto: der Stärkste gewinnt! Rücksicht gibt es keine und nicht einmal die Insassen können aussteigen. So entwickelt sich das 'dalla-erklettern', wie es hier im Sprachgebrauch heißt, zu einem erheb...

Fortsetzung

...lichen Wettkampf. Wir haben dabei aber zugegebener Maßen ein bisschen geschummelt. So wie unsere Landeskollegen auf Mallorca ihre Handtücher schon um 5 Uhr morgens auf die begehrten Plätze legen um diese zu reservieren, haben wir uns einen Sitzplatz sichern können. Wir sind nämlich nicht an der normalen Haltestelle eingestiegen, sondern sind ein paar Meter weiter gegangen. Dort sind wir dann in das Dalla gestiegen, das die große Haltestelle erst noch erreichen wird. Von unseren Sitzplätzen aus konnten wir dann auch ganz gut das wilde Treiben beobachten. Aber in der Tokyoer UBahn solls ja noch dramatischer zugehen....
Sorry für mein etwas unstrukturiertes Schreiben, aber ich möchte noch kurz erwähnen, dass ich heute das frischeste abgepackte Wasser getrunken habe. Mittags habe ich nämlich eine Wasserflasche geleert, die erst gestern um kurz vor Mitternacht abgefüllt worden ist. Wenn das mal nicht der Traum eines jeden Logistikers ist... Just in time!
Übrigens gehts morgen wieder zurück ins südliche Hochland. Hoffentlich haben wir die gute Wahl getroffen, denn wir hatten nicht mehr eine große Auswahl zwischen den verschiedenen Busgesellschaften. Unsere Wunschgesellschaft war natürlich schon voll, aber Ahood womit wir jetzt fahren soll auch vernünftig sein. Wir werden mal sehen...
Schöne Grüße aus der großen Stadt, die mich zum Glück doch nicht so annervt wie befürchtet....
Felix

Sonntag, 16. Dezember 2007

Das ist doch kein Salat...

Wir waren heute den ganzen Tag an Strand, denn am Sonntag haben viele Läden geschlossen und trotzdem soll in dem Stadtteil in dem wir vor allem unser Glück versuchen möchten, angeblich die Hölle los. So haben wir uns mal einen Tag zwischen blauem Himmel, türkisem Wasser und weißem Sand gegönnt. Es war wirklich schön, wenn auch die Wellen leider nicht so hoch waren wie ich es gerne gehabt hätte. Außerdem waren fast nur Weiße anwesend, war aber für 'das Prinzip Strand' normal ist. Auch die Preise des angeschlossenen Imbißes waren für die hiesigen Verhältnisse recht hoch.Mein 3€-Tomaten-Mozarella-Salat fiel so spärlich aus, dass ich hin gleich fotografieren musste. Er schmeckte schon gut, war aber mit wenigen Bissen auch wieder weg:-(. Was so schlimm aber auch wieder nicht ist, denn so habe ich noch genug Hunger um einem kleinen Hobby von mir nachzugehen. Ich probiere nämlich gerne die verschiedenen kulinarischen Spezialitäten der Straßenhändler. Natürlich achte ich dabei auf Sauberkeit und Frische, ihr braucht Euch also keine Sorgen zu machen.
Ich konnte auch endlich mal wieder ein bisschen Beachvolleyball spielen und es hat wirklich Spaß gemacht. Das Netz wurde allerdings von Red Bull gesponsort. Das ist mal ein gutes Anlass, über die Marktpräsenz des österreichischen Getränkeherstellers zu schreiben.Es gibt seine Energydrinks nämlich fast überall in Land. Sogar in den weit abgelegenen Dörfern mitten 'in der Pampa'. Es wird scheinbar unabhängig zu den großen Sodaherstellern Pepsi und Coca Cola vertrieben. Der Preis für eine Dose liegt so weit ich weiß sogar noch über dem deutschen Niveau. Dennoch findet das Aufputschmittel Absatz. Der ist zwar nicht reisend, aber es liegen doch ziemlich viele dieser Dosen in der Landschaft herum. Ich finde diese Verbreitung ziemlich beachtlich,denn es gibt so gut wie keine Werbung dafür und auf der anderen Seite gibt es das ja noch nicht so lange wie beispielsweise die beiden anderen großen Zuckerwasserproduzenten.
Es ist schon recht langweilig,solche Sachen wie in D zu haben...

Samstag, 15. Dezember 2007

Tellet leer essen...

...ist ja ein sehr beliebtes Thema wenn es um Erziehung geht...ganz allgemein ist es hier fast höflicher, den Teller eher nicht ganz leer zu essen sondern lieber einen Höflichkeitsrest übrig zu lassen. Ich halte mich im Normalfall nicht daran, war aber auch niemanden stört. Eigenartig fänd ich es jetzt bei der Abschlussfeier auf der wir waren, dass die Leute die zuerst ans Buffet gegangen sind, sich ziemlich dick aufgetan haben. Nur um dann ein paar Happen zu essen und den Rest ganz gepflegt liegen zu lassen. Dazu muss man wissen, dass zu diesem Zeitpunkt etwa hundert andere Menschen noch an Buffet anstanden...das fand ich ehrlich gesagt ziemlich eigenartig, vor allem wenn man sich gerade in einem so genannten Entwicklungsland befindet...
Das hat man aber ein wenig später wieder gut merken können als unser Bus sage und schreibe eine Viertelstunde brauchte um eine einzige Kreuzung zu überqueren. Die war natürlich nicht mit einer Ampel ausgestattet. Auch einen verkehrsregelden Polizisten gab es nicht. Und wenn keines der Fahrzeuge nachgeben möchte muss man sich halt durchboxen und das kann schon mal ein bisschen dauern. Blechschäden hat es aber nicht gegeben.
Könnt Ihr Euch eigentlich, wo Ihr Euch jetzt ja so langsam nach einem passenden Christbaum sucht, vorstellen dass man abends im Haus sitzt und einem der Schweiß herunterläuft? Und:'Nein, wir haben nicht den Kamin angeschmissen;-)'. Zum Glück gibt es ja die Deckenventilatoren, die wenigstens für ein bisschen frischen Wind sorgen.
Abendliche Grüße aus dem 'typisch afrikanischen' Klima nach Deutschland, wo es hoffentlich bald mal wieder schneit,
Felix

Heil angekommen:-)

Ich hatte gestern noch ganz vergessen zu schreiben, dass ich heil in Dar angekommen bin. Der Bus ist wirklich vorbildlich gefahren und es gab keine Zwischenfälle. Ihr braucht Euch also keine Sorgen mehr machen! Hier in der Großstadt ist es natürlich deutlich wärmer und 'wusliger' als im beschaulichen Mafinga. Aber so groß wie zuerst befürchtet sind die Unterschiede gar nicht. Oder vielleicht fallen sie mir jetzt nicht mehr so auf wie bei meinem ersten Aufenthalt hier. Es scheint weniger Müll zu geben und auch die Hektik ist scheinbar abgeklungen. Zwar gefällt mir das Leben in Mafinga zugegebener Maßen um einiges besser, aber ich bin (noch?) nicht so genervt/überfordert wie vor ca. 4 Monaten. (Ich kanns wirklich nicht fassen, dass ich wirklich schon so lange hier bin....!). Auf lange Zeit hier zu leben wäre wahrscheinlich aber dennoch nichts für mich. Auch mir den ständig fragenden und nervenden Taxifahrern(nicht jeder mit einer weißen Hautfarbe braucht jederzeit in Taxi...) habe ich jetzt mein Auskommen gefunden. Auf deren Frage wohin ich denn fahren möchte sage ich jetzt nur noch Sansibar. Es macht Spaß, die verdutzten Gesichter zu sehen:-). Denn auf die Insel können sie einen ja wohl kaum fahren. Und mir ist es so deutlich lieber als ein forsches Nein von sich zu geben oder sie arrogant zu ignorieren. Ich versuche neben des Fotos noch einen kleinen Musikeindruck zu Euch zu schicken, weiß aber nicht, ob man das online auch hören kann. Über eine Rückmeldung bzgl des Funktionierens wäre ich dankbar. Aber einen Versuch ist es wert. Wenn also alles klappt, hört und seht Ihr bisschen Musik und ein paar bunte Pixel von der Abschlussfeier der Haushaltshilfe der Freiwilligen aus Dar. Sie hat nämlich ganz vorbildlich nebenbei noch eine Hotelfachschule erfolgreich absolviert.
Ganz entspannte Grüße aus der 5mio Stadt,
Felix

Freitag, 14. Dezember 2007

Nochmal aus dem Bus...

...gerade sind wir an einer Unfallstelle vorbei gefahren wo gestern ein Reisebus ca. 30 Meter in die Tiefe gestürzt ist. Dabei sind 3 Menschen gestorben.... Ich habe mich aus diesem Grund doch lieber mal die Möglichkeit genutzt mich anzuschnallen, wahrscheinlich das erste Mal überhaupt hier in Tansania.
Gestern war bei uns mal wieder Backabend. Wir können mittlerweile schon Kokosnussmakronen, Spitzbuben, Vanillekipferl, Schokotaler und eine Eigenkreation mit selbstgetrockneter Ananas unser Eigen nennen. Zwar sind die Mengen nicht sehr groß weil der Ofen recht klein ist und lange zum backen braucht, aber wir wollen ja noch ein paar mehr machen. Das ist übrigens eine ziemliche Arbeit, ohne die elektrischen Helfer... Eier und Zucker schaumig rühren, Eischnee schlagen, Puderzucker in Stößel herstellen...da braucht man ganz schön Ausdauer;-). Aber dafür schmecken die Ergebnisse so richtig gut, denn man weiß, was es für eine Arbeit gewesen ist. Auch der Plätzchenduft ist richtig lecker und verbreitet sich in gesamten Haus:-). Falls ihr noch leckere und nicht zu komplizierte Rezepte habt, seid Ihr herzlich eingeladen, sie mir zu schicken oder als Kommentar zu schreiben! Ich bin ja mal gespannt welche Vorschläge kommen werden.
Wir kommen jetzt wieder in tiefere und wärmere Gefilde. Mal sehen wie lange es dauert, bis ich die angenehme Kühle Mafingas vermissen werde. Jetzt nutze ich die Chance Spiderman 3 zu sehen, denn der läuft gerade auf den Fernsehern. Also Licht aus und Film ab;-). Allerdings nah der DVDplayer die holprige Straße fast noch weniger als ich...
Das Foto zeigt übrigens die Landschaft zwischen Iringa und Morogoro. In der Hoffnung auf eine unfallfreie Fahrt,
Felix

Nobelbus

So, jetzt haben wir zum Glück noch einen Bus nach Dar bekommen. Das war gar nicht so selbstverständlich, denn jetzt vor Weihnachten reisen sehr ziel Menschen und die Busse sind normalerweise belegt. Wir haben unseren Reisetermin sehr kurzfristig erst gestern endgültig beschlossen und deswegen konnten wir nicht reservieren. Wir konnten aber an Busbahnhof in Iringa zum Glück noch 1,5 Plätze ergattern. Einen normalen und einen unregulären neben dem Busfahrer. Jetzt sitze ich also im teuersten Bus, der für die etwa 600km 9Euro kostet. Es wurde vor versichert, dass der Fahrer relativ bedacht fahren würde, war es hoffentlich auch tun wird. Es gibt sogar 2 Fernseher an Bord auf denen Musikvideos laufen. Auch die Sitze sind recht bequem, eden es sind wie in Europa nur 4 Sitze pro Reihe und nicht wie bei anderen Bussen 5. Trotzdem ist es ein ziemliches Geschaukel, so dass ich Schwierigkeiten mit dem Tippen habe, denn die Straße ist mit Schlaglöchern übersät. Jetzt geht es wieder an der Landschaft vorbei, die wir schon bei unserer Ankunft bestaunt haben. Nur dass sie uns jetzt nicht mehr fremd vorkommt und wir vor nicht mehr über jede kleine Hütte/Bude wundern. Und es ist jetzt dank der Regens um einiger grüner geworden und so manches Feld ist auch schon gehackt. Es ist ja hier auch eigentlich schon Hochsommer, denn der längste Tag des Jahres ist nicht mehr fern. Jetzt geht hier die Sonne auch erst so um 19 Uhr unter. (Nach der tansanischen Zeitrechnung wäre diese Stunde 1 Uhr, denn hier wird wie mit am und pm in 12 Stunden gerechnet. Allerdings mit dem Unterschied, dass alles um 6 Stunden nach vorne bzw. hinten verschoben ist. Wir sind heute morgen beispielsweise um 11 Uhr aufgestanden;-). Hört sich komisch an, aber für mich kein Problem mehr.) Nicht so die Schlaglöcher, die einen ab und zu sogar aus den Sitzen heben. Entweder ist die Straße schlechter geworden, oder der Bus ist schlecht gedämpft, denn bei der Hinfahrt ist mir das überhaupt nicht aufgefallen, obwohl ich da diesbezüglich ja noch sensibler war...
Felix

Marathontraining

Guten Morgen lieber Leser! Heute fahren Oli und ich für ein paar Tage nah Dar Es Salaam. Dort wollen wir endlich die Werkzeuge und elektronischen Bauteile besorgen, die wir fluß die Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Windrads und des MicroSolarHomeSystems benötigen. Wir hoffen, dass das meiste erhältlich ist, denn nur so können die Projekte wirklich nachhaltig und selbstständig laufen. Es wäre nicht nach meiner Vorstellung, wenn wir viele Teile aus Deutschland importieren müssten, nicht zuletzt deswegen, weil durch Direktimporte der lokale Markt und die damit verbundene Wertschöpfung verloren gehen würde. Wir setzen auch auf die Möglichkeit, einen Händler dazu überreden zu können, bestimmte Produkte ins Sortiment aufzunehmen, denn wir werden demnächst einiges an Material brauchen, wenn dann die Entwicklungen 'marktreif' sind. Das würde für ihn einen relativ sicheren Absatz bedeuten und uns eine sichere Stelle bescheren. Wir werden sehen, mb meine Theorie auch so der rauhen Wirklichkeit funktioniert, wo Kunde nicht immer gleich König ist....;-).
Nun aber zur Überschrift: wir sind zwar heute schon um 5 Uhr aufgestanden, aber so ein Morgen geht doch schneller vorbei als man denkt. Vor allem wenn man noch Daten von Laptop auf die externe Festplatte schieben muss und das leider nicht über einen Firewireanschluss sondern über USB. So war heute morgen Joggen angesagt um noch rechtzeitig zum ersten Dalla nach Iringa zu kommen. Das ganze mit einem großen Reiserucksack auf dem Rücken und Sneakern an den Füßen. Wenigstens war uns die Sonne gnädig, denn es war sehr neblig und deshalb sehr kühl:-). Auf den Fotos kann das glaube ich ganz gut erkennen. Das wetter erinnert mich an einen deutschen November,nur mit dem Unterschied,dass ich immer noch in kurzer Hose nach draußen kann. Um sich in die Hängematte vor unserem Haus zu legen sollte man sich allerdings eine Jacke anziehen,falls das jemand von Euch vorhaben sollte;-)(vllt in Gedanken...)man hätte dann einen Ausblick wie auf dem Foto....
Grüße aus dem Dalla,
Felix

Marathontraining

Guten Morgen lieber Leser! Heute fahren Oli und ich für ein paar Tage nah Dar Es Salaam. Dort wollen wir endlich die Werkzeuge und elektronischen Bauteile besorgen, die wir fluß die Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Windrads und des MicroSolarHomeSystems benötigen. Wir hoffen, dass das meiste erhältlich ist, denn nur so können die Projekte wirklich nachhaltig und selbstständig laufen. Es wäre nicht nach meiner Vorstellung, wenn wir viele Teile aus Deutschland importieren müssten, nicht zuletzt deswegen, weil durch Direktimporte der lokale Markt und die damit verbundene Wertschöpfung verloren gehen würde. Wir setzen auch auf die Möglichkeit, einen Händler dazu überreden zu können, bestimmte Produkte ins Sortiment aufzunehmen, denn wir werden demnächst einiges an Material brauchen, wenn dann die Entwicklungen 'marktreif' sind. Das würde für ihn einen relativ sicheren Absatz bedeuten und uns eine sichere Stelle bescheren. Wir werden sehen, mb meine Theorie auch so der rauhen Wirklichkeit funktioniert, wo Kunde nicht immer gleich König ist....;-).
Nun aber zur Überschrift: wir sind zwar heute schon um 5 Uhr aufgestanden, aber so ein Morgen geht doch schneller vorbei als man denkt. Vor allem wenn man noch Daten von Laptop auf die externe Festplatte schieben muss und das leider nicht über einen Firewireanschluss sondern über USB. So war heute morgen Joggen angesagt um noch rechtzeitig zum ersten Dalla nach Iringa zu kommen. Das ganze mit einem großen Reiserucksack auf dem Rücken und Sneakern an den Füßen. Wenigstens war uns die Sonne gnädig, denn es war sehr neblig und deshalb sehr kühl:-). Auf den Fotos kann das glaube ich ganz gut erkennen. Das wetter erinnert mich an einen deutschen November,nur mit dem Unterschied,dass ich immer noch in kurzer Hose nach draußen kann. Um sich in die Hängematte vor unserem Haus zu legen sollte man sich allerdings eine Jacke anziehen,falls das jemand von Euch vorhaben sollte;-)(vllt in Gedanken...)man hätte dann einen Ausblick wie auf dem Foto....
Grüße aus dem Dalla,
Felix

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Jo is denn heit scho Weihnachtn?!?

Diese Frage habe ich mir wirklich gestellt, als ich heute Nachmittag auf
dem Sofatisch ein großes Paket ausgepackt habe. Doch nun erstmal die
Vorgeschichte:
Heute musste ich schon früh am morgen ins Internetcafé um eine größere
Datei pünktlich abzuschicken, was aber leider nicht geklappt hat. Auf
dem Heimweg, ich war schon ein bisschen frustiert wegen der umsonst
inverstierten Zeit und des Geldes, habe ich mal wieder bei der Post
nachgesehen. Schon die letzten Tage war diese Tätigkeit meine tägliche
Beschäftigung, aber ich konnte keine positive Anwort auf meine Anfrage
bekommen.
Heute allerdings hat mich die Postfrau schon gleich mit meinem Namen
begrüßt, den sie mittlerweile sogar richtig ausspricht. Ich musste gar
nicht mehr meine Bitte vorbringen, dass sie doch bitte gründlich nach
einem großen Paket aus Deutschland sehen sollte. Sie ging gleich ins
Lager und brachte mir ein großes Paket. Auch Olis Post ist heute
angekommen und ich habe sie ihm nach Hause gebracht. Knappe 5€ musste
ich dann noch bezahlen, weil der Zoll das interessante, nach Weihnachten
riechende Paket, unbedingt öffnen wollte und natürlich seine präzise
Arbeit auch entsprechend entlohnt haben wollte.
So bin ich dann mit einem großen Paket im Arm durch halb Mafinga fahren
und musste den Berg zum MLVTC, meiner Einsstzstelle, hochstrampeln.
Zuhause angekommen konnte ich es kaum mehr erwarten, endlich den Inhalt
zu sehen. Ich habe mich noch ein bisschen gebremst und erst noch ein
Foto gemacht, damit Ihr sehen könnt, dass das Paket nach einer halben
Weltreise auch wirklich gut hier in meinen Händen angekommen ist. Man
kann es kaum mit Worten ausdrücken, wie schön es ist, ein prall
gefülltes Paket voll mit verschiedenen Geschenken und Weihnachtsduft zu
öffnen, während es draußen gerade anfängt wie aus Eimern zu schütten.
Ich war überwältigt von den vielen Geschenken, die den Weg zu mir
gefunden haben. Jedes einzelne trägt eine Nummer und als Ganzes soll es
mein Adventskalender sein. Die Hälfte der Adventszeit ist zwar schon
abgelaufen, aber das macht nicht viel, dann gibts an Weihnachten halt
mehr zu öffnen :-).
Den Geschenkeberg habe ich auch fotografiert, damit jeder von Euch
kleinen Weihnachtsfrauen und -männern seine Gabe erkennen kann.
Wahrscheinlich ist Paket nur deshalb bis zu mir gekommen, weil Thomas
eine ziemlich geniale Idee hatte, die ihr auf dem einen Foto sehen
könnt. Wirklich genial und es hat geklappt :-). (Wahrscheinlich dachte
der Zoll-/Postmensch: "Wer sich so was geniales hat einfallen lassen
schreckt auch nicht vor anderen Dingen zurück...wahrscheinlich ist
irgendwo ein GPS Empfänger verbaut, mit dem das Paket aufgespürt werden
könnte..... Dann lass ich es doch lieber unberührt.....")
Jetzt möchte ich mich noch SEHR SEHR HERZLICH BEI EUCH BEDANKEN, denn
das ist ein sooooo tolles Geschenk, man kann es gar nicht in Worte fassen!
Das erste "Türchen" hab ich schon aufgemacht und wie sollte es anders
sein, befand sich ein Adventskranz darin. Ich habe dann gleich schon 2
Kerzen angezündet und mich über den Fichtenduft gefreut. (An den
Botaniker: Es ist keine deutsche Tanne sondern deutsche Fichte, dem
Geruch nach aus der näheren Umgebung von Grafing bei München...;-) )
Da werden wir erstmal wieder was zu tun haben, unseren Gästen die
deutschen Vorweihnachtsbräuche zu erklären:-).
Gestern haben wir dann noch Kokosmakronen gebacken, leider ist unser
Ofen nicht heiß genug, so dass sie noch leicht zerfallen, vllt können
wir ihn ja ein bisschen aufmotzen, dass er die optimale Backtemperatur
schafft. Übrigens haben wir dabei auch ein Blech reinsten Kohlenstoff
erzeugt, denn Maria hat heute morgen richtig eingeheizt und ja nicht
wissen können, dass da noch ein Blech drinnen stand. Bis zum Mittag
waren dann alle Plätzchen pechschwarz und Akrylamit-hochprozentig...
Jetzt isses hier wirklich um einiges weihnachtlicher geworden, dann
Eures Engagements.
Nochmal ein riesengroßes Dankeschön dafür!!! (Ahsante saaaannaaaa!
Ninafurahi sana!)

Ganz liebe Grüße in den Landkreis Ebersberg, Ihr seid wirklich super!!!
Von der Freude noch ganz benommen,
Felix

Dienstag, 11. Dezember 2007

Warten auf...ein Ende der Regens...;-)

Hi ihr Liebeni:-)!
Gerade sitzen wir ziemlich fest, denn um uns herum plätschert es wie wild. Wir haben einfach nicht geglaubt, dass sich die dunklen Wolken, die hier jetzt jeden Tag vorüber ziehen, genau über uns abregnen werden. Nun stehen wir also unter dem Vordach und beschäftigen uns mit unseren Handys. Genauer gesagt mit Blogschreiben, immer in der Hoffnung, dass die gewaltigen Blitze nicht allzu nahe kommen. welches Haus hat hier schon einen Blitzableiter...:-?. Ich könnte die Zeit jetzt ja auch produktiv nutzen, denn hier bei der Post wo wir gerade auf trockenere Zeiten hoffen, sind vor kurzem viele, auch große Pakete angekommen. Sie kamen noch gar nicht dazu, sie zu sortieren. Deshalb konnten sie auch noch nicht nach meinem heiß ersehnten Paket schauen. Anstatt hier draussen halb nass zu werden und mich darüber zu ärgern, heute die Regenjacke ausnahmsweise mal nicht mitgenommen zu haben, könnte ich auch mein Angebot einlösen. Ich schlug nämlich vor, dass ich ja nach meinem Paket in dem großen Haufen einfach suchen könnte. Verständlicherweise ist das aber auch für Weiße verboten. So muss ich morgen wiederkommen, in der Hoffnung, dass ich dann endlich die 5kg Kartoffeln aus Deutschland in den Händen halten kann....;-) bis dahin bleibt nur zu sagen, dass der Regen bald aufhören soll, denn ich hab langsam Hunger und Durst und freue mich auf die Spezialitäten von Maria. Zudem wollen wir ja heute mit dem Plätzchenbacken anfangen:-). Bei dem Wetter kommt ja jetzt schon fast weihnachtliche Stimmung auf und eine heiße Schokolade wäre jetzt wirklich nicht verkehrt.
So, dann check ich doch einfach mal wieder meine Emails...
Kalte und verregnete Grüße aus Mafinga,
Felix

Heuschrecken

Hab ich doch vor ein paar Stunden über die Heuschreckeninvasion in Mafinga gesprochen, begegnet mir dieses Thema heute doch gleich nochmal ein weiteres Mal...
Ein Lehrer hat uns zu sich nach Hause eingeladen. Vielleicht installieren wir für hin ein Solarsystem und da ist es nicht schlecht, wenn man das Haus schon mal gesehen hat. Er selbst ist ein recht lustiger, ein bisschen zynischer Zeitgenosse. Wir sind also mit einem alten VW Käfer, den er gerade für die Schule herrichtet ein paar Kilometer gefahren. Weil er ein paar Polizisten kennt, wurden wir an einer Straßenkontrolle nicht angehalten, denn noch ist das tolle Auto, das vielleicht bald auch wir für Dorfpräsentationen verwenden dürfen, nicht versichert. Auf dem Hinweg hat er dann noch 3 Flaschen Bier gekauft. Bei ihm zuhause saßen wir also auf der Couch, tranken unser zweites alkoholisches Getränk hier in Mafinga. (Als die Freiwilligen aus Dar da waren haben wir ja schon einen richtig leckeren Glühwein gekocht) und unterhielten uns über verschiedenes. Nicht besonders viel über Solar, aber es sein Haus eh ziemlich groß ist, kommt das MicroSolarHomeSystem, das wir vorschlagen wollten, eh nicht wirklich in Frage. Irgendwann verließ er uns beide kurz und kam mit einer Schüssel wieder. Darin befanden sich Vitamine und Proteine in der Form, in der sie vor ein paar Stunden in Mafinga aufgetreten ist. Meine Neugierde war einfach größer als meine Scheu und so habe ich das erste Mal in meinem Leben Heuschrecken gegessen. Sie wurden nur gebraten und danach noch ein bisschen Salz hinzugefügt. Das beste daran, ausser, dass sie gesund sein sollen, ist, dass sie mir sogar schmecken. Auf dem Foto sieht man, dass die Schüssel shcon ziemlich leet ist...;-). Die Leute in der Stadt haben also tatsächlich die Viecher zum Essen gesammelt, aber den Ekel, den ich noch ein paar Stunden zuvor darüber empfunden habe, spüre ich jetzt kaum mehr. So schnell kann sich das ändern, probieren muss man es nur! Wenn ihr so etwas rein zufällig auch angeboten bekommen solltet,probiert es.
Ausserdem habe ich ein Foto aus dem Käfer heraus geschossen, war schließlich meine erste Fahrt in diesem putzigen Auto!
An Guaden!
Felix

Montag, 10. Dezember 2007

Heute in Mafinga

Wir sind mal wieder mit unseren rädern in die Stadt gedüst um verschiedenes zu kaufen. Ich hätte ja gestern schon über evenuelle Viecher geschrieben, die jetzt mit der Regenzeit auftauchen werden. Und wenn man vom Teufel spricht.......schneit es. Naja nicht wirklich, aber die Heuschrecken die in Mafinga eingefallen sind, könnte man mit Phantasie so ein bisschen für Schneeflocken halten... Es ist jetzt keine wirkliche Plage, aber doch ein ziemlich großer Schwarm. Auch auf dem Boden liegen viele, die schon gestorben sind. Wir haben auch Menschen gesehen, die sie aufgesammelt haben. Ob als Mahlzeit, kann ich nicht sagen.
Das Paket ist leider immer noch nicht angekommen, aber als ich meinte, es sei ein großes Paket aus Deutschland, meinte doch wirklich eine Postkundin zu einer anderen:'der lässt sich jetzt bestimmt Kartoffeln schicken...' Dass das Vorurteil der 'deutschen Kartoffel' so weit gereist ist, finde ich schon bemerkenswert. Ich konnte über die Bemerkung zumindest schmunzeln, weiß aber nicht, ob die Frau überhaupt wusste, was für einen Kalauer (schreibt man das so?) Sie da ausgegraben hat...;-). Kartoffeln gibt es hier übrigens auch zum essen, vor allem als Pommes, was ich in vorhinein auch nicht gedacht hätte....
Zum Glück sind jetzt ja die Bumbumkäfer weg, so dass es immerhin immer nur eine Insekteninvasion gibt. Ich hoffe, die Auflösung des Fotos reicht aus, um die Heuschrecken in der Luft zu erkennen.
Wolkige und kühle Grüße aus Mafinga,
Felix

The White House Executive Logde (Wie bitte, schon zweiter Advent???)

So heißt hier in Mafinga eine Unterkunft, ich würde sie am ehesten noch
als Motel bezeichnen. Der Name ist aber ein bisschen dicker aufgtragen
als die Wirklichkeit. Nicht so bei uns, denn auch wir hatten die letzten
Tage ziemlich viele Gäste.
Am Freitag bekamen wir einen Anruf, ob denn nicht am Samstag zwei Leute
von der Uni in Dar kommen könnten, sie würden sich sehr für das Windrad
interessieren. Natürlich können sie, denn wann lässt man sich schon
einmal eine solche Gelegenheit entgehen, Studenten von einem
Berufsschulhandwerker unterrichten zu lassen. Es kam letztendlich nur
einer, da der andere irgendwelche gesundheitlichen Probleme hat. Anfangs
war unserer erster tansanische Gast eine kleine Herausforderung, denn
nun standen wir mal auf der Gegenseite und waren die Gastgeber. Es war
ein bisschen Arbeit, sich so kurzfristig auf einen Gast einzustellen,
aber ich glaube, dass wir das ganz gut geschafft haben. Natürlich haben
auch wir den üblichen Tee serviert, allerdings zum Selbersüßen, so wie
man es halt aus Deutschland kennt. Das war wohl etwas
gewöhnungsbedürftig für ihn, aber verstand, dass wir den Tee nur schwach
gesüßt trinken. Am ersten Abend haben wir uns dann noch gut unterhalten
über generelle Probleme von Tanzania und sind früh ins Bett, denn er
hatte eine ganze Tagesreise hinter sich. Heute haben wir ihm dann unsere
noch bescheidene Windradtechnologie gezeigt, die aber demnächst, wenn
alles so klappt wie wir uns das vorstellen und wir die benötigten Teile
bekommen, noch einiges komplizierter und komplexer werden wird. Er war
auch so ein bisschen beeindruckt, dass es funktioniert. Er schreibt
übrigens seinen Degree über eine Windkraftanlage, die Strom produzieren
und auch noch Wasser pumpen soll. Das sind zwei völlig verschiedene
Prinzipien, ich bin sehr gespannt, ob er sie beide unter einen Hut
bekommen kann. Bei dieser Arbeit wird ihm unsere Kleinanlage wohl kaum
helfen können, aber so haben wir einen guten Kontakt in Dar, der uns
auch in die Uni hineinführt. Denn wir brauchen unter anderem noch
meteorologische Daten zum Wind, mal schauen wie wir an die kommen und
inwieweit es diese hier überhaupt gibt. Der Student, der übrigens Alois
heißt und bis morgen früh noch bleibt, wollte hier unbedingt
Schweinefleisch essen, da das hier eine Spezialität sein soll. Darüber
aber mehr im vorigen Blog.
Nahcmittags kamen dann noch 3 weitere Menschen angeschneit, einer davon
ein deutscher Entwicklungshelfer. Sie bauen energiesparende Öfen und
versuchen sie an die Bevölkerung weiterzugeben, so dass sie sie selbst
bauen können. Da er schon seit 2,5 Jahren an diesem Projekt arbeitet,
scheint das eine ziemlich schwierige Aufgabe zu sein. Die Nachhaltigkeit
zu sicher, so dass es auch funktioniert wenn eben kein "Weißer" mehr da
ist, ist eine wirkliche Schwierigkeit. Hoffentlich gelingt es uns bei
den Windrädern, wir arbeiten jedenfalls daran. Auch für diese Truppe
gabs mal wieder den obligatorischen Chai (Tee) und wir konnten mal
wieder unser Englisch auspacken, da der Deutsche kein Kiswahili kann
(nach 2,5 Jahren, davon aber lange in Malawi, wo man kein Kiswahili
spricht). Es wird so langsam schon schwer, die richtigen Wörter zuerst
im Englischen zu finden und nicht immer wieder ins Kiswahili abzudriften.
Und damit der Wasserkocher nicht stillsitzen musste sondern brav
arbeiten durfte, kam abends dann noch eine Freund von uns und Nyambulapi
aus Iringa vorbei und wir hatten wirklich einen sehr lustigen und
geselligen Abend. Wir haben ziemlich viel Witze gemacht und wirklichen
Spass gehabt. Lachen auf Kiswahili ist bestimmt genauso schön wie auf
Deutsch finde ich :-)
In diesem Sinne eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf, denkt dran,
morgen ist mal wieder Montag....,
Felix

Heißer Stuhl...

Keine Angst wegen des Fotos, mehr dazu weiter unten!
So mancher meiner fleißigen Leser dürfte jetzt vielleicht lachtend vom
Stuhl fallen, aber nicht ich habe diese Worte ausgewählt, die
Srichtworte gibt es schon seit längerem. (Wem das nichts sagt braucht
sich keine Sorgen zu machen dass sie/er etwas verpassen könnte, das ist
nur ein Spaß innerhalb einer Diagonalen ;-) )
Nun aber zur Überschrift zurück: Das ist die Übersetzung eines
tansanischen Ausdrucks, und jetzt ratet mal wovon...................ganz
richtig, so heißen Schweine! Nicht nur die lebendigen sondern auch die
geschlachteten. Bisher konnte uns aber noch niemand die Herkunft dieses
überauseigenartigen Begriffes sagen. Zunmindest haben wir heute dieses
Tier gegessen, es war übrigens unsere ersten Fleischmahrlzeit in unseren
eigenen 4 Wänden, sonst haben wir tierisches Eiweiß nur als Gäste zu uns
genommen. Wir sind also fast ohne es zu wollen zu Veganern geworden. Das
ist ernährungstechnisch wirklich kein Problem, bis auf dass man dann
doch so manches Mal Lust auf Fleisch bekommt. Und so lange ich das Tier
nicht selbst töten und zerlegen muss, esse ich es ab und zu doch recht
gerne.
Wir hatten die letzen beiden Tage einen Gast von der Uni in Dar Es
Salaam. Darüber aber mehr in einem anderen Blog. Er wollte auf jeden
Fall gerne Schweinefleisch essen und als zuvorkommende Gastgeber wollten
wir ihm das nicht entsagen. So bin ich also heute mittag mit ihm ins
nächste Dorf gegangen um dann beim Metzger (Das ist eine kleine Hütte,
in dem Fleisch verkauft wird) 2kg Fleisch zu kaufen. Dort lag dann auf
dem Tisch so ziemlich alles, was ein Schwein so in sich trägt und worauf
ich jetzt nicht soooo scharf bin, es zu sehen. Ok, die 4 Füße wurden auf
den Boden gelegt. Naja, der Metzger, der selbst gerade am Ugali essen
war (aber mit Gemüse, denn er sei arm und könne sich selbst das Fleisch
nicht leisen) hackte dann ein bisschen auf dem Fleischberg herum und so
kamen wir an unser Fleisch und natürlich auch an die obligatorischen
Knochensplitter. Gekocht haben natürlich nicht wir, sondern wir haben
das unserer Nachbarin übertragen und sie im Gegenzug zu einem
gemeinsamen Abendessen eingeladen. Leider scheint sie das nicht so
verstanden zu haben, denn sie brachte uns unser Essen, aber wir aßen
dann doch alleine, da sie zuhause aßen. Warum sie nicht vorbeikommen
wollten, weiß ich leider nicht. Geschmeckt hat es uns trotzdem, vor
allem weil das Fleisch vor allem Muskeln waren nicht wie sonst
irgendetwas undefinierbares, was vielleicht für den Biologieunterricht
interessant wäre, aber nicht so wirklich für den Gaumen.
Und wenn ich eh gerade beim Thema Fleisch und Tiere bin. ein paar
einzelne Bumbumkäfer haben es mal wieder in unser haus geschafft, aber
bevor sie von selbst gestorben sind, haben sie von mir mit der Zeitung
eines auf die Mütze bekommen. Aber auch ein anderes, vielleicht nicht so
dummes, aber dafür viel gefährlicheres und damit auch nervigeres Tier
habe ich kennen lernen müssen. Besser gesagt mein linker "Ringzeh"....
Beim Nagelschneiden ist mir nämlich eine kleine Blase aufgefallen.
Neugierig wie ich bin, habe ich sie natürlich aufgeschnitten und was
musste ich da feststellen: etwas ähnliches wie Eiter hatte sich darin
gesammelt, aber es war kein harmloser Eiter sondern kleine weiße
Kügelchen....Ich bin natürlich gleich zu Maria und habe sie gefragt, was
das denn sei. Etwas verstört wegen meines leicht blutenden Zehs meinte
sie: "Ja, das sind Eier. Die hat ein Insekt dir in den Fuss gelegt...."
"Dann geh ich aber mal schnell zum Arzt" "Nö, lieber nich. Der würde
dich eh nur auslachen. Kinder haben hier soetwas häufig und oft noch
viel schlimmer" Wie beruhigend.....Zumindest habe ich mich so ein
kleines bisschem im selbst-operieren geübt, theoretisch könnte es jetzt
ja auch mit einem Medizinstudium los gehen...aber nur theoretisch!
Mein Zeh ist nun also wieder komplett frei von anderen Lebenwesen, dafür
in Desinfektionsmittel getränkt und feste verpackt. Das sieht man auf
dem Foto ziemlich gut. Es schaut aber schlimmer aus als es war! Ich
hoffe, dass ich mir so etwas nicht nochmal einfange, aber man kann es
kaum verhindern, da es beispielsweise auch nachts auf der Suche nach
Menschenfüßen ist, waährend man seelenruhig schläft. Wahrscheinlich
ziehen dann die Füße eines Weißen vielleicht noch ein kleines bisschen
mehr an....;-)
So habe ich hier also meine erste gesundheitliche Komplikation, was aber
keinerlei Probleme bereitet hat und wirklich keine große Sache war.
Mal schaun, ob jetzt in der Regenzeit noch andere und gefährlichere
Tiere aus ihren Verstecken kriechen und fliegen als der 20cm lange
Tausenfüsssssssssssssssssssssler in der Breite eines Daumens, dem ich
vor kurzem auf dem Weg in die Stadt begegnet bin.....
Schöne Grüße also ins so gut wie insektenfreie, hoffentlich winterliche
Deutschland,

Felix

Samstag, 8. Dezember 2007

Garteln bzw. Agrikulturelles

Erstmal noch eine Klarstellung zu meinem letzten Eintrag: Ich verurteile
keinesfalls Kirchenmusik im allgemeinen! Mir gefällt sie sogar ziemlich
oft, wie zum Beispiel der Schülerchor in den morgendlichen Andachten
hier an der Schule. Aber es gibt eben auch Lieder, die mir nicht so gut
gefallen. Und eben solche traten gestern während der Busfahrt sehr sehr
gehäuft auf. Die Gesänge waren nicht motiviert sondern sehr monoton und
in ihrer Wirkung ziemlich einschläfernd. Ich hatte mich dann noch mit
meinem Sitznachbarn über die Musik unterhalten. Ihm hat sie auch nicht
gefallen, aber er meinte, die Worte wären weise. Um das festzusztellen
reicht mein Kiswahili leider noch nicht, aber er stimmte mir zu, dass
die Melodie nicht besonders schön sei. Zumindest nicht, wenn man gerade
in einem Bus sitzt und einem die Beine einschlafen aufgrund der
mangelnden Bewegungsfreiheit....
Nun aber zum eigentlichen Thema: Nachdem es bei uns ja jetzt regelmäßig
immer mal wieder regnet ist der Boden feucht genug, um mit dem Säen
anfangen zu können. Maria hat schon unsere Maisfelder bestellt und es
zeigen sich auch schon die ersten grünen Sprossen. In unserem Garten
bauen wir auch Mais an, dazu aber noch verschiedenes anderes Gemüse wie
Erbsen, Bohnen, Karotten, Tomaten, Salat, Basilikum, Paprika und Spinat.
Nicht zu vergessen unsere Wassermelonen! Wir haben erst vorgestern
ausgesät und so zeigen sich noch keine Pflänzchen, aber allzulange wird
es nicht mehr dauern. Wir hoffen, dass uns die Pflanzen einen Gefallen
tun werden und uns mit vielen Früchten und damit Vitaminen etc.
beschenken. Wir werden, anders als die meisten anderen Bauern hier, auf
Kunstdünger und sonstige Spritzmittel verzichten und hoffen, dafür bei
der Ernte belohnt und nicht bestraft zu werden.
Der Mais, den wir anbauen stammt von unseren Vorgängern und ist auch
schon auf diesem Feldern gewachsen. Wir folgen also der traditionellen
Anbaumethodik, bei der aus der Ernte die besten Körner ausgelesen
werden, um sie dann im nächsten Jahr wieder zu verwenden. Durch die
ständige Auslese betreibt man eine Art kleine Zucht und es entstehen in
den verschiedenen Regionen des Landes leicht verschiedene Maissorten,
die an die jeweiligen Standorte sehr gut angepasst sind. Diese
Artenvielfalt sehe ich in großer Gefahr, habe ich doch vor kurzem in
Mafinga bei einem Agrikulturhändler verschiedene Sorten Hybridmais
gesehen. Nicht nur, dass die Körner gebeizt sind und damit giftig (Durch
die bunten Farben schauen die Körner aus wie Süßigkeiten [Pipi...ist das
Kiswahiliwort dafür... ;-) ] und werden von Kidern wahrscheinlich leicht
verwechselt!!!). Auch kann die Ernte nicht mehr zu Wiederaussaat
verwendet werden, wie das bei Hybridpflanzen halt so üblich ist. Dadurch
entsteht eine enorme Abhängigkeit, denn von der ersten Aussaat an muss
man praktisch jedes Jahr wieder zum Händler, um sich neues Saatgut zu
kaufen. Der Händler und auch der Saatguthersteller lacht sich natürlich
ins Fäustchen. Die finanziellen Auswirkungen sind das eine, aber auch in
die Ökologie greift diese Neuerung massiv ein. Denn dadurch findet nur
eine einzige Sorte landes- vielleicht sogar kontinent- oder weltweiten
Einsatz. Die auf ihre jeweiligen Umgebungen spezialisierten Sorten
werden damit verdrängt und genetische Artenvielfalt geht für immer
verloren. Auch steigt durch die Verwendung dieser empfindlichen
Hochleistungspflanzen der Düngemittel und Pestizideinsatz, da die
Pflanzen deutlich mehr Nährstoffe benötigen und nicht so resistent gegen
bestimmte Schädlinge sind. Ein großer Saatgutkonzern, der sich die
Forschung auf diesem Gebiet leisten kann, profitiert davon natürlich,
aber die Bevölkerung driftet damit in eine große und unnötige
Abhängigkeit. Ob die hoch und heilig versprochenen größeren Erträge
wirklich eintreten, wage ich nicht zu prognostizieren, aber selbst dann
dürfte der Bauer nicht allzuviel davon haben, denn für das Saatgut, den
Dünger und die Pestizide geht deutlich mehr Geld als sonst drauf.
Ich bin auf dieses Thema aufmerksam geworden, weil unser Nachbar sich
dieses Jahr dieses Zeug gekauft hat, aber er wusste zum Beispiel nicht,
dass die Samen nicht mehr zur Wiederaussaat genutzt werden können. Ich
werde versuchen, ihn über das Thema zu sensibilisieren und für nächstes
Jahr werden wir ihm etwas von unserer hoffentlich großartigen Ernte für
seine Aussaat abgeben.
Das Foto zeigt übrigens unseren Gemüsegarten. Das zarte Grün ist aber
bis jetzt nur Unkraut....^^
Viele Grüße ins vorwiegend industie-agrikulturelle Europa ;-) ,
Felix

Freitag, 7. Dezember 2007

Folterkammer Bus

Ihr denk jetzt wahrscheinlich: jetzt schreibt der schon wieder übers Busfahren... Das ist wahrscheinlich gar nicht mal so falsch, aber die jetzige Fahrt nach Iringa hat es ziemlich in sich. Nein, die Fahrweise ist in Ordnung und ich sitze auch nicht viel unbequemer als sonst. Aber diesmal werden meine Ohren sehr gequält. Und zwar mit so richtig schlechter Kirchenchormusik... Verbreiter dieses Folter ist Radio Maria. Man kann dort auch anrufen und dann ein paar Sekunden zusammen mit der Moderatorin, die eine Stimmlage zwischen lethargisch und anrüchig hat, einige Sekunden beten. Dass es diese Möglichkeit gibt ist ja nicht schlecht, aber dass sie dann auch noch so häufig von den Menschen genutzt wird, kann ich nicht verstehen. Mein Gefühl sagt mir, dass während dieses knappen 2 Stunden verdummenden Radios etlich Gehirnzellen tschüß gesagt haben. Und man kann nichts dagegen machen... Entzieht dem Sender zum Wohle aller die Lizenz! Aber auch ihr werdet im Moment wahrscheinlich auf eine ziemliche Geduldsprobe gestellt: Aus allen Lautsprechern die gleichen langweiligen und sich ständig wiederholenden Weihnachtslieder. Das, das muss ich zugeben, vermisse ich an der Weihnachtszeit hier nicht :-p. In der Hoffnung, bei der Rückfahrt in einem anderen Bus zu sitzen, hab ichs dann doch irgendwie überlebt....
Besinnliche Grüße und viel Spaß beim Weihnachtseinkaufsstress,
Felix

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Computertag

Auch heute haben wir wie gestern so gut wie den ganzen Tag vor den
Rechnern gesessen. Dafür haben wir extra den Laptop vom Schulchef
ausgeliehen, denn so können wir beide effektiver arbeiten. Oli hat
einige Emails geschrieben, die in Zusammenhang mit der Entwicklung der
Windräder stehen. Ich habe mich so gut wie den ganzen Tag mit Photoshop
beschäftigt, um das Deckblatt eines Kalenders zu gestalten. Dieser soll
von TASEA (TAnzanian Solar Energy Association), unserer
Betreuungsorganisation in Tansania, bei der auch 2 Freiwillige arbeiten,
herausgegeben werden.
Es hat also nicht gestört, dass es auch mal wieder kräftig geschüttet
hat. Ausser dass man wegen des Wellblechdaches die Musik lauterstellen
muss und man lieber den Netzstecker zieht, denn der Regen wird oft auch
von Gewitter begleitet. Das verursachte dann wohl auch unseren kleinen
Stromausfall, der aber dank der Laptopakkus kein Problem darstellte.
Am späten Nachmittag haben wir dann noch mit Nyambulapi geredet, der von
einer Schulversammlung kam. Und was stellt sich dabei heraus? Die
Probleme, über die ich erst gestern ziemlich ausführlich in einem
Bericht für die DTP geschrieben habe, wurden angesprochen. Und es wurden
auch Lösungsvorschläge gebracht, die mich sehr an meine eigenen von
gestern erinnern.... Ich bin sehr froh, dass sich dieses interne Problem
der Schule nun doch von alleine zu lösen scheint, denn es wäre neben
unserer anderen Arbeit ziemlich aufwendig gewesen, uns auch noch darum
zu kümmern zu versuchen. Aber in letzter Zeit gibt es immer wieder so
Situationen, in denen Oli und ich über etwas sprechen und dann kurz
darauf die Lösung auftaucht, die auch wir vorgeschlagen hätten. zum
Beispiel in dem ein paar Seiten später im Buch die selbe Fragestellung
behandelt wird, die wir uns auch selbst gestellt hatten. Das fällt uns
beiden hier in letzter Zeit wirklich sehr häufig auf und wir haben keine
Erklärung, woher das kommen kann ( omg, werde ich jetzt doch noch
gläubig, nachdem ich schon seit einiger Zeit nicht mehr in der Kirche
war ?!? Keine Angst, ich bin mir meines "Nichtglaubens" immer noch sicher).
Zumindest hat der heutige Tag gezeigt, dass es durchaus auch mal sein
kann, dass man den ganzen Tag das Haus nicht verlässt und viel mit dem
PC arbeitet...und dabei einen ganz verspannten Nacken bekommt :-(
Die Gewinnerin des kleinen Sprachrätsels bekommt übrigens ein kleines
Geschenk zugeschickt!
Leider ist das Adventspaket, das mir angekündigt wurde, noch nicht
angekommen. Ich freue mich wirklich riesig darauf und hoffe, dass es
noch ankommt...auch die anderen Pakete hatte sich ja ein bisschen
verspätet. Aber welcher tansanische Postangestellte kann schon einem 5kg
aus Deutschland wiederstehen? Ich hoffe, jeder einzelne ;-)!
Das Foto ist noch von der Windradinstallation, da wars noch sonnig :-).
Von heute gibt es leider keine fotografische Dokumentation.

Ich hoffe für euch, in euren Stiefeln finden sich morgen Nüsse, Orangen
und Schokolade wieder!
In diesem Sinne eine gute Nacht,
Felix

Dienstag, 4. Dezember 2007

Endlich mal ein ruhiger Tag! (Es ist ja jetzt eigentlich die "stade Zeit")

Nachdem wir gestern nach einer wirklich qualvollen Busfahrt nach 2
Stunden in Mafinga waren, haben wir uns in ein Taxi gesetzt um nach
Hause zukommen, anstatt wie ueblich noch den Fussmarsch auf uns zu
nehmen. Totmüde sind wir dann ins Bett gefallen.

Heute morgen haben wir uns dann ein bisschen ausschlafen gegönnt bevor
es ans Monatsberichteschreiben ging. Den ganzen Vormittag haben wir mit
tippen verbracht, was aber eine gute Abwechslung zur Arbeit in Ikwete
war. Es hat die ganze Zeit geregnet und nach dem Mittagessen hatte ich
einfach Lust, mein Fahrrad so ein bisschen an die Grenzen zu treiben und
so bin ich bei strömenden Regen eine kleine Runde gefahren. Zum großen
Erstaunen der Tansanier natürlich. Pitschnass und ziemlich dreckig bin
ich dann nach hause gekommen. Aber nicht ganz alleine, denn ein kleiner
Hund hatte sich mir angeschlossen.

Als ich nämlich in das nächste Dorfgefahren bin um noch Tee und Reis zu
kaufen und da kam einfach so ein Hund angerannt. Ich hab natürlich
gleich ein bisschen schneller getreten, denn wer weiß, ob er es nicht
doch auf mein Wadenfleisch abgesehen hat...Das hatte er scheinbar nicht
vor denn als ich in den Laden ging, um die Sachen zu kaufen, legte er
sich brav neben mein Fahrrad und wartete bis ich wieder weiterfuhr. Er
folgte mir "Über Stock und Stein" bis vor die Haustüre und löste bei den
Nachbarskindern ziemliche Begeisterung aus. "Ein Hund, ein Hund" riefen
sie begeistert, wobei die kleinste diese Worte in etwas anderer Betonung
von sich gab, denn sie hatte ziemliche Angst vor dem gleichgroßen Tier.
Er trieb sich noch den ganzen Nachmittag bei unserem Haus herum, mal
schaun, ob er morgen noch da ist. Ich möchte eigentlich nicht, dass wir
nun einen Hund als Mitbewohner haben, aber Nyambulapi könnte ihn ganz
gut gebrauchen, denn er wollte sich eh einen Hund kaufen, was er sich
jetzt vielleicht sparen kann. Und gegessen wir er hier auch nicht
werden, im Gegensatz zu anderen Regionen, wo manche Menschen ab und zu
auch mal Hund essen....

Die erste warme Dusche seit langen nach dem kalten regen tat übrigens
wirklich gut und keine Angst, ich habe meine Dreckklamotten alle selbst
wieder gewaschen. Soetwas möchte ich Maria nun wirklich nicht antun.

So, jetzt ist es aber Zeit um ins Bett zu gehen, denn wie wir unserm
Nachbar so schön beigebracht haben: "Schlafen ist wichtig!"

In diesem Sinne eine gute Nacht in euren Federbetten, ich muss mich mit
einer Kunstwolldecke begnügen...;-)

Felix

Nachdem wir gestern nach einer wirklich qualvollen Busfahrt nach 2
Stunden in Mafinga waren, haben wir uns in ein Taxi gesetzt um nach
Hause zukommen, anstatt wie ueblich noch den Fussmarsch auf uns zu
nehmen. Totmüde sind wir dann ins Bett gefallen.

Heute morgen haben wir uns dann ein bisschen ausschlafen gegönnt bevor
es ans Monatsberichteschreiben ging. Den ganzen Vormittag haben wir mit
tippen verbracht, was aber eine gute Abwechslung zur Arbeit in Ikwete
war. Es hat die ganze Zeit geregnet und nach dem Mittagessen hatte ich
einfach Lust, mein Fahrrad so ein bisschen an die Grenzen zu treiben und
so bin ich bei strömenden Regen eine kleine Runde gefahren. Zum großen
Erstaunen der Tansanier natürlich. Pitschnass und ziemlich dreckig bin
ich dann nach hause gekommen. Aber nicht ganz alleine, denn ein kleiner
Hund hatte sich mir angeschlossen.

Als ich nämlich in das nächste Dorfgefahren bin um noch Tee und Reis zu
kaufen und da kam einfach so ein Hund angerannt. Ich hab natürlich
gleich ein bisschen schneller getreten, denn wer weiß, ob er es nicht
doch auf mein Wadenfleisch abgesehen hat...Das hatte er scheinbar nicht
vor denn als ich in den Laden ging, um die Sachen zu kaufen, legte er
sich brav neben mein Fahrrad und wartete bis ich wieder weiterfuhr. Er
folgte mir "Über Stock und Stein" bis vor die Haustüre und löste bei den
Nachbarskindern ziemliche Begeisterung aus. "Ein Hund, ein Hund" riefen
sie begeistert, wobei die kleinste diese Worte in etwas anderer Betonung
von sich gab, denn sie hatte ziemliche Angst vor dem gleichgroßen Tier.
Er trieb sich noch den ganzen Nachmittag bei unserem Haus herum, mal
schaun, ob er morgen noch da ist. Ich möchte eigentlich nicht, dass wir
nun einen Hund als Mitbewohner haben, aber Nyambulapi könnte ihn ganz
gut gebrauchen, denn er wollte sich eh einen Hund kaufen, was er sich
jetzt vielleicht sparen kann. Und gegessen wir er hier auch nicht
werden, im Gegensatz zu anderen Regionen, wo manche Menschen ab und zu
auch mal Hund essen....

Die erste warme Dusche seit langen nach dem kalten regen tat übrigens
wirklich gut und keine Angst, ich habe meine Dreckklamotten alle selbst
wieder gewaschen. Soetwas möchte ich Maria nun wirklich nicht antun.

So, jetzt ist es aber Zeit um ins Bett zu gehen, denn wie wir unserm
Nachbar so schön beigebracht haben: "Schlafen ist wichtig!"

In diesem Sinne eine gute Nacht in euren Federbetten, ich muss mich mit
einer Kunstwolldecke begnügen...;-)

Felix

Montag, 3. Dezember 2007

Wieder nach Mafinga

Nach einem deutlich längeren Aufenthalt in Ikwete als anfangs geplant, gehts jetzt wieder zurück nach Mafinga. Endlich wieder Türen, bei denen man sich nicht ständig den Kopf anhaut und endlich bekommt man wieder vor 13 Uhr etwas in den Magen. Und auch die Toilette ist zum Glück nicht mehr draußen unter freiem Himmel....;-)
Nach einem 12km Fußmarsch unter der wirklich brennenden Mittagssonne, bei dem wir auch mal wieder unsere großen Reiserucksäcke benutzt haben, kamen wir in Makambako an. Dort haben wir noch ein bisschen auf dem Holzmarkt nach neuen Brettern für künftige Repeller geschaut, aber unsere hohen Ansprüche konnten nicht erfüllt werden. Weil wir noch bei verschiedenen Bekannten von Nyambulapi vorbei geschaut haben, haben wir uns so verspätet, dass wir den letzen Bus nehmen mussten. Und das wird jetzt eine ziemlich ungemütliche Fahrt und ich habe so ein paar Verbesserungsvorschläge...:
Ab sofort sollte man keinen alten Fisch mehr transportieren dürfen, das mitgenommene Gepäck darf das Personengewicht nicht überschreiten. Außerdem sollten in einen Bus der Größe eines großen Mercedes nicht mehr als 50 Menschen einsteigen dürfen. Ich bin nämlich von allen 6 Seiten sehr fest eingeklemmt. Nicht ganz schlecht wäre außerdem, wenn man den kleinen Lautsprecher direkt über mir nicht über die Schmerzgrenze mit einem schlecht empfangenen Radiosender aufdrehen würde...
Hoffentlich hat zuhause alle Bumbumkäfer mittlerweile das Zeitliche gesegnet, sonst muss ich wohl wieder zum Massenmörder mutieren ;-).
Das Windrad dreht sich nun ziemlich gut, aber der Strom ist noch ziemlich gering. Das zu ändern wird uns demnächst beschäftigen. Tot müssen wir aber erst einmal unsern Monatsbericht schreiben und anderen Computerkram erledigen. Ich hoffe, dass dann noch ein freier Tag rausspringt, denn einen solchen hatten wir nun schon seit Wochen nicht mehr....:-(
Leider kann ich erst morgen auf die Post um nach dem heiß erwarteten Paket zu fragen und ich hoffe sehr, dass ich es abholen kann...
Sonnengebräunte Grüße,
Felix

Sonntag, 2. Dezember 2007

Abends in Ikwete...

...gU es jetzt nicht mehr ganz so dunkel. Denn wir haben nicht nur das Windrad sondern gleich auch noch Lampen in Haus installiert. Allerdings ist die Batterie ziemlich schlecht und das Windrad lädt sie nicht die ganze Zeit. Wind weht hier ständig, aber leider produziert die Lichtmaschine nur bei ganz schnellen Umdrehungen Strom und dafür reicht Wind leider nicht ganz. Wir müssen also noch einen schneller drehenden Rotor bauen, um dieses Problem zu lösen. Aber das Windrad hier ist ja für Forschungszwecke. Auch das Laufgeräusch ist noch ziemlich laut, aber man nimmt es kaum wahr, denn der Wind pfeift auch ziemlich ums Haus. Wir haben also noch einiges Verbesserungspotential, aber wir freuen uns, dass sie schon so gut läuft, es könnte ja viel schlimmer sein...
Wenn wir gerade schon mal hier im Dorf sind und mal wieder die üblichen Räucherkammerküchen erleben durften, wollen wir die Chance nutzen und diesen Missstand beseitigen. Deswegen bauen wir morgen früh noch einen energiesparenden Ofen bauen, der zudem nicht mehr raucht. Er wird nur aus Ziegelsteinen und Ton gebaut. Unsere FÖJ-Kollegin Alev in Arusha baut in ihrer Einsatzstelle genau solche Öfen und leitet Menschen an, wie man diesem selbst baut und sogar ein kleines Business aufbauen kann. Wir hoffen, das ganze morgen mal im kleinen machen zu können, denn Nyambulapis Vater, bei dem wir ja gerade wohnen, versteht einiges vom Maurern.
Heute abend gabs zum Ugali leckere Pilze, ich hoffe, dass sie keine Probleme bereiten werden...
Ich hoffe, die erste Kerze am Adventskranz brennt schon.
Schöne Grüße aus Ikwete.
Felix

Datumsschreck

Gestern abend hat mich noch Thomas angerufen und mir ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk angekündigt, das eigentlich jederzeit mit der Post ankommen sollte: einen Adventskalender,zusammengestellt von meinen Freunden. Angekommen ist das Paket leider noch nicht, aber ich hoffe, dass ich es demnächst in Empfang nehmen kann:-). Ich freu mich wirklich schon auf jedes einzelne Türchen!
Groß war allerdings der Schreck, als mir Thomas das gestrige Datum mitteilte: es ist ja mittlerweile schon Dezember geworden... Soll heißen, dass ich schon sage und schreibe 100 Tage in Tanzania bin! Die Zeit hier vergeht wirklich rasend!
Vorher aber meine datumsmäßige Verplantheit kommt, kann ich nur vermuten: dadurch, dass wir in letzter Zeit so gut wie gar nicht mehr in die Kirche gehen und uns die Arbeit tagfüllend oft auch am Sonntag beschäftigt, haben wir unser Datums- und Wochentagsgefühl ziemlich verloren. Dafür komm ich hier so gut wie ohne Uhr aus, denn die Uhrzeit ist eher von untergeordneter Rolle. Und außerdem kann ich sie mittlerweile ziemlich gut an eigenen Schatten ablesen. Was mich dabei immer noch fasziniert ist der kleine Schatten zur Mittagszeit, wenn die Sonne wirklich senkrecht steht. Und wenn ich eh gerade beim Wetter bin, kann ich gleich noch anmerken, dass mir hier im Süden der Landes noch kein einziger Kondenzstreifen aufgefallen ist. Während man in Deutschland diese 'Wolken' wirklich an jedem Tag sieht und man an den leisesten Orten noch den Fluglärm hören kann, bleibe ich hier von der globalen Reiselust von Menschen und Gütern unbehelligt.
Ich sitze gerade im Bus zurück nach Makambako und allein auf dieses kurzen und schnurgeraden Strecke lag ein umgekippter LKW und zwei Autos, die nach einem Unfall einen Totalschaden hatten. Nachdem aber unser Taxifahrer auf dem Weg nach Ikwete das letzte Mal eine offene Bierflasche neben sich stehen hatte, aus der ep ab und zu auch einen Schluck getrunken hat, wundern mich solche Unfälle nicht mehr ganz so sehr...
In der Hoffnung,der neue Rotor ist besser und leiser, Felix

Samstag, 1. Dezember 2007

Panga-Logistik

Erstmal zur Klarstellung: Panga ist das Wort für Rotor, aber auch für
Buschmesser.
Heute haben wir das Windrad komplett aufgebaut und laufen lassen. Und
weil das ja erst unser ersten ist und auch für Forschungszwecke
aufgebaut wurde, gibts noch ein paar kleine Schwächen: Trotz großer
Sorgfalt muss noch irgendwo eine kleine Umwucht drin sein, denn wenn
sich der panga dreht, schwingt der obere Teil des Turmes ganz schön, zum
Glück haben wir aber ss gut wie alles gedämpft,so dass es nicht
klappert. Gerade wenn die Eigenfrequenz mancher Bauteile erreicht wird
(Physikunterricht lässt grüßen ;-) ) wackelt der Turm in sich. Aber das
ist kein großes Problem, denn der ist wirklich stabil gebaut. Laut ist
dafür aber der Rotor selbst, vor allem wenn der Wind kräftig bläst. Die
genaue Ursache hierfür haben wir noch nicht herausgefunden, aber es wird
wohl am Profil liegen, denn die Oberfläche ist schön glatt poliert.
Ausserdem hat das Lager am Drehpunkt noch ziemlich Spiel und kann somit
auch schön klappern. Das sind nun alles optische und akkustische
Probleme, aber auch an sich gibt es einen kleinen Missstand:
Der Generator produziert nur bei sehr kräftigem Wind Strom, dann aber
richtig gut. Die meiste Zeit kann er aber die Batterie nicht laden und
das hat unserer Meinung nach den Grund, dass er, um das für die
Stromerzeugung nowendige Magnetfeld aufzubauen, ziemlich schnell laufen
muss. Nun ist der verwendete Repeller, den Oli gebaut hat, ziemlich lang
(1,8m Durchmesser) und dreht sich deswegen nicht allzuschnell. Beim Bau
meines Repellers ist ein Stück abgebrochen und deswegen ist er nur 1,6m
lang. Dafür kann er sich schneller drehen. Um unsere Theorie zu testen,
mussten wir also meinen Repeller beschaffen, der noch in Mafinga ist.
Ich habe mich bereit erklärt hierher zufahren, ihn zu holen und morgen
früh mit dem erste Bus wieder zurück ins Dorf zu fahren. Nyambulapi, bei
dessen Eltern wir das Windrad auch aufstellen und Oli sind noch in
Ikwete und basteln dor noch ein bisschen an Feinheiten. So kommt es,
dass ich das erste Mal hier alleine zuhause bin. Und weil keine frischen
Lebensmittel und auch keine wirkliche Kochlust da sind, wollte ich mir
schon eine der aus Deutschland migebrachten Tütensuppen zubereiten. Als
ich aber nach Hause kam und kurz bei Nyambulapis Frau, unserer Nachbarin
vorbeischaute, wurde ich freundlich zum Essen eingeladen. So konnte ich
zusammen mit den beiden kleinen Kindern in der Küche, direkt neben dem
Ofen, leckeren Ugali mit Gemüse essen. Dass ich den Tee ohne Zucker
trinke, konnten sie mir nicht so wirklich glauben, aber sie konnten es
akzeptieren. (Übrigens sollte ich noch Geld übergeben, damit wieder
Zucker und Öl gekauft werden kann, was ich auch gemacht habe. Ausserdem
habe ich dann noch etwas von unserem Zucker gegeben, denn ich kann nicht
verstehen, dass das Gehalt von Nyambulapi nicht einmal reicht, um genug
Zucker zu haben. Sie nahm mein kleines Geschenk dankend an). So bleiben
unsere Convinience-Vorräte immer noch unangetastet :-). Ich habe dann
noch den Panga mit Schiffsfarbe versehen, denn diese ist besonders
wasserresistent und lässt das Holz angeblich trotzdem noch atmen. Dass
sie wirklich wasserresistent ist, hab ich dann beim Händewaschen
gemerkt...da hilft auch die beste Handwaschpaste nichts mehr. Aber was
sich in Wasser schlecht löst, löst sich um so besser in Unpolarem ( Tja,
schon wieder die Chemie :-P ). So habe ich ein paar Tropfen Speiseöl
verwendet und schon war die Farbe wieder ab. Und dank der amphiphilen
Eigenschaften der Seifentenside konnte ich das Öl wieder
wegbekommen....Das ist schon praktisch, wenn man aus der Theorie heraus
die Praxis entwickeln kann :-).
Nun sitze ich also am Laptop und tippe diese Zeilen, während im
Hintergrund die schöne Musik von Sufjan Stevens, Israel Kamakawiwo?ole,
Arcade Fire und feiner House läuft. Das sind schon stark Kontraste wie
ich finde, aber ich gewöhne mich daran und sie fallen mir so von alleine
gar nicht mehr so wirklich auf. Ich muss sie mir mittlerweile oft schon
bewusst machen.
Jetzt gehts für mich schon in die Heia, morgen ist ja wirklich früh
aufstehen angesagt und noch einiges an Arbeit zu erledigen.
Ich wünsche euch eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf,
Felix

Die ersten Mirabellen

Gerade habe ich einer Straßenverkäuferin in Sao Hill Mirabellen abgekauft. Sie hat sie zum Bus gebracht in dem ich gerade in Richtung Mafinga sitze und ich habe ihr 6 rote Mirabellen abgekauft. Dass es dieses Obst hier auch gibt, hätte ich nicht gedacht... Aber sie schmeckten wirklich gut, waren aber noch ein bisschen unreif. Sie haben übrigens 6ct gekostet und waren noch dazu liebevoll in eine kleine Plastiktüte eingeschweißt. Dort hab ich mir dann gleich noch ein paar Wildpfirsiche gegönnt die leider auch noch ein bisschen unreif waren aber auch so schon ziemlich intensiv geschmeckt haben.
Jetzt mit einer Tasse Punsch und Plätzchen am hoffentlich schon fertigen aber noch nicht angezündeten Adventskranz zu sitzen, ist bestimmt herrlich. Aber so wirklich vorstellen kann ich mir das, wo ich gerade in Tshirt sitze, kaum. Zumal ich gestern von der ganzen Arbeit an der frischen Luft nochmal Farbe bekommen habe... Komm gleich nach Mafinga, wo es wegen des Regens schon deutlich grüner geworden ist und muss aussteigen...
Vorweihnachtliche Grüße ins hoffentlich winterkiche Deutschland,
Felix